Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund setzt seine Erfolgsserie mit einem Heimsieg gegen den SC Freiburg fort. Bester Mann ist der Engländer Jadon Sancho - auch wenn er diesmal nicht selbst trifft.
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Unglaublich, was dieser 18-Jährige, der seit 2017 bei Borussia Dortmund unter Vertrag ist, auf den Platz zaubert! Jadon Sancho drehte eine Pirouette mit Ball nach der anderen und ließ damit reihenweise Gegenspieler alt aussehen. Fast immer, wenn es vor dem Tor der Gäste gefährlich wurde, war Sancho mit beteiligt. Es passte zur überragenden Leistung des jungen Engländers, dass er bei beiden Toren der Dortmunder zum 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den SC Freiburg eine entscheidende Rolle spielte - ohne dass er selbst traf.
Marco Reus erzielte per Strafstoß das 1:0 (40. Minute), Paco Alcacer machte in der Nachspielzeit den Deckel drauf (90.+1). Spitzenreiter BVB baute mit diesem Arbeitssieg den Vorsprung auf Verfolger Borussia Mönchengladbach zumindest vorübergehend auf sieben Punkte aus. Die Gladbacher treten erst am Sonntag bei RB Leipzig an (Anpfiff 15.30 Uhr MEZ, ab 15.15 Uhr im DW-Liveticker).
Strafstoß nach Foul an Sancho
In der ersten Halbzeit machte Dortmund das Spiel, tat sich aber schwer gegen die massiv verteidigenden Freiburger. Es dauerte bis zur 24. Minute, ehe es dank Sancho erstmals vor dem Tor von Alexander Schwolow richtig gefährlich wurde: Sancho flankte von rechts scharf nach innen. Mario Götze versuchte mit ausgestrecktem Bein, den Ball über die Linie zu drücken, kam auch knapp mit der Fußspitze heran, knapp vorbei.
Acht Minuten später war die Freiburger Abwehr mit dem quirligen Sancho erneut überfordert: Er verlud Dominique Heintz im Strafraum, woraufhin der Freiburger Verteidiger ihn am linken Fuß traf (38.). Keine Frage, Elfmeter. Kapitän Reus ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß eiskalt zum 1:0, es war sein neunter Saisontreffer. Auf der Gegenseite wäre mit dem ersten gefährlichen Abschluss der Freiburger beinahe der Ausgleich gefallen: Jerome Gondorf setzte einen Freistoß aus gut 20 Metern ans linke Lattenkreuz (42.). Es sollte die einzige echte Torchance der Gäste bleiben.
Sancho legt zum 2:0 auf
Auch im zweiten Durchgang bot sich den 80.000 Zuschauern das gleiche Bild wie in der ersten Hälfte: Dortmund in der Vorwärtsbewegung, meist angetrieben von Sancho, Freiburg mischte Beton an. Der BVB erspielte sich nun häufiger klare Chancen. Reus scheiterte nach einem Fehler von Heintz aus sechs Metern an Torwart Schwolow, der glänzend parierte (48.). Götze versiebte eine weitere gute Gelegenheit, als er aus spitzem Winkel noch einmal querlegte anstatt selbst zu schießen (54.). Axel Witsels Schuss aus 16 Metern flog knapp über die Latte (59.).
Nach 70 Minuten brachte Trainer Favre seinen Edeljoker: Alcacer kam für Götze ins Spiel. Bevor der Spanier die Partie endgültig entschied, hämmerte Lukasz Piszczek noch den Ball an die Latte (79.). Dann zum Abschluss noch ein weiteres Glanzlicht Sanchos: Nach einem schnellen Angriff ließ er einmal mehr einen Gegenspieler aussteigen und legte im Strafraum quer auf den freistehenden Piszczek. Der hätte das Tor eigentlich schon machen können, spielte aber den noch besser stehenden Alcacer an, der keine Mühe hatte, seinen zehnten Saisontreffer zu erzielen. Der Spanier feierte und ließ sich feiern. Bester Mann auf dem Platz aber war eindeutig der Vorbereiter: Jadon Sancho.
BVB-Edeljoker Alcacer sticht zum neunten Mal
Spitzenreiter Borussia Dortmund bedankt sich einmal mehr beim Spanier Paco Alcacer, Rekordmeister FC Bayern beim Ex-Bremer Serge Gnabry. Und ein Rekonvaleszent sorgt dafür, dass der VfB Stuttgart die Rote Laterne abgibt.
Bild: Reuters/L. Kuegeler
Borussia Dortmund - SC Freiburg 2:0 (1:0)
Der Joker sticht: Der Spanier Alcacer (r.) macht mit seinem Treffer in der Nachspielzeit (90. Minute +1) den 2:0-Arbeitssieg für Tabellenführer BVB endgültig perfekt. Es ist sein zehntes Saisontor, der neunte Joker-Treffer - Bundesliga-Rekord eingestellt. Kapitän Reus hatte die Dortmunder in der ersten Hälfte durch einen Strafstoß nach vorn gebracht (40.). Die Erfolgsserie des BVB geht weiter.
Bild: Reuters/L. Kuegeler
Werder Bremen - FC Bayern München 1:2 (1:1)
Der Rekordmeister bedankt sich beim Ex-Bremer Gnabry (r.). Mit einem Doppelpack (20./50.) sorgt der Nationalspieler dafür, dass die Bayern bei Werder gewinnen und in der Tabelle nicht noch mehr Boden auf den BVB verlieren. Osako gelingt per Kopf nur der zwischenzeitliche Ausgleich für Bremen (33.). Werder-Verteidiger Moisander sieht wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (90.+2).
Bild: Reuters/F. Bimmer
1899 Hoffenheim - FC Schalke 04 1:1 (0:0
Schiedrichter Kampka (l.) sorgt für Diskussionsstoff: Erst gibt er einen Handelfmeter für Schalke, nimmt die Entscheidung dann aber nach Videobeweis zurück (42.). In der zweiten Hälfte zeigt er nach einem umstrittenen Handspiel des Schalkers Oczipka wieder auf den Punkt. Kramaric verwandelt für Hoffenheim (59.). Auch der Ausgleich durch Bentaleb (73.) fällt per Strafstoß. Auch der ist umstritten.
Bild: Imago/M. Weber
Hannover 96 - Hertha BSC 0:2 (0:1)
Torunarigha (2.v.l.) ebnet mit seinem Kopfballtor (44.) den Weg für den ersten Dreier der Berliner nach zuletzt sechs sieglosen Spielen in Serie. "Das 1:0 war für uns der Dosenöffner. Danach habe ich vermisst, dass wir schnell das zweite Tor machen", kritisiert Hertha-Trainer Dardai hinterher. Ibisevic gelingt dieser Treffer dann doch noch (73.). Hannover rutscht auf den vorletzten Tabellenplatz.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Pförtner
VfB Stuttgart - FC Augsburg 1:0 (1:0)
Neun Wochen fehlte VfB-Stürmer Donis wegen einer Oberschenkelverletzung. Gegen Augsburg gibt er sein Comeback in der Startelf - und wird gleich zum Matchwinner. Der Grieche erzielt den Treffer des Tages (39.) und beschert den Stuttgartern den ersten Heimsieg unter Trainer Weinzierl. Der VfB gibt die rote Laterne des Tabellenletzten an Fortuna Düsseldorf ab.
Bild: Getty Images/Bongarts/M. Hangst
Fortuna Düsseldorf - FSV Mainz 05 0:1 (0:0)
Die spielentscheidende Szene im Freitagsspiel: Mateta (2.v.l.) trifft zum 1:0 (67.) für die Mainzer, Fortuna-Torwart Rensing macht keine gute Figur. "Es war ein glücklicher Sieg", räumt FSV-Trainer Schwarz nach dem Abpfiff ein. Sein Düsseldorfer Kollege Funkel ist sauer: "Das war absolut unnötig. Aber unter dem Strich steht die Niederlage." Sie befördert den Aufsteiger ans Tabellenende.
Bild: Getty Images/Bongarts/L. Baron
RB Leipzig - Borussia M'gladbach 2:0 (2:0)
Dass der Leipziger Torwart Peter Gulacsi sich die Schuhe nicht binden kann, stimmt natürlich nicht. Die sportliche Hilfe des Gegners Alassane Plea nimmt Gulacsi dennoch an, kann er so seine Handschuhe anbehalten. Auch sonst erlebt der Keeper trotz Regens in Leipzig einen angenehmen Nachmittag: In einem guten Spiel gewinnt RB durch Tore von Timo Werner (3. und 45.+1.) gegen die Borussia.
Bild: Imago/Picture Point LE/R. Petzsche
Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg
"Wir können gar nicht anders, als immer Vollgas zu geben", sagt Eintracht-Verteidiger da Costa. Das Konzept geht auf: Das Sturm-Trio Jovic (2.v.l.)/Rebic/Haller trifft fast nach Belieben. Nach fünf Siegen in der Europa League steht Frankfurt als Gruppensieger fest, in der Bundesliga sind die Hessen die Nummer drei hinter Dortmund und Gladbach. Die "Wölfe" dürften ihnen da kaum Angst einjagen.
Bild: Imago/J. Huebner
1. FC Nürnberg - Bayer Leverkusen 1:1 (0:1)
Was für eine Wasserschlacht! Im Dauerregen geht beim ersten Montagsspiel der Saison der fußballerische Glanz fast komplett verloren. Ein Highlight liefert Leverkusens Havertz, der mit einem schönen Heber das 1:0 für die Gäste erzielt (30.). Danach verpasst es die überlegene Werkself, die Führung auszubauen. Schließlich bringt ein abgefälschter Schuss von Margreitter den Ausgleich (56.).