Jagd auf Warane in Bangkok
20. September 2016
Mit Stricken und Paketklebeband ausgerüstet machen Wildhüter mitten in der thailändischen Hauptstadt Bangkok Jagd auf Warane. Die bis zu zweieinhalb Meter langen Reptilien bevölkern einen bei Einheimischen und Touristen beliebten Park, der zwischen Wolkenkratzern und Geschäftsvierteln liegt.
Der Lumphini-Park ist nur etwa 700 mal 700 Meter groß, wird aber von geschätzt mehreren hundert Waranen bevölkert. Die Tiere sehen zwar aus wie gefährliche Krokodile, sind aber harmlos. Jogger und Radfahrer hatten sich aber immer wieder über Zusammenstöße mit den Reptilien in dem kleinen Park beschwert.
Ab in den Sack
400 Warane sollen nun gefangen und in ein Tierreservat rund hundert Kilometer westlich von Bangkok gebracht werden. Die Wildhüter köderten die Tiere mit rohem Fisch, hielten sie dann mit mehreren Personen am Boden fest, banden ihnen die Schnauze mit Stricken oder Klebeband zu und verstauten sie in Säcken. Dann wurden die Warane in Lastwagen abtransportiert.
Tierschützer kritisierten die Umsiedlung. "Das Umfeld im Lumphini Park ist ideal für diese Tiere", sagte Michael Cota von der Weltnaturschutzorganisation IUCN, der die Aktion beobachtete. Er fürchte, dass die Warane in ihrer neuen Umgebung nicht lange überleben, weil sich dort niemand um sie kümmere, so Cota.
Warane sind in Südostasien weit verbreitet. Sie verirren sich manchmal in Wohngebiete oder Supermärkte, und viele Thailänder posten Videos von solchen Begegnungen im Internet.
wl/sti (dpa)