Mit der 66-jährigen Produzentin steht zum ersten Mal eine asiatisch-amerikanische Frau an der Spitze der Organisation, die die bekanntesten Filmpreise der Welt vergibt.
Mit Yang wird der Posten zum vierten Mal in der Geschichte der Organisation von einer Frau bekleidet. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) vergibt mit den Academy Awards, besser bekannt unter ihrem Spitznamen "Oscars", jährlich die bekanntesten Filmpreise der Welt.
Mehr Vielfalt bei Hollywoods Filmpreisen
"Janet ist eine außerordentlich engagierte und strategische Führungspersönlichkeit, die eine unglaubliche Leistung für die Academy erbracht hat", so Bill Kramer, Geschäftsführer der AMPAS. Er fügte hinzu, dass die Produzentin maßgeblich daran beteiligt gewesen sei, mehrere Initiativen in den Bereichen Mitgliederwerbung sowie Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion auf den Weg zu bringen und zu fördern.
2020 hatte die Akademie unter anderem neue Maßnahmen angekündigt, um Vielfalt und Gleichstellung in den eigenen Reihen sowie bei der Nominierung und der Preisvergabe zu fördern. In den letzten Jahren war die Akademie zunehmend in die Kritik geraten: Unter anderem wurde ihr mangelnde Diversität vorgeworfen. 2015 kam es unter dem Schlagwort #OscarsSoWhite (Oscars so weiß) zu Boykottaufrufen gegen die Oscar-Verleihung. Unter anderem schlossen sich George Clooney, Spike Lee und Will Smith den Protesten an und monierten die vermeintliche Einseitigkeit der Nominierungen.
Eine Maßnahme der Akademie, um den Protesten zu begegnen, war es, die Zahl ihrer Mitglieder, die weiblich sind oder einer Minderheit angehören, zu verdoppeln. Somit stieg die Zahl ihrer Mitglieder in den letzten Jahren von rund 6000 auf rund 10.000. Die nächste, dann 95. Oscar-Vergabe ist für den 12. März 2023 in Hollywood geplant.
Helmut Newton: Der Starfotograf, Hollywood und die anderen
Helmut Newton hat sich im Laufe seiner Karriere immer wieder mit Hollywood auseinandergesetzt. Die Wechselwirkung zwischen dem Fotografen und der Traumfabrik steht im Mittelpunkt einer neuen Gruppenausstellung in Berlin.
Bild: Inge Morath/Magnum Photos
Diva im Pool
Die Ausstellung "Hollywood" im Berliner Museum für Fotografie stellt einen Dialog zwischen den Fotografien Helmut Newtons und denen anderer Fotografinnen und Fotografen her. Darunter: Eve Arnold, Anton Corbijn, Ruth Harriet Louise, Inge Morath, Steve Schapiro, Julius Shulman, Alice Springs und Larry Sultan. Im Bild: Filmdiva Elizabeth Taylor in einem Porträt von Helmut Newton für Vanity Fair.
Bild: Helmut Newton Foundation
Filmstill oder Inszenierung?
Helmut Newton bewunderte Hollywood und bezog sich in seiner Arbeit immer wieder auf das Kino und stellte auch Filmszenen nach. Einige seiner Modeinszenierungen wirken geradezu kinematografisch, und auch für seine Porträts ließ er sich von der Ästhetik kunstvoller Filmstills inspirieren. Hier setzt er die Schauspielerin Sigourney Weaver 1983 in Szene - ganz im Stil eines David Lynch.
Bild: Helmut Newton Foundation
Dialog mit der Traumfabrik
Die Ausstellung präsentiert außerdem dokumentarische Arbeiten sowie Porträts und Filmstills. In Vitrinen sind Fotografien von George Hurrell sowie Publikationen von Annie Leibovitz und dem Künstler Ed Ruscha zu sehen. Diese Set-Fotografie von Steve Schapiro zeigt Jack Nicholson als Jake Gittes am Set von "Chinatown".
Bild: Steve Schapiro
Verführerischer Starkult
Porträts von Schauspielerinnen und Schauspielern aus der frühen Hollywood-Zeit ermöglichen einen Blick auf einen weiteren Aspekt der Traumfabrik: den Starkult. Ruth Harriet Louise und George Hoyningen-Huene gehören zu den berühmten Porträtfotografen jener Zeit. Hier ist Filmstar Judy Garland auf einem Bild von Hoyningen-Huene aus dem Jahr 1945 zu sehen.
Bild: George Hoyningen-Huene Estate Archives
Glitzerwelt mit Schattenseite
1930 löste George Hurrell Ruth Harriet Louise als wichtigsten Hollywood-Porträtkünstler der Filmstudios ab. Die Ausstellung präsentiert eine Portfolio-Mappe mit Aufnahmen Hurrells. Als Kontrastprogramm hängen nebenan Farbaufnahmen aus Larry Sultans Bildserie "The Valley", in der er die Pornofilmindustrie nahe Hollywoods abbildet. Hier zu sehen: Pornostar Sharon Wild.
Bild: The Estate of Larry Sultan, courtesy Galerie Thomas Zander, Cologne
Schwarz-Weiß-Porträts von Anton Corbijn
So schlägt die Ausstellung in einem Raum den historischen Bogen über ein ganzes Jahrhundert: von den Starporträts der 1920er-Jahre bis in die heutige Zeit Hollywoods. Hingucker sind auch die fünf großen Schwarz-Weiß-Porträts aus Los Angeles von Anton Corbijn, darunter Clint Eastwood, Tom Waits und die britische Sängerin und Schauspielerin Marianne Faithfull.
Bild: Anton Corbijn
Los Angeles' Straßen als Bühne
In einem weiteren Ausstellungsraum liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf der Stadt Los Angeles. Neben Ed Ruschas berühmtem Fotoporträt des Sunset Strip "Every Building at the Sunset Strip" aus dem Jahr 1966 ist Street Photography von Alice Springs zu sehen. Sie hat 1984 auf der Melrose Avenue die Gegenkultur der Punks und Mods dokumentiert.
Bild: Helmut Newton Foundation
Ikone bei der Arbeit
Auch die Magnum-Fotografinnen Eve Arnold und Inge Morath sind vertreten, die 1960 die Dreharbeiten zum John-Huston-Film "Misfits" fotografieren durften. Auf diesem Bild von Eve Arnold ist Marilyn Monroe zu sehen, wie sie einige Zeilen aus dem Drehbuch memorisiert.
Bild: Eve Arnold/Magnum Photos
Hinter den Kulissen
Dieses Bild von Inge Morath zeigt Marilyn Monroe und Arthur Miller nach einem Drehtag in ihrem Hotelzimmer in Reno, Nevada. Die Ausstellung "Hollywood" der Helmut Newton Stiftung ist bis zum 20.11.2022 im Museum für Fotografie in Berlin zu sehen.