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Fukushima: Gericht sieht Mitschuld

10. Oktober 2017

Die Aufarbeitung der Atomkatastrophe von Fukushima ist noch nicht beendet. Nun hat ein Gericht in Japan ein grundlegendes Urteil gesprochen.

Fukushima Japan TEPCO
Bild: Getty Images/AFP/T.Hanai

Das Distriktgericht im japanischen Fukushima hat eine Mitschuld des Staates und des Betreiberkonzerns Tepco an der Atomkatastrophe im März 2011 festgestellt. Rund 3800 Bürger hatten vor dem Bezirksgericht die größte von rund 30 laufenden Sammelklagen gegen den Staat und Tepco angestrengt. Sie forderten eine monatliche Entschädigung von 50.000 Yen (umgerechnet 380 Euro), bis die Strahlung auf den Stand vor dem Gau in Folge eines Erdbebens und Tsunamis gesunken ist.

Es ist schon das dritte Urteil gegen Tepco. Bereits im März hatte ein anderes Gericht festgestellt, dass sich Tepco und der Staat der Nachlässigkeit schuldig gemacht hätten. In einem weiteren Prozess wurde der Staat dagegen freigesprochen.

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Ungeachtet dieser Urteile und des seit der Katastrophe breiten Widerstandes im Volk gegen die Atomkraft hat Japans Aufsichtsbehörde kürzlich erstmals seit der Katastrophe in Fukushima zwei Reaktoren von Tepco für sicher erklärt.

Proteste vor dem Gerichtsgebäude in FukushimaBild: picture-alliance/Kyodo/Maxppp

Die Atomregulierungsbehörde befand, dass die Reaktoren 6 und 7 im weltgrößten Atomkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa an der Küste des Japanischen Meeres die nach Fukushima verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt hätten. Bis zum Hochfahren dürften jedoch noch Jahre vergehen. Die Regierung hält an der Atomkraft fest. Inzwischen sind insgesamt vier Reaktoren wieder am Netz.

ml/qu (dpa, rtr)

 

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