Japan und England ebenfalls weiter
28. Juni 2015Die Statistik spricht für sich: Japan hatte im Viertelfinale gegen Australien über 60 Prozent Ballbesitz. Zudem hatte der Weltmeister von 2011 mehr Spielanteile, mehr Ecken, mehr Torschüsse - und trotzdem fiel erst kurz vor Abpfiff das Tor. Mit 1:0 (0:0) setzte sich Japan gegen die Mathildas, die Außenseiter aus Australien, durch.
Die Japanerinnen, wie gewohnt, technisch sehr stark und mit einem guten Kombinationsspiel. Aber beim australischen Strafraum angekommen, liefen sie sich fest. Ab und an erspielten sie sich die eine oder andere Torchance heraus, wie die beiden von Shinobu Ohno. In der achten Minute flog ihr Heber über das Tor. Und in der 22. Minute schob Ohno aus kurzer Distanz am Tor vorbei.
Angst vor dem entscheidenden Fehler
In der zweiten Halbzeit wurde die Partie nicht besser, im Gegenteil. Vielleicht war es der Nachmittagshitze in Edmonton zuzuschreiben - Anpfiff war 14 Uhr - oder weil keiner den vermeintlich entscheidenden Fehler machen wollte. Australiens Samantha Kerr hätte die Führung erzielen müssen in der 54. Minute, als sie, nach einem Patzer von Mizuho Sakaguchi, plötzlich frei vor dem Tor stand. Heraus kam jedoch nur ein harmloses Schüsschen auf das Tor.
Die routinierten Japanerinnen behielten die Nerven und drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war es dann soweit: Nach einem Eckstoß bekamen die Australierinnen den Ball nicht weg und plötzlich konnte die eingewechselte Mana Iwabuchi vom FC Bayern München den Ball aus drei Metern über die Linie drücken (87.). Im Halbfinale am Mittwoch (Ortszeit) in Edmonton trifft Japan nun auf England.
England gegen 55.000 Zuschauer
Denn im letzten Viertelfinale haben Englands Fußballerinnen Gastgeber Kanada aus dem Turnier geworfen. Das Team von Trainer Mark Sampson setzte sich in Vancouver mit 2:1 (2:1) durch. Jodie Taylor (11.) und Lucy Bronze (14.) brachten England vor 54.027 Zuschauern im BC Place Stadion mit einem frühen Doppelschlag in Führung. Kanadas Starstürmerin Christine Sinclair nährte kurz vor der Pause mit dem Anschlusstreffer die Hoffnung auf einen Verbleib bis zum Ende des Turniers. Doch am Ende jubelten die Engländerinnen über ihre erste Halbfinal-Teilnahme bei einer Fußball-Weltmeisterschaft.
sw/rb (mit dpa)