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Besuch am umstrittenen Schrein

22. April 2014

Immer wieder besuchen Japans Politiker den Yasukuni-Schrein, in dem auch Kriegsverbrecher geehrt werden. Und immer gibt es deshalb Ärger mit den Nachbarn. Jetzt sind gleich Dutzende Abgeordnete zum Schrein gepilgert.

Japanische Abgeordnete im Yasukuni-Schrein (Foto:Reuters)
Bild: Reuters

Es sieht fast wie eine konzertierte Aktion aus: Am Montag spendet Japans rechtskonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe dem Yasukuni-Schrein einen als heilig geltenden Masakaki-Baum. Einen Tag später besuchen mehr als 120 Abgeordnete beider Parlamentskammern (Artikelbild) das Bauwerk, in dem neben Japans 2,5 Millionen Toten des 2. Weltkriegs auch 14 nach der japanischen Kapitulation verurteilte und hingerichtete Kriegsverbrecher geehrt werden.

Der Besuch des Schreins durch die Abgeordneten dürfte die Beziehungen Japans zu China, Südkorea und Taiwan erneut belasten. In diesen Ländern ist die Erinnerung an die japanischen Kriegsgräuel noch lebendig, sie empfinden die Besuche des Schreins als Glorifizierung der japanischen Aggression im 2. Weltkrieg. Bereits die Spende von Abe provozierte in Seoul und Peking wütende Reaktionen. Südkorea bezeichnete die Opfergabe als "anachronistischen Akt, der die freundschaftlichen Bande zwischen Nachbarstaaten und die Stabilität in der Region" behindere, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete.

Der jährliche Ärger um den Yasukuni-Schrein

01:21

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Kritik an Abe

Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte, die Opfergabe reflektiere Abes "fehlerhafte Haltung". Chinesische Medien nannten das Verhalten des Regierungschefs "unverantwortlich". Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach von einer "Ohrfeige" für US-Präsident Barack Obama. Dieser wird im Rahmen einer größeren Asien-Reise am Mittwoch in Tokio erwartet. Die US-Regierung hatte sich im Dezember vergangenen Jahres "enttäuscht" gezeigt, als Abe den Schrein persönlich besuchte.

Japans Premierminister AbeBild: Reuters

Die Beziehungen zwischen den Wirtschaftsriesen China und Japan sind ohnehin gespannt. Am Samstag ordnete ein Gericht in Shanghai im Streit um die Entschädigung von Zwangsarbeitern im 2. Weltkrieg die Beschlagnahmung eines Erz-Frachters des japanischen Unternehmens Mitsui OSK Lines an. Die Regierung in Tokio sprach von einem "extrem bedauerlichen Schritt". Beide Länder streiten sich zudem um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer.

wl/qu (afp, dpa, rtr)

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