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PolitikAsien

Minister pilgern wieder zum Yasukuni-Schrein

15. August 2020

Anlass ist das Gedenken zum 75. Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg. Weil in dem Schrein auch Kriegsverbrecher geehrt werden, ist neuer Ärger früherer Feinde wie China und Südkorea vorprogrammiert.

Besuch von Kommunikationsministerin Sanae Takaichi im Yasukuni-Schrein (Foto: AFP/Jiji Press)
Besuch von Kommunikationsministerin Sanae Takaichi im Yasukuni-SchreinBild: AFP/Jiji Press

Zum ersten Mal seit 2016 haben japanische Minister wieder den umstrittenen Yasukuni-Schrein in der Hauptstast Tokio besucht. Kommunikationsministerin Sanae Takaichi, Bildungsminister Koichi Hagiuda und der Chef des Umweltressorts, Shinjiro Koizumi, suchten den Schrein auf, um an die Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg vor 75 Jahren zu erinnern. Der rechtskonservative Ministerpräsident Shinzo Abe verzichtete auf einen Besuch, ließ dem Schrein aber eine Geldspende zukommen.

Der Yasukuni-Schrein im Zentrum von Japans Hauptstadt Tokio Bild: Reuters/K. Kyung-Hoon

Der Yasukuni-Schrein ist umstritten, weil dort neben Japans Kriegstoten auch 14 hingerichtete Kriegsverbrecher geehrt werden. Besuche von Politikern in dem Shinto-Heiligtum im Herzen Tokios sorgen daher regelmäßig für große Verärgerung in China und Südkorea, die im Zweiten Weltkrieg von Japan besetzt waren. Abe hatte den Schrein zuletzt im Dezember 2013 besucht und damit eine diplomatische Krise ausgelöst.

Für Vertreter rechtsextremer Gruppierungen ist der Schrein ein wahrer SehnsuchtsortBild: AFP/C. Triballeau

Kaiser Naruhito sprach bei der zentralen Gedenkzeremonie zum Jahrestag der Kapitulation Japans von "tiefer Reue" angesichts der Opfer. Insgesamt starben während des Zweiten Weltkriegs etwa 3,1 Millionen Soldaten und Zivilisten des Inselstaats.

Japans Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako bei der zentralen Gedenkfeier in TokioBild: picture/alliance/dpa/C. Court

Regierungschef Abe sagte in seiner Gedenkrede: "Wir werden nie vergessen, dass der Frieden und Wohlstand, den wir heute genießen, auf den ultimativen Opfern der Kriegstoten beruht." Auf Japans Aggressionskrieg ging Abe wie bereits in den Vorjahren jedoch nicht ein. Abe will die pazifistische Nachkriegsverfassung reformieren. Er vertritt die Ansicht, dass die Verfassung nicht der einer unabhängigen Nation entspreche, da sie Japan 1946 von der Besatzungsmacht USA aufgezwungen worden sei.

sti/as (afp, dpa)

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