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GesellschaftDeutschland

Jeder vierte Euro geht in Deutschland für Wohnkosten drauf

11. Mai 2025

Das geht aus Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. In vergleichbaren Ländern liegen die Werte demnach deutlich niedriger.

Ein hohes Mietshaus mit Balkonen in Köln-Ehrenfeld
Besonders niedrige Wohnkostenanteile gibt es in Zypern, Malta, Italien und Slowenien - im Gegensatz zu Deutschland (wie hier in Köln)Bild: Christoph Hardt/Panama/picture alliance

Gefühlt ist das Leben in Deutschland für viele Menschen teurer geworden - was das Wohnen betrifft gibt es nun den Beleg von amtlicher Seite. Die Partei BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) hatte das Statistische Bundesamt angefragt, Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat zum Thema Wohnkosten auszuwerten.

Daraus geht hervor, dass die Menschen in Deutschland durchschnittlich jeden vierten Euro für das Wohnen ausgeben. Damit sei Wohnen - gemessen am Einkommen - fast nirgendwo in Europa so teuer wie hierzulande, kritisierte das BSW.

24,5 Prozent des Einkommens für Wohnkosten

Den Daten zufolge betrugen die Ausgaben der Menschen in Deutschland für Mieten oder andere Wohnkosten, etwa bei eigenem Wohneigentum, im vergangenen Jahr 24,5 Prozent ihres Einkommens. Dies seien 5,3 Prozentpunkte mehr als im EU-Durchschnitt. Von Armut bedrohte Personen gaben in Deutschland im Durchschnitt sogar 43,8 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen aus - also fast jeden zweiten Euro.   

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Wohnen in Frankreich und Österreich günstiger   

In vergleichbaren Ländern wie Frankreich, Österreich oder den Niederlanden liegen die Werte demnach deutlich niedriger. Besonders geringe Wohnkostenanteile wurden für Zypern (11,4 Prozent), Malta (12,5 Prozent), Italien und Slowenien (jeweils 13,6 Prozent) angegeben.

Höher als in Deutschland war der durchschnittliche Anteil der Wohnkosten laut der Statistik 2024 in Dänemark (26,3 Prozent) und vor allem in Griechenland (35,5 Prozent). Der EU-Durchschnitt liegt bei 19,2 Prozent. 

Wagenknecht: Es geht auch anders 

"Wohnen in Deutschland ist ein Verarmungsprogramm für weite Teile der Bevölkerung", sagte die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht dazu der Nachrichtenagentur AFP. "Dass in Ländern wie Frankreich oder Österreich die Menschen deutlich weniger für das Wohnen ausgeben, zeigt, dass es auch anders geht", hob sie hervor. Wagenknecht forderte insbesondere einen bundesweiten Mietendeckel sowie einen höheren Anteil der Gemeinnützigkeit am Wohnungsmarkt. 

pg/wa (afp, Eurostat)