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Jeder will das autonome Auto bauen

4. April 2017

Schnellere Rechner, bessere Sensoren - das autonome Auto kommt vermutlich schneller als gedacht, wenn der rechtliche Rahmen stimmt. Jetzt haben sich Bosch und Daimler zur Selbstfahrer-Allianz verbündet.

Deutschland Selbstständig fahrende Auto
Bild: picture-alliance/dpa/D. Naupold

Der Autobauer Daimler und sein Zulieferer Bosch wollen mit einem gemeinsamen Entwicklungsprojekt selbstfahrende Autos schneller in Serie bringen als bisher. Ziel sei es, vollkommen autonom fahrende Autos für den Stadtverkehr bis zum Beginn des kommenden Jahrzehnts auf den Markt zu bringen, erklärten beide Unternehmen am Dienstag.

Bisher waren der größte Zulieferer und der größte Premium-Autobauer der Welt, die beide schon länger an der Technologie tüfteln, von Wagen ohne Fahrer am Lenkrad erst gegen 2030 ausgegangen. Doch nun ermöglichten es der technischer Fortschritt etwa bei Sensoren und die Aussicht auf lukrative Geschäftsmöglichkeiten, schneller voranzugehen, wie ein Daimler-Sprecher erläuterte.

Neue Geschäftsmodelle gesucht

Um die hohen Kosten für die Technik des autonomen Fahrens einzuspielen, sind die Autohersteller auf der Suche nach Geschäftsmöglichkeiten über Mobilitätsdienste. So nannte Daimler-Entwicklungsvorstand Ola Källenius vor kurzem Robotertaxis als Beispiel. Bis 2020 werde es dazu erste Prototypen geben, bis 2025 würden damit Geschäftsmodelle realisiert. "Wenn die (Kosten) runtergehen, könnte es in Serie gehen", ergänzte Källenius.

Ein anderes Beispiel ist die Verbesserung des stationsunabhängigen Car-Sharing, wo Daimler mit car2go bereits Marktführer ist. Der Passagier könnte sich das Auto zum gewünschten Zeitpunkt herbeiholen, statt in der Umgebung bis zum nächsten verfügbaren Auto zu marschieren.

Wer gewinnt das Wettrennen?

Die Autobauer liefern sich derzeit ein Wettrennen dabei, die Technik des computergesteuerten Fahrens weiterzuentwickeln. BMW hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, bis 2021 ein autonomes Serienmodell auf den Markt zu bringen. Wie Elmar Frickenstein, Entwicklungschef für vollautomatisiertes Fahren bei BMW, kürzlich erklärte, seien bis dahin Modelle geplant, die ein zeitweises Loslassen des Steuers ermöglichen - im Fachjargon "Level-3"-Autonomie genannt. In der vierten Stufe kann sich der Fahrer zurücklehnen und muss nicht mehr eingreifen, Robotertaxis ganz ohne Fahrer sind "Level-5"-Fahrzeuge.

Frickenstein sagte am Rande einer Konferenz von Bosch, BMW werde autonome Fahrzeuge der Levels vier und fünf ebenfalls 2021 anbieten. Tesla erklärt, diese Technik bereits heute bieten zu können, sofern sie rechtlich zugelassen werde. Die Zeitpläne der Autobauer hängen nämlich auch noch von einem neuen Rechtsrahmen mit Haftungsregeln ab. Bisher sind dazu keine neuen internationalen Regeln und Gesetzesentwürfe in Arbeit.

wen/ul (rtrd)

 

 

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