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Musik

Johnny Depp, Jeff Beck und ein Album: "18"

15. Juli 2022

Nach dem Verleumdungsprozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard ist Johnny Depp nun musikalisch an der Seite von Gitarrist Jeff Beck unterwegs - und tritt auch in Deutschland auf.

Johnny Depp mit Weste, weißem Hemd, langen Haaren und Sonnenbrille auf einer Bühne. Er spielt Gitarre.
Johnny Depp bei einem Auftritt mit Jeff Beck beim Helsinki Blues Festival am 19. Juni 2022Bild: Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa/picture alliance

Das Albumcover zeigt zwei Teenager, beide in weißen T-Shirts, Pomade im Haar, Gitarre und Mikro in den Händen. Der Titel: "18". Sind das Beck und Depp in jungen Jahren? "Als Johnny und ich gemeinsamen zu spielen begannen, hat das einen jugendlichen Geist und eine Kreativität in uns angefacht", so erläutert es Gitarrenlegende Jeff Beck, "so sehr, dass wir immer wieder scherzten, uns wieder wie 18 zu fühlen."

Das Cover von "18": So hätten Jeff Beck und Johnny Depp als 18-Jährige aussehen könnenBild: Rhino

Jeff Beck und Johnny Depp sollen sich im Jahr 2016 kennengelernt haben, so schreibt es das Plattenstudio Warner Music auf seiner Internetseite. Sie verband nicht nur die gemeinsame Leidenschaft für Autos und Gitarren, sondern sie brachten sich auch immer wieder gegenseitig zum Lachen. Aus dieser Freundschaft entstand der Wunsch, zusammen ein Album aufzunehmen. Ab 2019 gingen sie ans Werk.

2009 wurde er in die "Rock'n'Roll Hall of Fame" aufgenommen: Jeff BeckBild: Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa/picture alliance

Nun ist das Ergebnis da: "18", das erste gemeinsame Album des mehrfachen Grammy-Preisträgers Jeff Beck und des Hollywood-Stars Johnny Depp, erscheint am 15. Juli. Es enthält insgesamt 13 Tracks, bei denen es sich größtenteils um Coverstücke handelt. Motown-Soul-Songs sind ebenso dabei wie Titel von den Beach Boys, The Velvet Underground oder Killing Joke.

Zu hören gibt es aber auch die gefühlvolle Ballade "This Is A Song For Miss Hedy Lamarr", eine Hommage an die österreichisch-amerikanische Schauspielerin Lamarr (1914-2000), die Depp selbst geschrieben hat. Das mag überraschen, aber der Schauspieler, der den meisten in seiner Paraderolle als Captain Jack Sparrow in der Filmreihe "Fluch der Karibik" bekannt ist, ist kein musikalischer Newcomer: Vor zwölf Jahren gründete er mit Rocksänger Alice Cooper und Aerosmith-Gitarrist Joe Perry die Band Hollywood Vampires, mit der er seitdem zwei Alben aufgenommen hat. 

Musikalische Anspielung auf Ex-Frau Amber 

Depp hat ein weiteres selbstgeschriebenes Lied zu "18" beigesteuert, "Sad Mother Fuckin' Parade", das im Vorfeld der Albumveröffentlichung für Schlagzeilen sorgte: Manche Medien wollen darin einen Seitenhieb auf seine Ex-Frau Amber Heard erkennen, mit der Depp zuletzt in aller Öffentlichkeit einen Zivilprozess austrug, in dem sie sich gegenseitig der Verleumdung beschuldigten. 

"Ich denke, für einen Abend hast du genug gesagt", singt Depp in dem Song. "Du sitzt dort wie ein Hund, den es sieben Jahre lang gejuckt hat … ". Dass Depp einen Hund erwähnt, wird als eine Anspielung auf eine Aussage verstanden, die Amber Heard vor Gericht über ihren eigenen Hund machte - der sich daraufhin zum Internet-Meme entwickelte.

Büstenhalter für alternde Stars

Denn zuletzt hatte Johnny Depp nicht musikalisch, sondern vor allem mit dem Zivilprozess zwischen ihm und seiner Ex-Frau auf sich aufmerksam gemacht. Das live im Internet übertragenen Gerichtsverfahren zog ein beachtliches Publikum an, das sich vor allen Dingen in den sozialen Netzwerken hitzig über das Verfahren austauschte. Sowohl Heard als auch Depp mussten am Ende Geldstrafen zahlen - Heards fiel aber wesentlich höher aus als Depps. Sie hatte nach der Trennung von Depp einen Artikel in der "Washington Post" veröffentlicht, indem sie ihn indirekt der häuslichen Gewalt beschuldigte.

Heißbegehrt bei den Fans in Offenbach: Autogramme von Johnny Depp Bild: Bernd Kammerer/picture alliance

Nach dem Ende des Prozesses tourt Depp nun mit Beck durch Europa. Sie traten unter anderem schon beim Helsinki Blues Festival und in Gateshead bei Newcastle in England auf. Auch in Deutschland spielen sie Konzerte, so zum Beispiel in Offenbach. Dort bekamen sie am Ende der Show - ganz Rockstar-like - auch mindestens einen Büstenhalter zugeworfen. 

cl/suc (dpa, Warner music)

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