Jemen - der vergessene Bürgerkrieg
18. September 2009![Kriegsoffensive im Nordjemen, (Archiv, Foto: ap)](https://static.dw.com/image/4563631_800.webp)
Während die Weltöffentlichkeit auf die Gewalt im Irak und die neuesten Entwicklungen im Nahostkonflikt schaut, tobt im Jemen mehr oder weniger von der Weltöffentlichkeit unbeachtet ein Bürgerkrieg. Zwar warnten Experten bereits vor Monaten vor einem drohenden Zerfall des Jemen, der ebenso zu einem Rückzugsgebiet für Extremisten werden könnte, wie einst Afghanistan. Doch das Einzige was seither passiert ist, sind vereinzelte humanitäre Gesten und eine Aufstockung der US-Entwicklungshilfe für das südarabische Land.
Erst am Donnerstag (17.09.2009) waren bei einem Luftangriff der Armee auf ein Flüchtlingslager in der nördlichen Provinz Sa'ada offenbar mehr als 80 Menschen getötet worden. Schon seit Jahren bekämpfen dort schiitische Rebellen die Regierung in Sanaa. Doch seit diese am 11. August ihre nunmehr sechste Militäroffensive gegen die schiitischen Rebellen um Abdulmalik al-Houthi begonnen hat, sterben täglich Menschen. Tausende von Zivilisten sind zwischen die Fronten geraten. Viele Vertriebene sind von der humanitären Hilfe abgeschnitten. Der jemenitische Präsident hat den Iran beschuldigt, die Aufständischen zu unterstützen, seine Armee wiederum erhält Hilfe aus dem Nachbarland Saudi-Arabien.
Ende des Ramadan
Gläubige Muslime in aller Welt schauen erwartungsvoll auf dieses Wochenende: Dann ist Schluss mit dem Fasten, mit der entbehrungsreichen Zeit und dem Warten auf Sonnenuntergang und die üppigen Festmahle in der Nacht. An diesem Wochenende geht der Ramadan zu Ende und dies wird traditionell mit einem der höchsten Feste im islamischen Kalender begangen: Dem "Eid al-Fitr", das neben dem Opferfest das höchste islamische Fest ist. In manchen islamischen Ländern wird das Ende der Fastenzeit zwei oder drei Tage lang gefeiert.
Redaktion: Ina Rottscheidt