1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Friedensgespräche im Jemen können beginnen

20. April 2016

Zuletzt standen die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Huthi-Rebellen auf der Kippe. Nun geben die UN grünes Licht: Die Gespräche können an diesem Donnerstag beginnen. Ein politischer Durchbruch ist schwierig.

Huthi Rebellen im Jemen (Foto: Reuters)
Seit über einem Jahr kämpfen die Huthi-Rebellen um die Vorherrschaft im JemenBild: Reuters/K. Abdullah

"Die jemenitischen Friedensverhandlungen werden unter Aufsicht der UN in Kuwait beginnen", gab Stephane Dujarric, ein Sprecher der Vereinten Nationen, bekannt. Zuvor hatten die Huthi-Rebellen angekündigt, nun doch an den Gesprächen teilnehmen zu wollen. Die Delegation habe sich dazu entschieden, nachdem der UN-Sondergesandte Ismail Ould Cheikh Ahmed und mehrere UN-Botschafter ihnen versichert hätten, dass die Waffenruhe im Jemen eingehalten werde, erklärte der Vertreter der schiitischen Huthi-Miliz, Saleh al-Sammad.

Die Verhandlungsrunde zwischen den jemenitischen Konfliktparteien sollte ursprünglich bereits am Montag beginnen. Die Vertreter der Huthis und des mit ihnen Verbündeten Ex-Präsidenten Ali Abdullah Saleh erklärten jedoch, sie wollten erst nach Kuwait reisen, wenn die Waffenruhe respektiert werde.

Feuerpause?

Im Jemen gilt seit etwa einer Woche eine Feuerpause, die zum Ende des seit mehr als einem Jahr anhaltenden Bürgerkriegs führen soll. Diese wurde jedoch mehrmals gebrochen: In mehreren Teilen des verarmten Landes gibt es weiterhin Kämpfe. Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition fliegt weiterhin Luftangriffe, insbesondere auf die Stadt Tais im jemenitischen Südwesten. Im Juni und Dezember waren vorherige Anläufe zu Friedensgesprächen bereits gescheitert.

Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi floh vor den Rebellen ins saudische ExilBild: picture-alliance/dpa

In dem Konflikt steht die sunnitisch geführte jemenitische Regierung, die vor allem im Süden des Landes über Rückhalt verfügt, schiitischen Huthi-Rebellen aus dem Norden gegenüber. Die Huthi sind mit dem Iran verbündet, dem regionalen Rivalen Saudi-Arabiens. Saudi-Arabien bombardiert seinerseits Stellungen der Rebellen im Land.

Ein bisschen Hoffnung

Anfang 2015 hatten Huthi-Milizen die Hauptstadt Sanaa und andere jemenitische Städte erobert. Damit zwangen sie den international anerkannten Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zur Flucht. Nach UN-Angaben sind im Jemen vergangenes Jahr etwa 9000 Menschen getötet worden - mehr als 3000 davon waren Zivilisten. Die humanitäre Lage im Land ist katastrophal.

Beobachter erwarten von den Friedensverhandlungen keinen politischer Durchbruch. Eine Stärkung der Waffenruhe scheint aber möglich.

nin/sti (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen