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Jemen: Luftschläge und Hoffnung auf Frieden

3. Juni 2015

Der UN-Sicherheitsrat ruft erneut zu einer Waffenruhe im Jemen auf. US-Vertreter führen mit den Huthi-Rebellen Vorgespräche für eine mögliche Friedenskonferenz. Ungeachtet dessen dauern die Kämpfe jedoch an.

Rauch kräuselt sich aus einer aus der Luft bombardierten militärischen Einrichtung der Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa (Foto: REUTERS/Mohamed al-Sayaghi)
Bild: Reuters/M. al-Sayaghi

Kampfjets der von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition bombardierten Ziele in der Hauptstadt Sanaa (Artikelbild) und in weiteren Städten im Land. Ziel der Luftschläge waren nach Augenzeugenberichten mehrere militärische Einrichtungen der Huthi-Rebellen und ihrer Verbündeten. Laut Augenzeigenberichten erschütterten mehrere Dutzend Explosionen Sanaa. Die Nachrichtenagentur AFP meldet drei Tote und elf Verwundete. Die Huthi-Rebellen bestätigten, dass es Opfer gegeben habe, ohne genauere Angaben zu machen.

USA vermitteln

Bei Gesprächen mit US-Beamten im Oman forderten die Rebellen den Stopp der Luftangriffe und den freien Zugang für Hilfsorganisationen zur notleidenden Bevölkerung. Vertreter der Huthi und der USA hätten sich über mindestens drei Tage im Oman getroffen, berichtet AFP unter Berufung auf diplomatische Kreise. Der Oman beteiligt sich als einziger der sechs Golfstaaten nicht an den Luftangriffen im Jemen.

Offenbar als Ergebnis der Verhandlungen wurde ein vor zwei Wochen von den Rebellen gefangen genommener US-Reporter wieder freigelassen. Darüber hinaus sollen die Bemühungen um eine Friedenskonferenz in Genf erneut aufgenommen werden. Ende Mai waren die für drei Tage angesetzten Verhandlungen in der Schweiz zunächst auf unbestimmte Zeit vertragt worden.

Ein Sprecher der jemenitischen Regierung bestätigte nun die Bemühungen um ein Treffen. Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi habe sich bereit erklärt, an möglichen Gesprächen teilzunehmen. Diese sollen offenbar am 10. Juni stattfinden.

Vereinte Nationen appellieren

Den Vereinten Nationen ist es bisher nicht gelungen, die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen. Der Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, "die Gespräche in Genf müssen ohne Vorbedingungen stattfinden." Der UN-Chef hatte zuletzt eine "humanitäre Pause" im Jemen gefordert, um die Bevölkerung im Land mit dringend benötigten Hilfsgütern zu versorgen. In einer gemeinsamen Erklärung unterstützten die 15 Mitglieder des UN-Sicherheitsrats am Dienstag in New York den Aufruf des UN-Generalsekretärs.

Die arabische Militärkoalition lehnt allerdings ein Ende der Luftschläge ab, solange die Huthis sich nicht aus denen von ihnen seit Ausbruch des Konflikts besetzten Gebieten zurückziehen.

Das sunnitische Bündnis fliegt seit dem 26. März Luftangriffe auf diverse Ziele im Land. Ihr Ziel ist es, dem international anerkannten Präsidenten Hadi wieder an die Macht zu verhelfen. Die Angriffe hatten begonnen, nachdem die schiitischen Huthi-Milizen mit Unterstützung von Anhängern des früheren Präsidenten Ali Abdallah Saleh Anfang des Jahres Sanaa und weitere Städte unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Hadi war im Zuge des Huthi-Vormarsches nach Saudi-Arabien geflüchtet.

Mitte Mai hatte es bereits einen fünftägigen Waffenstillstand gegeben, um Hilfslieferungen zu ermöglichen. Ungeachtet internationaler Appelle wurde die Feuerpause nicht verlängert. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Beginn des Konflikts im Jemen bislang etwa 2000 Menschen getötet und mehr als 545.000 in die Flucht getrieben.

sp/stu (afp/reuters)

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