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Neue Kämpfe nach Verhandlungsabbruch

7. August 2016

Wieder keine Einigung am Verhandlungstisch, dafür neue Kämpfe. Die Lage im Jemen gibt im Augenblick keinen Anlass zum Optimismus. Die UN wollen dennoch weiter vermitteln.

Jemen Militär starte Offensive gegen Houthi-Rebellen ARCHIV
Bild: picture alliance/dpa/Str

Nach der Vertagung der von den Vereinten Nationen vermittelten Friedensgespräche hat das jemenitische Militär nach eigenen Angaben eine neue Offensive gegen die Huthi-Rebellen gestartet. Östlich der von den Aufständischen kontrollierten Hauptstadt Sanaa seien mit Unterstützung der saudiarabischen Luftwaffe mehrere Stellungen der Miliz erobert worden, sagte ein Militärsprecher.

Die mit dem Iran verbündeten Huthi und Anhänger des gestürzten Präsidenten Ali Abdullah Saleh verkündeten gegen den Willen der UN die Bildung eines aus zehn Vertretern bestehenden Regierungsrats. Daraufhin waren die Friedensgespräche in Kuwait abgebrochen worden. Allerdings sollen sie nach UN-Angaben binnen eines Monats wieder aufgenommen werden.

Aden als Ausweichquartier

Die Friedensverhandlungen hatten im April begonnen und sollen den Bürgerkrieg im bitterarmen Jemen beenden. Schiitische Huthi-Rebellen kämpfen gemeinsam mit Verbündeten seit Monaten gegen die international anerkannte jemenitische Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Weil die Rebellen die Hauptstadt Sanaa übernommen haben, regiert Hadi von der Hafenstadt Aden aus. Der jemenitische Außenminister Abdel-Malak al-Mekhlafi machte die Rebellen für das Scheitern der jüngsten Gesprächsrunde verantwortlich.

Keine Einigung: Salah al-Sammad (li.), Vertreter der Huthi-Rebellen, und Sadek Abu Ras, Vertreter der RegierungBild: Getty Images/AFP/M. Huwais

Die Huthi-Rebellen beherrschen weitgehend die nördliche Hälfte des Jemen. Truppen, die Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi nach wie vor loyal gesinnt sind, teilen sich dagegen mit lokalen Stämmen die Kontrolle über den Rest des Landes. Vor allem die Bevölkerung leidet unter den Kämpfen. Etwa die Hälfte der 6400 in dem Konflikt getöteten Menschen sind Zivilisten.

Bitterarm und hilfsbedürftig

Der Jemen im Süden der Arabischen Halbinsel gehört zu den ärmsten Ländern der arabischen Welt. Vier Fünftel der gut 26 Millionen Einwohner sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.Der Bürgerkrieg hat die Infrastruktur des Landes weitgehend zerstört. Die Vereinten Nationen warnen vor einer drohenden Hungerkatastrophe. Millionen sind ohne sauberes Trinkwasser und ausreichende medizinische Versorgung.

haz/vk (rtr, dpa)

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