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Jens Voigt beendet seine Karriere

Joscha Weber4. August 2014

17 Mal Tour de France sind genug: Radprofi Jens Voigt will seine Karriere im stolzen Alter von 42 Jahren mit einem letzten Rennen in den USA beenden - und sicher auch mit einer letzten Attacke.

Jens Voigt (Foto: Getty)
Auch die Tour verließ er so, wie man es erwarten musste: Jens Voigt bei seiner letzten Attacke auf den Champs-ElyséesBild: Getty Images

Überraschend kam die Nachricht nicht mehr, es war lediglich noch eine Frage des genauen Zeitpunkts: Jens Voigt will seine Laufbahn als Radprofi mit der USA Pro Challenge in Colorado beenden. Die Rundfahrt läuft vom 18. bis 24. August und gehört für den in den USA sehr beliebten Voigt zu seinen Lieblingsrennen. "Ich denke, die meisten Fans habe ich in den USA, also warum sollte ich nicht hier aufhören", sagt der 42-jährige Berliner dem Radsportportal cyclingnews.com. "Der Plan ist, hier zu einem Ende zu kommen." Aktuell bestreitet Voigt noch die Tour of Utah, ehe er sich für sein Abschlussrennen noch etwas Besonderes ausgedacht hat: Als großer Geocaching-Fan habe er extra ein paar spezielle Münzen drucken lassen, auf denen "USA Pro Challenge 2014, goodbye and thank you, Jens Voigt" stehe. Diese wolle er während des Rennens verstecken und seine Fans sollen diese dann finden, so Voigt, der immer schon die Nähe zu seinen Fans suchte.

Sein Wunsch: Ein letzter Etappensieg

Ebenfalls Teil seiner Abschiedstournee wird wohl eine obligatorische Attacke sein. Wie bei der Schlussetappe der Tour de France auf den Champs-Elysées will sich Voigt auch in seinem letzten Rennen als Profi mit einer Flucht verabschieden. "Es gibt keinen Grund mehr Energie zu sparen. Ich kann jetzt alles raushauen. Wenn mein Team mir die Freiheit lässt, werde ich mich zeigen und versuchen, einen Etappensieg zu holen."

Voigt über seinen Sport: "Natürlich ist Radfahren brutal und zermürbend. Wenn du am Boden liegst, wirst du zertrampelt"Bild: picture alliance/dpa

Jens Voigt begann seine Profikarriere 1997, im Jahr des Toursieges von Jan Ullrich. Seitdem fuhr er stets für ausländische Rennställe und errang zahlreiche Erfolge wie Etappensiege bei Tour de France und Giro d'Italia sowie zweimal die Gesamtwertung der Deutschland Tour. Die Siege kamen nicht von alleine: Was ihm an Talent fehlte, glich er mit Kampfgeist wieder aus. Seine Philosophie: "So lange auf das Glück einprügeln, bis es auf meiner Seite ist." Obwohl Voigt in der Epo-Ära der ausgehenden 90er Jahre fuhr und für Teams mit Dopingvergangenheit startete, blieb Voigts Name bis heute unbeschädigt - kein positiver Test, kein Geständnis.

"Shut up, legs!"

Der wortgewandte Spezialist für lange Ausreißversuche erlangte im Herbst seiner Karriere aufgrund seiner Niemals-aufgeben-Mentalität internationale Popularität. Sein Ausspruch "Shut up, legs!" wurde quasi zu seinem zweiten Vornamen. Egal wie sehr die Beine schmerzten, Voigt griff immer wieder unermüdlich an. Nun verlässt der sechsfache Familienvater seine Bühne - nicht jedoch, ohne sich ein letztes Hintertürchen offen zu lassen. "Wenn mein Team mich brauchen sollte, kann ich natürlich einspringen und aushelfen." Loszulassen vom Profiradsport scheint wirklich nicht einfach zu sein für Jens Voigt.

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