"Jesus VR" versetzt die Zuschauer nach Nazareth
13. September 2016
Hier darf sich das Publikum als Teil des Geschehens fühlen. Denn "Jesus VR - The Story of Christ" ist der weltweit erste Spielfilm in virtueller Realität. Er erzählt die Lebensgeschichte von Jesus Christus. Dabei werden die Zuschauer mithilfe von speziellen Brillen direkt in die Filmszenen hineinversetzt. Sie genießen einen 360-Grad-Rundumblick und können etwa das Jesuskind in der Krippe liegen sehen oder sich zu den wartenden Hirten umdrehen.
Die Zuschauer könnten sich innerhalb der Geschichte bewegen, indem sie den Kopf drehen, erklärt Jette Jördis Wölk vom Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg im Gespräch mit der Deutschen Welle. "Man taucht dabei in die vorgegaukelte Realität ab, ohne auf einen externen Bildschirm angewiesen zu sein."
Neue filmische Möglichkeiten mit VR
"VR-Filme sind gerade im Kommen", weiß Wölk. Um ein aktives Mitmachen wie bei Videospielen, wo schon länger mit interaktiver computergenerierter Umgebung experimentiert wird, gehe es aber nicht: "Das Medium bietet Regisseuren ganz neue spannende Möglichkeiten, ihre Storys zu erzählen und zu inszenieren."
Am Filmprojekt "Jesus VR" reizt die Expertin vor allem die Herausforderung, eine alte Geschichte mit neuen Mitteln zu erzählen. Entscheidend bleibe jedoch der Blickwinkel des Regisseurs und seine Innovationskraft.
Mitfühlen mit Jesus und seinen Jüngern
Für die kanadische Produktionsfirma "Autumn VR" spielt hingegen der biblische Inhalt des Filmes die entscheidende Rolle. Auf ihrer Internetseite spricht "Autumn VR" vom Leben Christi als der "mächtigsten Geschichte aller Zeiten". Durch den Einsatz von Virtual Reality könnten sich die Zuschauer Jesus und seinen Jüngern nahe fühlen und seine Erlebnisse nachempfinden.
"Jesus VR" wurde im Oktober 2015 in Italien gedreht und soll ab Weihnachten 2016 auf VR-Geräten wie Google Cardboard, Samsung Gear oder Oculus Rift zu sehen sein. Die Hauptrolle spielt Tim Fellingham, der Zuschauern bisher vor allem aus dem Film "Final Destination 5" bekannt ist. Religiöser Berater des Filmteams war, wie schon bei dem Film "Die Passion Christi", der amerikanische Priester William Fulco.