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Ansbach: Vielleicht islamistischer Anschlag

25. Juli 2016

Ein Flüchtling aus Syrien hat sich in Franken in die Luft gesprengt. Zwölf Menschen wurden verletzt. Der bayerische Innenminister hält einen islamistischen Terrorakt für "sehr naheliegend". Es bleiben aber Fragezeichen.

Spurensicherung am Tatort (Foto: dpa)
Spurensicherung am TatortBild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Hausdurchsuchung in Ansbach

00:28

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Die Explosion in Ansbach ist nach den Worten von Innenminister Joachim Herrmann vorsätzlich herbeigeführt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 27 Jahre alter Flüchtling aus Syrien, habe die Absicht gehabt, ein Musikfestival mit 2500 Besuchern zu "unterbinden", sei aber nicht auf das Gelände gekommen, sagte Herrmann bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in der fränkischen Stadt.

Der explosive Inhalt seines Rucksackes sei geeignet gewesen, viele Menschen zu töten oder zu verletzen, so Herrmann. Der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte der Innenminister. Er halte es "leider für sehr naheliegend", dass es sich um das Werk eines islamistischen Selbstmordattentäters handele. Herrmann verlangte "konsequente weitere Wege", um zu verhindern, dass "neben vielen Flüchtlingen mit schlimmen Schicksalen auch Leute in unser Land kommen oder gekommen sind, die eine echte Gefahr für die Sicherheit" darstellten.

Asylantrag abgelehnt

Der Mann aus Syrien sei vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen und habe einen Asylantrag gestellt. Der Antrag wurde vor einem Jahr abgelehnt, der Flüchtling sei seitdem geduldet gewesen. Er wohnte in einer Unterkunft in Ansbach, wie der Minister sagte. Der Syrer habe schon zwei Mal versucht, sich das Leben zu nehmen. Er sei deshalb auch schon in einer psychiatrischen Klinik untergebracht gewesen. Unklar ist laut Herrmann, ob der Mann in suizidaler Absicht handelte oder andere Menschen mit in den Tod reißen wollte. Das müsse in den nächsten Tagen geklärt werden. Unter den Opfern sind laut Herrmann auch einige schwer verletzt.

Innennminister Herrmann auf der Pressekonferenz in der NachtBild: Reuters/M. Rehle

Die Behörden wollen nun prüfen, ob es sich tatsächlich um einen islamistischen Terrorakt handelt. Wichtig sei herauszufinden, mit wem der Täter kommuniziert habe, sagte Staatsanwalt Michael Schrotberger vor den Journalisten. Wie die Polizei mitteilte, ist der mutmaßliche Täter schon früher strafrechtlich in Erscheinung getreten. Er sei wiederholt auffällig geworden, unter anderem wegen eines Drogendelikts, sagte Herrmann der dpa.

Die Tat hatte sich gegen 22 Uhr am Abend ereignet. Wie der Nürnberger Polizeivizepräsident Roman Fertinger erläuterte, hatte der Täter versucht, auf die Open-Air-Musikveranstaltung in Ansbach zu kommen. Er sei aber zurückgewiesen worden, weil er keine Eintrittskarte hatte. Die Ermittler hätten bei dem Mann, den man noch vergeblich wiederbeleben wollte, ein Handy gefunden. Dies werde nun von Spezialisten untersucht. Die Untersuchung des Tatorts werde noch einige Tage dauern. In der Nacht hatte das Präsidium 200 Polizeikräfte aus ganz Mittelfranken zusammengezogen.

Alarm kurz nach 22 UhrBild: picture alliance/dpa/D. Karmann

ml/jj/cgn (dpa,rtr)

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