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Löw vertraut Neuer

23. März 2019

In der EM-Qualifikation gegen die Niederlande setzt der Bundestrainer auf Bewährtes: Kapitän Manuel Neuer, ist die Nummer eins im Tor, Toni Kroos der Chef auf dem Platz. Und ein Spieler in Oranje macht besondere Sorgen.

Joachim Löw und Manuel Neuer
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Bei allem "Sturm und Drang" und dem Wunsch, künftig mehr "junge Wilde" im DFB-Trikot zaubern zu sehen - für Bundestrainer Joachim Löw zählt bei der ersten Reifeprüfung seiner stark verjüngten Mannschaft auch die Erfahrung. Daher hatte Löw, der sonst im Vorfeld wichtiger Partien ungern über seine Aufstellung spricht, auch kein Problem damit, einen Tag vor dem Auftakt der EM-Qualifikation gegen das Team der Niederlande (Sonntag 20:45 Uhr, ab 20:30 Uhr im DW-Audio-Livestream) in Amsterdam zwei Dinge zu verraten: "Sicher ist, dass Manuel Neuer von Beginn weg spielt", sagte Löw. Dazu werde Toni Kroos nach der Schonung beim letzten Spiel gegen die Serben in Wolfsburg "auf jeden Fall in die Mannschaft rücken. Er ist für uns unverzichtbar."

Ansonsten aber, und hier wurde Löw wieder zum gewohnten Orakel, sind im Vergleich zum 1:1 gegen Serbien einige Veränderungen im Kader zu erwarten. Er habe "weitere Überlegungen", bestätigte Löw auf Nachfrage, aber "eine endgültige Entscheidung noch nicht getroffen." Auch, ob er mit einer Dreier- oder Viererkette verteidigen lassen werde, wollte Löw nicht verraten: "Wir können beides." Das deckte sich mit der Aussage Kroos', der den Journalisten zuvor auf dem Podium Rede und Antwort gestanden hatte: "Ich komme mit beidem gut zurecht", hatte der Mittelfeldspieler von Real Madrid sich nicht festlegen wollen. 

Toni Kroos (l.) und Joshua Kimmich (r.) sind gesetzt, Leon Goretzka und Ilkay Gündogan müssen sich geduldenBild: picture-alliance/firo/R. Ibing

Bei einer anderen Frage bezog er klarer Position, nämlich als es darum ging, ob Joshua Kimmich sein bevorzugter Partner auf der Doppelsechs sei: "Wir haben in den letzten Spielen angedeutet, dass das miteinander harmoniert. Wir ergänzen uns gut - das ist eine Option für die Zukunft." 

Keine erneute Pleite in Amsterdam

Anders als Gegner Niederlande, der am Donnerstag in die EM-Qualifikation startete und das erste Spiel klar mit 4:0 gegen Weißrussland gewann, sind die Deutschen gleich im ersten Spiel gefordert und dürfen sich keinen Patzer erlauben, wenn die Stimmung positiv bleiben soll. Beim letzten Auftritt in der Amsterdamer Arena hatte es im vergangenen Oktober in der Nations League eine bittere 0:3-Klatsche gegeben. Zu Hause im November nach 2:0-Führung nur ein 2:2-Unentschieden. Dennoch so Löw, blicke er der Partie gegen die Niederländer mit einem "guten Gefühl" entgegen: "Natürlich ist die Mannschaft in der Lage, hier zu bestehen", sagte er. "Wir wollen die EM-Qualifikation erfolgreich beginnen."

Keine Sorgen muss sich Löw dabei um seine Offensive machen. Leroy Sané, gegen die Serben bester Mann auf dem Platz, ist, obwohl er gegen Ende der Partie einen heftigen Tritt gegen den Knöchel abbekam, voll einsatzfähig. Gleiches gilt für Flügelstürmer Serge Gnabry. Marco Reus dürfte die Offensivreihe komplettieren. Spannender ist es in der Abwehr, wo wohl Antonio Rüdiger wieder neben Niklas Süle in die Innenverteidigung rückt.

Löw lobt Virgil van Dijk

Den beiden "Langen" wird am Sonntag dann auch primär die Aufgabe zufallen, sich bei Standardsituationen der Niederländer um den niederländischen Kapitän Virgil van Dijk zu kümmern,der so etwas wie Oranjes schärfste Waffe darstellt.

Später Schock: Im November erzielte Virgil van Dijk in der 90. Minute den 2:2-Ausgleich gegen DeutschlandBild: picture-alliance/DPPI/S. Gontha

Bei den vergangenen beiden Partien gegen die Deutschen traf er jeweils einmal, außerdem in der Champions League mit dem FC Liverpool gegen den FC Bayern.

"Er ist ein überragender Kopfballspieler", lobte Löw und erklärte: "Er ist nicht nur groß, sondern geht auch mit wahnsinniger Wucht in die Standards. Da hatten wir in den letzten Spielen immer Probleme." Die soll es diesmal nicht geben.

Auftaktsieg kein Zwang 

Holt die DFB-Elf in Amsterdam einen Punkt oder sogar mehr, ist alles gut. Verliert sie dagegen, dürften die Kritik an Löw und die Diskussionen über die Ausbootung von Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller wieder hochkochen. Doch eigentlich ist auch dann noch nichts verloren: Die weiteren Gegner in Gruppe C sind Nordirland, Weißrussland und Estland - allesamt schlagbar, und Rang zwei in der Gruppe reicht, um bei der EURO im Sommer 2020 dabei zu sein. Kaum vorstellbar, dass sich die DFB-Elf das nehmen lässt.

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