Protestsong von Joan Baez erreicht Millionen Klicks
6. April 2017Lange war es still geworden um die amerikanische Sängerin Joan Baez. Aber jetzt ist ein brandneuer Song von ihr der Hit im Netz. Anlass für den Song war offenbar die Politik von US-Präsident Donald Trump: In der Nacht zum Mittwoch (05.04.2017) veröffentlichte die weltberühmte Musikerin auf ihrer Facebook-Seite ein Lied mit dem Titel "Nasty Man" ("Böser Mann"). Wie ein Lauffeuer ging der Song, der unter anderem Trumps Mauerbau-Pläne verspottet, durch die Netzgemeinde. Bisher wurde er - Stand jetzt - über zwei Millionen Mal angeklickt.
"Vielleicht bin ich dankbar für Trump", sagte sie in einem Interview mit dem Musik-Magazin "Rolling Stone". In ihrem Text empfiehlt sie dem US-Präsidenten auch einen Besuch bei einem Therapeuten. "Das Lied ist kein guter Song, aber es wird die Leute zum Lachen bringen", erklärte Baez dem "Rolling Stone", der sie in seinem Künstlerarchiv als "Gewissen und Stimme der 1960er" bezeichnet.
Ehrenvolle Aufnahme in der "Hall of Fame"
Zusammen mit der Grungeband Pearl Jam und dem verstorbenen Rapper Tupac Shakur wird die legendäre Folksängerin in dieser Woche in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen. Auch die Bands Electric Light Orchestra, Journey und Yes zählen zu den Geehrten, die 2017 neu aufgenommen werden. Der Produzent Nile Rodgers wird für seine "Herausragende musikalische Qualität" geehrt, teilte die "Ruhmeshalle des Rock" in Cleveland/Ohio mit.
Mehr als 900 Musikexperten aus aller Welt haben an der Abstimmung teilgenommen. Auch die Fans geben im Internet ihr Votum ab. Die feierliche Einführung der diesjährigen Gewinner findet am 7. April im Museum der "Hall of Fame" in New York statt. Bedingung für die Aufnahme ist, dass das erste Album der Musiker und Produzenten mehr als 25 Jahre zurück liegen muss. Die Rockband Deep Purple und Chicago gehörten 2016 zu den Auserwählten. Sängerin Joan Baez, die sehr zurückgezogen in Kalifornien lebt, zeigte sich gerührt über die Auszeichnung.
Nominiert waren für 2017 auch Popstar Janet Jackson und die Bands Depeche Mode und Kraftwerk. Die deutsche Elektronikband war bereits mehrfach nominiert, hat es aber bisher nicht in den Kreis der Ausgezeichneten geschafft.
hm/nf (dpa/rollingstone.com)