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Politik

Joe Biden vergleicht Trump mit Goebbels

27. September 2020

Der US-Präsidentschaftskandidat stellt sich vor dem TV-Duell mit Donald Trump auf "persönliche Angriffe und Lügen" ein. In einem Interview spart aber auch Biden nicht mit Attacken - und zieht einen gewagten Vergleich.

Joe Biden Interview MSNBC
Bild: MSNBC/Zuma/picture-alliance

Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Präsident Donald Trump vorgeworfen, wie Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels zu lügen. "Er ist so in etwa wie Goebbels. Man erzählt eine Lüge lange genug, wiederholt sie, wiederholt sie, wiederholt sie - und sie gilt als Allgemeinwissen", sagte Biden in einem Interview des TV-Senders MSNBC (Artikelbild). Goebbels war in der NS-Zeit einer der engsten Vertrauten von Adolf Hitler und ein Wegbereiter des Holocaust.

Auslöser war eine Frage nach Trump Behauptung, Biden sei ein Sozialist. Der Präsident erklärt bei seinen Auftritten stets, der 77-Jährige werde "radikalen Linken" Vorschub leisten, die Amerika zerstören und Chaos in amerikanische Städte bringen würden. Außerdem behauptet Trump immer wieder, Biden und die Demokratische Partei setzten auf Briefwahl in der Hoffnung, dass die Wahl am 3. November mit gefälschten Stimmzetteln manipuliert werde.

"Er weiß nicht viel"

Mit Blick auf sein bevorstehendes Fernsehduell mit Trump meinte Biden: "Es wird schwierig werden." Er rechne dabei vor allem mit persönlichen Attacken des 74-Jährigen. "Das ist das einzige, was er kann", urteilte Biden über seinen republikanischen Rivalen. "Er weiß nicht, wie man über Fakten diskutiert. So schlau ist er nicht", fügte Biden hinzu. "Er weiß nicht viel über Außenpolitik, er weiß nicht viel über Innenpolitik. Er weiß nicht viel über die Details." Daher "werden es hauptsächlich persönliche Angriffe und Lügen sein", so Biden über seine Erwartungen an Trumps Auftreten.

Donald Trump verunglimpft Biden seit langem als "Sleepy Joe" (Schläfriger Joe)Bild: Alex Brandon/AP/dpa/picture-alliance

Die erste TV-Debatte zwischen Trump und Biden findet am Dienstag in Cleveland im Bundesstaat Ohio statt. Bis zur Präsidentschaftswahl wird es noch zwei weitere Fernsehduelle geben. Die Debatten zwischen Amtsinhaber und Herausforderer sind in den USA traditionell Höhepunkte des Wahlkampfes und werden mit größter Spannung erwartet.

Einige Unterstützer Bidens befürchten, dass der frühere Vizepräsident, der in den landesweiten Umfragen bisher vorne liegt, sich im direkten Schlagabtausch von Trump ausstechen lassen könnte. Biden ist nach eigener Aussage aber darauf vorbereitet. "Die Leute wissen, dass der Präsident ein Lügner ist." Dies werde in dem TV-Duell also nicht für Überraschungen sorgen. Biden kündigte an, er werde trotz der Attacken seine Argumente vorzubringen, warum Trump "gescheitert" sei und warum er die besseren Antworten für die Wähler habe.

wa/ack (dpa, afp)

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