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Politik

Johnson fordert Corona-Impfung für alle

6. Juni 2021

Ist die Corona-Pandemie erst dann vorbei, wenn die gesamte Weltbevölkerung gegen das tückische Virus geimpft ist? Der britische Premier Johnson ist wohl dieser Ansicht - und formuliert einen eindringlichen Appell.

England Premierminister Boris Johnson
Boris Johnson bei seiner zweiten Corona-Impfung (vor wenigen Tagen)Bild: Simon Dawson/Avalon/Photoshot/picture alliance

Der britische Premierminister Boris Johnson hat vor dem anstehenden Gipfel der führenden Industrienationen das Ziel ausgegeben, die gesamte Weltbevölkerung bis Ende 2022 gegen Corona zu impfen. "Ich fordere meine Kollegen der G7-Staaten auf, diese schreckliche Pandemie mit uns zu beenden und zu versprechen, dass wir die durch das Coronavirus angerichtete Verwüstung nie wieder zulassen werden", erklärte Johnson in London.

"Die Welt bis Ende des nächsten Jahres zu impfen, wäre die größte Heldentat der medizinischen Geschichte", zitiert Johnsons Amtssitz in der Downing Street den Regierungschef. "Die Welt schaut auf uns, um sich der größten Herausforderung der Nachkriegszeit zu stellen: COVID-19 zu besiegen und einen globalen Aufschwung anzuführen, der von unseren gemeinsamen Werten angetrieben wird."

Mehr Impfstoffe, mehr Gerechtigkeit

Die führenden Industrienationen sollten dazu konkrete Verpflichtungen eingehen, verlangte Johnson. So müssten die Produktion von Impfstoffen hochgefahren, die Barrieren für die internationale Vakzin-Verteilung gesenkt und die Abgabe von Impfdosen über die COVAX-Initiative an ärmere Länder erhöht werden. Großbritannien ist ab dem 11. Juni Gastgeber des G7-Treffens in Cornwall im Südwesten Englands, an dem auch die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Italien, den USA, Kanada und Japan teilnehmen.

Trafen sich in Oxford: Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock (l.) und sein deutscher Kollege Jens SpahnBild: Stefan Rousseau/empics/picture alliance

Trotz internationaler Forderungen nach einer gerechteren Impfstoff-Verteilung erzielten die Gesundheitsminister der G7 bei einem Treffen am Freitag diesbezüglich keine erkennbaren Fortschritte. Sie wiederholten lediglich frühere Zusagen, die versprochenen Dosen durch COVAX "so bald wie möglich" zu verteilen.

Johnsons Regierung wird ebenso wie der US-Administration vorgeworfen, bisher - anders als etwa die Europäische Union - so gut wie keine Impfstoffe exportiert zu haben. Viele Industriestaaten haben deutlich mehr Impfdosen eingekauft als sie für ihre Bürger benötigen, da in der Entwicklungsphase noch nicht klar war, welche Mittel eine Zulassung der Behörden bekommen.

wa/ml (dpa, afp, rtr)

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