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Politik

Jordanischer Minister tritt nach Panne zurück

13. März 2021

Mehrere Patienten, die künstlich beatmet wurden, kamen zu Tode, weil kein Sauerstoff mehr floss. König Abdullah II. eilte in das betroffene Krankenhaus.

Jordanien Corona l Krankenhaus - tödlicher Sauerstoffausfall l Polizei
In diesem Krankenhaus in der Stadt Salt kamen die Beatmungspatienten zu TodeBild: Muath Freij /REUTERS

Der jordanische Gesundheitsminister Nathir Ubaidat hat seinen Rücktritt angekündigt. Er übernahm damit die politische Verantwortung für einen technischen Defekt in einem Krankenhaus, in dessen Folge mindestens sieben COVID-19-Patienten starben. Wie die Behörden mitteilten, handelt es sich um vier Männer und drei Frauen, die künstlich beatmet wurden.

Hunderte Menschen protestierten auf dem KlinikgeländeBild: Khalil Mazraawi/AFP/Getty Images

In der Einrichtung nahe der Hauptstadt Amman war die Sauerstoffzufuhr eine Stunde lang unterbrochen. Ursache war Ubaidat zufolge ein Leck. Wodurch dieses entstand, werde nun untersucht. Die Sauerstoffversorgung auf der Intensivstation funktioniere inzwischen wieder, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Petra.

Sicherheitskräfte fuhren aufBild: Muath Freij /REUTERS

König Abdullah II. stattete dem Krankenhaus einen Besuch ab. Er verlangte die Absetzung des Klinikleiters. Vor dem Gebäude in der Stadt Salt versammelten sich Hunderte Menschen, um gegen die Todesfälle zu protestieren. Unter ihnen waren auch Angehörige der verstorbenen Patienten.

König Abdullah II. (am Steuer) besuchte die KlinikBild: Khalil Mazraawi/AFP/Getty Images

Jordanien verzeichnet seit längerem einen Anstieg der Corona-Zahlen. In der vergangenen Woche meldete das Land mit zehn Millionen Einwohnern täglich zwischen 6300 und 8300 Neuinfektionen. In Deutschland, wo achtmal so viele Menschen leben, lag die Zahl im selben Zeitraum nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zwischen 4300 und 14.400. In Jordanien starben nach offiziellen Angaben insgesamt 5224 Menschen an oder mit dem Virus.

jj/uh (dpa, afp)

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