Journalistenschulung für junge Roma in Belgrad
22. Januar 2004Bonn, 21.1.2004, DW-RADIO/Serbisch, Ivica Petrovic
Unter der Schirmherrschaft des Belgrader OSZE-Büros hat beim Journalistenverband Serbiens eine Journalistenschulung für elektronische Medien begonnen. Diese wird von 20 jungen Roma besucht. In den kommenden vier Monaten werden die Jungjournalisten vom Rundfunk- und Fernsehsender "Glas Roma" (dt.: Stimme der Roma), dem Fernsehsender "Amaro Drom" (dt.: Unser Weg) in Belgrad und dem Rundfunksender "Rom" (dt.: Roma) in Obrenovac (Stadt bei Belgrad – MD) unterrichtet von Dozenten für Management der Massenmedien und Journalismus der Akademie der schönen Künste und bekannten Journalisten.
Ljuan Koka, leitender Redakteur des Informationsprogramms des Rundfunk- und Fernsehsenders "Krle Romengo" (Romanes für Stimme der Roma – MD) erklärte gegenüber DW-RADIO die Gründe für die Teilnahme der Journalisten an einem solchen Schulungsprogramm für Jungjournalisten: "Dieser viermonatige Kurs findet freitags und sonntags statt und ist sehr gut, damit sich Roma-Kinder, Mittelschüler und ältere Jugendliche auf den Bedarf und zwar insbesondere auf den der Medien einstellen. Ich glaube, dass das alles immer mehr weiter ausgebaut wird. Denn eines der grundlegenden kollektiven Rechte der nationalen Minderheiten, also auch der Roma, ist, Informationen in der Muttersprache zu erhalten, und dafür sind auf jeden Fall Journalisten mit Engagement erforderlich. Als Gründer des ersten seit 1986 bestehenden Fernsehsenders in Romanes wissen wir um die große Bedeutung der Zeitungen, der Journalisten, die in Romanes berichten und auch um die der Roma-Journalisten".
Es bestünden zahlreiche Probleme und Mängel im professionellen Bereich, mit denen Romanes-Redaktionen konfrontiert würden, unterstrich Ljuan Koka: "Es fehlt an vielem. Das heißt, Roma sind wegen ihrer Qualifikation und Bildung und wegen der von ihnen gezeigten Erfolge dazu gezwungen, die Schule nach der 10. Klasse (bis dahin sind sie schulpflichtig – MD) zu verlassen abzuschließen oder gezwungenermaßen Schulen mit Fachrichtungen zu besuchen und einen Abschluss zu machen, mit dem es schwer ist, eine Beschäftigung zu finden. Ich halte solch eine Fachrichtung für sehr wichtig, damit unsere Journalisten Abschlüsse darin machen, was heutzutage benötigt wird. Das heißt: der Umgang mit dem Computer und dem Internet, mehr Fremdsprachenkenntnisse in Englisch oder einer anderen Sprache. Das benötigen heutzutage alle, so auch die Roma". (...) (md)