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Politik

Jugend-Randale in mehreren deutschen Städten

30. Mai 2021

In Stuttgart hat die Polizei junge Randalierer nach Auseinandersetzungen festgenommen. In Hamburg lösten Beamte eine illegale Rave-Party auf - in Weiden hinterließen 60 Jugendliche eine "Schneise der Verwüstung".

Deutschland Corona-Pandemie | Räumung durch Polizei Stuttgart
Es ist nicht das erste Mal, dass es in Stuttgart zu Krawallen gekommen istBild: Christoph Schmidt/dpa/picture alliance

In der Stuttgarter Innenstadt sind am späten Samstagabend bei Auseinandersetzungen von zahlreichen Jugendlichen mit der Polizei mehrere Polizisten verletzt und junge Randalierer vorläufig festgenommen worden. Nach Polizeiangaben hatten sich zwischen 500 und 600 Menschen an der populären Freitreppe am Schlossplatz versammelt, obwohl diese am Abend zuvor geräumt worden war.

Die Stimmung sei in der Nacht zum Sonntag gekippt, als Polizisten Feiernde wegen des Alkoholverbots und der Corona-Auflagen für Versammlungen ansprachen. Als die Polizeibeamten die Freitreppe erneut räumten, flogen Flaschen, Polizisten wurden nach eigenen Angaben massiv beleidigt und es kam zu Auseinandersetzungen. Auch Pfefferspray sei eingesetzt worden, hieß es.

Alkoholverbot gilt nach wie vor

Insgesamt wurden laut Polizei sechs Menschen vorläufig festgenommen, später aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Fünf Polizisten seien verletzt worden. Die Lage in der Innenstadt habe sich erst gegen 2.00 Uhr am Sonntagmorgen beruhigt.

Polizisten zeigen in der Stuttgarter Innenstadt PräsenzBild: Christoph Schmidt/dpa/picture alliance

Seit dem vergangenen Donnerstag müssen Stuttgarter erstmals seit Wochen nicht mehr um 22.00 Uhr zuhause sein. Das Alkoholverbot an vielen öffentlichen Plätzen in der baden-württembergischen Stadt besteht allerdings weiter. Nach dem Großeinsatz prüfen Stadt und Polizei ein Verweilverbot für die betreffenden Bereiche in der City.

Hamburger Schanzenviertel abgeriegelt

Die Bilder aus der Stuttgarter Nacht wecken Erinnerungen an die sogenannte Stuttgarter Krawallnacht im Juni 2020. Damals hatten Dutzende Menschen, vor allem junge Männer, in der Stuttgarter City randaliert.

Polizisten im Hamburger SchanzenviertelBild: Daniel Bockwoldt/dpa/picture alliance

Auch in Hamburg hatte die Polizei viel zu tun, als sie nach einer illegalen Rave-Party das
Hamburger Schanzenviertel geräumt und abgeriegelt hatte. In einem Park hatten sich rund
1300 Menschen am Samstagabend zu einer Feier mit lauter Musik eingefunden. Da dabei von einer Großzahl der Menschen gegen die Abstände und Maskenpflicht aufgrund der Corona-Schutzordnung verstoßen wurde, wurde die Party von der Polizei aufgelöst. Daraufhin
strömten die Menschen ins Schanzenviertel und feierten dort weiter.

Flaschenwürfe auf Polizisten

Als die Polizei auch dort gegen die Feiernden durchgriff, kam es zu Flaschenwürfen auf die Beamten. Die Identität mehrerer Menschen wurde festgestellt. Geschäfte und Restaurants im Schanzenviertel mussten darüber hinaus schon um 23 Uhr anstatt um Mitternacht schließen.

In Weiden in der Oberpfalz haben 60 Jugendliche in der Nacht zu Samstag eine "Schneise der Verwüstung" hinterlassen, wie die Polizei berichtet. Die Gruppe sei in der Nacht durch die Stadt gezogen. Als sich Streifenfahrzeuge näherten, löste sich die Gruppe auf. 

Die Stimmung wird gereizter

Kommunen und Polizei beklagen laut einer Umfrage der "Welt am Sonntag" unter den 15 größten Städten Deutschlands ein steigendes Unverständnis, verbale Konflikte und zum Teil tätliche Angriffe, wenn Mitarbeiter von Ordnungsämtern die Einhaltung etwa von Maskenpflicht und Abstandsgebot kontrollierten.

Ein Sprecher der Stadt Köln sagte der "WamS", die Menschen würden bei Kontrollen "immer ungeduldiger und gereizter" reagieren. "Die Ordnungsdienstkräfte wurden teilweise gezielt angespuckt, gebissen oder anderweitig körperlich angegangen."

Einem Sprecher der Stadt Frankfurt am Main zufolge gebe es vor allem bei Maskenkontrollen "in den allerwenigsten Fällen" Einsicht. Auch die Städte Düsseldorf, Leipzig, Dortmund, Essen, Nürnberg und Duisburg berichten von zunehmenden Aggressionen.

nob/haz (dpa, afp)

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