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Jugendliteraturpreis für ein Bilderbuch

10. Oktober 2014

Schwere Kost für junge Leser: Das Bilderbuch der belgischen Illustratorin Claude K. Dubois handelt von Krieg und Flucht. Gleichwohl würde der Betrachter vom verstörenden Inhalt nicht überrumpelt, urteilte die Jury.

Buchcover "Akim rennt" von Claude K. Dubois
Bild: Moritz Verlag

Mit skizzenartigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen erzählt Claude K. Dubois die Geschichte des Jungen Akim: Als der Krieg über sein Dorf hereinbricht, wird er von seiner Familie getrennt. Einfühlsam schildert die Autorin von Akims Flucht und seiner Rettung. Das prämierte Bilderbuch wurde von Tobias Scheffel (links im Bild) ins Deutsche übersetzt.

Claude K. Dubois wurde 1960 in Verviers, Belgien geboren. Sie unterrichtet Illustration am Institut Saint-Luc in Lüttich, wo sie auch selbst studiert hat. Bisher hat sie mehr als 80 Bilderbücher veröffentlicht, darunter "Meine Oma hat Alzheimer" oder "Eisbärenbaby". "Ich denke bei meiner Arbeit nicht in Themen, die zu behandeln wären. Ich zeichne, um Gefühle umzusetzen und sie zu teilen", sagt sie. "Mich treibt der Wunsch, von den innersten Gefühlen der Figuren zu sprechen, von ihren Fragen der Welt gegenüber, von ihrem Staunen."

Für ihr Buch "Akim rennt" erhielt Dubois im Mai 2014 schon den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2014 der Deutschen Bischofskonferenz.

"Reise im Kopf"

Der Jugendliteraturpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde am Freitagabend (10.10.) im Rahmen der Frankfurter Buchmesse von Bundesjugendministerin Manuela Schwesig überreicht. Bücher beflügelten die Fantasie, sagte die SPD-Politikerin. Mit den Bücherheldinnen und -helden könnten Kinder und Jugendliche neue Welten entdecken. "Die Reise im Kopf ermöglicht schon den Jüngsten große Abenteuer, Perspektivwechsel, Gedankenspiele und die Lust am Ausprobieren vom Lesesessel aus."

In der Kategorie Kinderbuch gewann Martina Wildners mit "Königin des Sprungturms". Der Roman erzählt die Geschichte zweier Mädchen, die die Leidenschaft für das Turmspringen verbindet. Es handele sich um "eine psychologisch ausgeleuchtete Erzählung aus dem Milieu des Leistungssports an der Grenze zwischen Kinder- und Erwachsenenroman", urteilte die Jury. In der Sparte Jugendbuch ging der erste Preis an Inés Garlands "Wie ein unsichtbares Band", eine Geschichte über Freundschaft in Argentinien zur Zeit der Militärdiktatur.

Übersetzer Tobias Scheffel und Preisträgerin Claude K. DuboisBild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Zum Nachdenken anregen

Die Jugendjury kürte "Wunder" von Raquel J. Palacio zum Sieger. In dem Buch geht es um den zehnjährigen August, der aufgrund eines Genfehlers entstellt ist und sich unter diesen erschwerten Bedingungen in einer neuen Schule behaupten muss. "Der Roman berührt den Leser und regt zum Nachdenken an", befanden die jungen Juroren.

Weitere Preise gab es in der Sparten Sachbuch sowie für das Gesamtwerk Übersetzung. Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und seit 1956 jährlich für herausragende Kinder- und Jugendbücher vergeben. Er sei eine wichtige Institution und trage zur Persönlichkeitsentwicklung bei, sagte Bundesjugendministerin Manuela Schwesig.

suc/no (dpa/ Moritzverlag)

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