Sebastian Kurz könnte mit nur 31 Jahren Österreichs nächster Kanzler werden - und damit eines der jüngsten Regierungsoberhäupter aller Zeiten. Wir stellen acht weitere junge Menschen an der Macht vor!
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Als John F. Kennedy 1960 zum US-Präsidenten gewählt wurde, galt er als Inbegriff der Jugend. Mit damals 43 Jahren ist er bis heute der jüngste jemals ins Amt gewählte Präsident der Vereinigten Staaten. Für die Amerikaner begann eine neue Ära, als Kennedy mit seiner Frau Jackie und den zwei kleinen Kindern ins Weiße Haus einzog.
Sebastian Kurz ist mit 31 Jahren mehr als zehn Jahre jünger als Kennedy damals war, sieht aber so jugendlich aus, dass der Altersunterschied glatt noch größer sein könnte. Neben dem Politiker der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) gab es in den vergangenen Jahren einige Regierungsoberhäupter, die bei Amtsantritt keineswegs dem Bild eines älteren Staatenlenkers entsprachen.
Mario Frick, Liechtenstein
Im Dezember 1993 wurde Frick Regierungschef von Liechtenstein - mit gerade einmal 28 Jahren. Das machte ihn zum jüngsten Regierungschef der Welt. Gut sieben Jahre lang, bis April 2001, leitete er die Geschicke des sechstkleinsten Landes der Erde. Von 2005 bis 2014 war der Jurist außerdem Präsident der liechtensteinischen Rechtsanwaltskammer.
Pandeli Majko, Albanien
Majko, der heute Albaniens Staatsminister für Diaspora ist, war von September 1998 bis Oktober 1999, sowie von Februar bis Juli 2002, Regierungsoberhaupt seines Landes. Bei seinem ersten Amtsantritt 1998 war er 30 Jahre alt. Seine politische Karriere begann er in jungen Jahren: Bereits 1992 wurde er ins albanische Parlament gewählt.
Igor Luksic, Montenegro
Bis November 2016 war er Außenminister seines Landes, doch bereits zuvor, von 2010 bis 2012, leitete Igor Luksic von der Demokratischen Partei der Sozialisten Montenegros als Ministerpräsident die Geschicke seines Landes. Den Posten übernahm er im Alter von 34 Jahren. Davor war er seit 2004 Finanzminister Montenegros gewesen - ein Job, den er bekam, als er noch keine 30 war.
Benazir Bhutto, Pakistan
1988 gewann mit Benazir Bhutto zum ersten Mal eine Frau freie Wahlen in einem islamischen Land. Mit 35 Jahren wurde sie am 2. Dezember 1988 als Premierministerin von Pakistan vereidigt. Sie hatte das Amt bis 1990 und dann noch einmal von 1993 bis 1996 inne. Von 1999 bis 2007 lebte sie im Exil in Dubai. Sie kehrte zurück, weil sie ein drittes Mal Premierministerin werden wollte, doch am 27. Dezember 2007, zwei Wochen vor der Parlamentswahl, wurde sie bei einem Attentat getötet.
Viktor Orban, Ungarn
Der heutige Ministerpräsident Ungarns, der für seine flüchtlingsfeindliche Politik bekannt ist, war vor seiner jetzigen Amtszeit schon einmal Regierungsoberhaupt, von 1998 bis 2002. Bei seinem damaligen Amtsantritt war Orban, Vorsitzender und Mitbegründer der nationalkonservativen Fidesz, 35 Jahre alt.
Atifete Jahjaga, Kosovo
Jahjaga war von 2011 bis 2016 Präsidentin des Kosovound damit die erste Frau, die jemals dieses Amt inne hatte. Mit 36 Jahren bei Amtsantritt war sie außerdem die jüngste Person, die im Kosovo bis dahin in das Amt gewählt wurde. Das Mindestalter für den Posten beträgt 35 Jahre.
Emmanuel Macron, Frankreich
Am 7. Mai 2017 gewann Emmanuel Macron die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen gegen die nationalistische Marine Le Pen und wurde mit 39 Jahren zum jüngsten Präsidenten, den Frankreich je hatte. Erst ein Jahr zuvor hatte er seine Bewegung En Marche (heute La République en marche, oder "Die Republik in Bewegung") gegründet. Davor ist er von 2014 bis 2016 unter dem sozialistischen Präsidenten Francois Hollande Wirtschaftsminister gewesen.
Youssef Chahed, Tunesien
Chahed ist seit August 2016 der Premierminister Tunesiens. Bei seinem Amtsantritt war er 40 Jahre alt. Seit 2015 hatte der studierte Agrarwissenschaftler verschiedene Posten in der ersten demokratisch gewählten Regierung des Landes unter Premierminister Habib Essid inne. Als die Volksrepräsentantenversammlung Essids Regierung das Misstrauen aussprach, schlug der tunesische Präsident schließlich Chahed als neuen Premierminister vor. Am 27. August 2016 trat er sein Amt an.
Kennedys 100. Geburtstag: Mythos JFK
Am 29. Mai 2017 wäre John F. Kennedy 100 Jahre alt geworden. Der 35. Präsident der USA wurde 1963 in Dallas erschossen. Wer hinter dem Attentat steckt, ist bis heute ungeklärt. Der "Mythos JFK" lebt weiter.
Bild: picture-alliance/dpa
Spross eines einflussreichen Clans
Der Sohn reicher Eltern genoss eine privilegierte Jugend. Sein Vater Joseph P. Kennedy war als US-Botschafter unter anderem in London im Einsatz. JFK selber besuchte Privatschulen und studierte an der renommierten Harvard-Universität. Das Bild zeigt ihn 1943 als Offizier der US-Marine in Panama.
Bild: picture-alliance/ZUMA/Keystone Press Agency
35. Präsident der USA
Nach seiner Militärzeit engagierte sich John F. Kennedy in der Demokratischen Partei, saß im Repräsentantenhaus und im Senat und kandidierte 1960 als Präsident. Am 20. Januar 1961 wurde er vereidigt, mit 43 Jahren der zweitjüngste Amtsinhaber. Er appellierte in seiner Antrittsrede an seine Landsleute: "Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt."
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"Ich bin ein Berliner"
Aus deutscher Sicht war der 26. Juni 1963 der wichtigste Tag der Ära John F. Kennedy. An diesem Tag hielt er seine Rede vor dem Schöneberger Rathaus in Westberlin und sagte den legendären Satz: "Ich bin ein Berliner", mit dem er seine Verbundenheit mit den Menschen der in Ost und West geteilten Stadt ausdrückte.
Bild: picture-alliance/dpa
Der mächtigste Mann der Welt - ein Sonnyboy
Mit seinem jugendlichen Charme hatte Kennedy die Herzen vieler US-Bürger schnell gewonnen. Gleichzeitig war seine Amtszeit geprägt von Krisen und Konflikten - wie etwa der missglückten Schweinebucht-Invasion gegen das kommunistische Castro-Regime auf Kuba. 1962 schrammte die Welt nur knapp an einem Atomkrieg vorbei. Dass es gerade noch gut ging, wird auch Kennedy zugeschrieben.
Bild: Reuters
Der Glamour von Jackie
Mit John F. Kennedys Frau Jackie zogen Eleganz und Glamour ins Weiße Haus ein. Ihre Zeit als Präsidentengattin währte nur zwei Jahre, doch ihr modisch-eleganter Stil prägte eine ganze Generation. Bis heute gilt Jacqueline Kennedy als die US-amerikanische "Königin der Herzen", die großen Einfluss auf spätere First Ladies hatte.
Bild: picture-alliance/ZUMA/KEYSTONE Pictures USA
Womanizer JFK
Kennedy (rechts) galt als Frauenheld, dem etliche Affären nachgesagt wurden, ebenso wie Kontakte zu Callgirls. Die wohl bekannteste außereheliche Verbindung soll er zu Marilyn Monroe (Mitte) unterhalten haben. Monroe, damals weltweit Hollywoodikone und Sexsymbol, soll auch mit JFKs Bruder Robert (links) liiert gewesen sein. Sie starb 1962 unter bis heute ungeklärten Umständen.
Bild: AP
Der Familienmensch
Berühmt wurde dieses Bild des Präsidenten, der 1962 unbefangen seinen spielenden Kindern Caroline und John applaudierte. So glücklich war der Kennedy-Clan nicht immer. Die Familie musste eine Serie von Tiefschlägen hinnehmen. Johns Bruder Robert fiel einem Attentat zum Opfer. Andere Kennedys starben durch schwere Unfälle, Drogen, Flugzeugabstürze, Selbstmord. JFKs Tod überschattet bis heute alles.
Bild: picture alliance/dpa
Das Attentat
Dallas, Texas, 22. November 1963. Kennedy und seine Frau auf Wahlkampftour, sie fuhren im offenen Wagen durch die Stadt. Mehrere Schüsse fielen - Kennedy wurde tödlich getroffen. Ein ganzes Land verfiel in kollektive Trauer. Mit diesen Tagen endete für viele der Traum von einem jungen, gut aussehenden US-Präsidenten, der sich aufgemacht hatte, die Welt zu verbessern.
Bild: picture-alliance/dpa
Das ewige Rätsel
Zwei Tage nach John F. Kennedys Ermordung wurde sein mutmaßlicher Attentäter, der Gelegenheitsarbeiter Lee Harvey Oswald (Mitte), von einem Nachtclubbesitzer (rechts) erschossen. Oswald war nur wenige Stunden nach dem Attentat festgenommen worden. Die genauen Umstände des Anschlags bleiben ungeklärt - um so mehr sprießen bis heute Gerüchte und Verschwörungstheorien über mögliche Hintermänner.
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Das Vermächtnis
Auch lange nach Kennedys Beerdigung am 25. November 1963 wirkt seine Ära nach. Jeder darauffolgende US-Präsident musste sich an JFK messen lassen. Wie wäre seine Amtszeit verlaufen, wenn er nicht nach 1036 Tagen als Präsident ermordet worden wäre? Wie hätte sich die Welt entwickelt? Vielleicht lebt der Mythos gerade davon, dass es darauf keine Antworten gibt.