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Heynckes sagt "Grüß Gott"

9. Oktober 2017

"Es geht nicht um mich, es geht um den FC Bayern", betont Jupp Heynckes seine Motivation noch einmal zum FC Bayern zurückzukehren. Ebenfalls Thema bei seinem Amtsantritt: die internen Turbulenzen in München.

München PK Jupp Heynckes Trainer bei  Bayern München
Bild: Getty Images/Bongarts/J. Hetfleisch

Da saßen sie also auf dem Podium in München. Wieder einmal. Zur offiziellen Vorstellung des neuen Trainers Jupp Heynckes mit den Vereinsgranden Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Zum vierten Mal übernimmt der inzwischen 72-jährige Heynckes die Geschicke des Klubs. Es ist, das wurde aus allen Äußerungen deutlich, eine Zwischenlösung. "Jupp Heynckes ist für diese Zeit die beste Lösung", sagte Präsident Hoeneß, "ich freue mich, dass mein ziemlich bester Freund wieder hier ist." Und er fügte hinzu: Man habe mit dem heutigen Tage "Zeit gewonnen, um Zukunft zu gestalten". Nun wolle sich der Klub in Ruhe darum kümmern, die richtigen Impulse zu setzen, um wieder erfolgreich zu sein. Eine Entscheidung über einen Trainer ab Juli 2018 wird es in diesem Jahr nicht mehr geben, sagte Vorstandschef Rummenigge. Fragen, ob Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel dann wieder als Kandidat in Betracht gezogen werden könnte, wurden nicht beantwortet.

Freundschaftsdienst für Hoeneß und den FC Bayern

Heynckes selbst war die Aufregung zum Auftakt der Pressekonferenz anzumerken. Vier Jahre nach seinem Rücktritt als Triple-Gewinner betonte er, dass er sich körperlich und geistig fit fühle und auch in Sachen Fußball absolut auf Ballhöhe. "Ich habe national und international alles verfolgt", sagte er, sprach aber auch von einer schwierigen Situation, die vor ihm und seinem Trainerteam liege. "Wir haben ab sofort immer englische Wochen. Da die richtigen Trainingsreize zu setzen, verlangt viel Fingerspitzengefühl. Aber ich weiß, wie ich das angehen muss."

Deutlich wurde aber auch wieder die zurückhaltende Art von "Don Jupp". Es sei nicht sein Traum gewesen wieder auf der Trainerbank zu landen. Diesen Wunsch hätte er sich zwischenzeitlich gleich mehrfach bei internationalen Spitzenklubs erfüllen können. Bei der Anfrage des FC Bayern München lägen die Dinge aber anders. Auf die Frage, ob er persönlich mit dem Engagement das Risiko eingehe, dass sein Triple-Denkmal wackele, antwortete Heynckes: "Es geht hier nicht um mich. Es geht um den FC Bayern. Man sollte nie vergessen, wem man im Verlauf seiner Karriere viel zu verdanken hat."

Einblicke ins Innenleben des Klubs

Interessant war bei dieser Pressekonferenz auch das nicht ganz so Offensichtliche zu beobachten. Auf dem Podium saß nämlich auch Hasan Salihamidzic. Der Sportdirektor kam aber bis auf ein kurzes Statement quasi gar nicht zu Wort. Das lässt Rückschlüsse auf das bisherige Gewicht seiner Rolle als Sportdirektor zu.

Brazzo und die Vereinsgranden: der 40-jährige Salihamidzic bei der Präsentation von Coach HeynckesBild: Reuters/M. Dalder

Ferner räumten Hoeneß und Rummenigge atmosphärische Störungen im Klub ein und gelobten Besserung. "Wir werden auch in unserer Zusammenarbeit ein neues Kapitel aufschlagen, das kann dem FC Bayern nur gut tun", sagte Hoeneß. Man habe von außen betrachtet durchaus "zum Entschluss kommen können, dass es Unebenheiten gegeben hat. Das kam in den letzten zehn Jahren immer wieder vor. Jetzt wurde es aber zu sehr in der Öffentlichkeit ausgetragen, den Schuh ziehe ich mir an", räumte Hoeneß ein.

Zumindest eine offene Baustelle muss Rummenigge wohl noch in dieser Woche regeln: die Zukunft von Willy Sagnol. Der Ex-Bayern Profi war erst im Sommer als Co-Trainer verpflichtet worden, wird aber dem Stab von Jupp Heynckes nicht angehören. "Da wird es in dieser Woche weitere Gespräche geben", kündigte Rummenigge an.

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