Tag und Nacht hochklassige Filme gucken, diese diskutieren - und am Ende entscheiden: Wer soll die Goldene Palme bekommen? In 70 Jahren Festivalgeschichte wurde diese Ehre schon mehreren hundert Stars zuteil.
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Zwölf Jurymitglieder, die in Cannes ihr Urteil gesprochen haben
Selbst für Stars ist es eine Ehre, in Cannes mitzureden. In seiner 70-jährigen Geschichte hat das Festival viele berühmte Jurymitglieder begrüßt. Einige von ihnen haben auch selbst schon eine Goldene Palme gewonnen.
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Maren Ade
Als erste deutsche Regisseurin überhaupt durfte sie im vergangenen Jahr mit "Toni Erdmann" auf die Goldene Palme hoffen. Doch am Ende ging sie leer aus und es sollten zahlreiche andere Preise werden, die den Kritikererfolg ihrer Komödie untermauerten. In diesem Jahr sitzt Maren Ade selbst in der Jury der 70. Filmfestspiele von Cannes - unter anderem neben Will Smith.
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Pedro Almodóvar
Den Vorsitz in der Jury von Cannes hat 2017 der spanische Regisseur Pedro Almodóvar inne. Anders als Maren Ade ist er ein alter Bekannter an der Côte d'Azur: Bereits 1992 war er Jurymitglied des Filmfestivals, erhielt 1999 den Preis für die Beste Regie für "Alles über meine Mutter", 2006 die Auszeichnung für das Beste Drehbuch mit "Volver" (Bild). Die Goldene Palme fehlt ihm noch.
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Sofia Coppola
Unter dem Juryvorsitz von Jane Campion 2014 - eine von neun Jurypräsidentinnen in der 70-jährigen Geschichte der Filmfestspiele von Cannes - ist auch sie Mitglied der Jury: Sofia Coppola. Gemeinsam mit ihren sieben Mitstreitern verleiht sie in dem Jahr dem Regisseur Nuri Bilge Ceylan für "Winterschlaf" die Goldene Palme. 2017 darf sie mit "The Beguiled" selbst auf die Auszeichnung hoffen.
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Steven Spielberg
2013 steht Regisseur Steven Spielberg an der Spitze der Jury. Es sind die Filmfestpiele, die ganz im Zeichen von "Blau ist eine warme Farbe" stehen. Die Comicverfilmung um ein lesbisches Paar von Abdellatif Kechiche wird nicht nur mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, sondern auch die beiden Hauptdarstellerinnen, Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos werden für ihre Leistung ausgezeichnet.
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Robert De Niro
Während der Juryvorsitz die ersten Festivaljahre Franzosen vorbehalten ist, präsidieren in Cannes ab Mitte der 1990er immer mehr Amerikaner. 2011 wird diese Ehre Schauspieler und Regisseur Robert De Niro zuteil. Die Jury um ihn aus u.a. Uma Thurman und Jude Law verleiht den Hauptpreis Terrence Malick für "The Tree of Life". Um Lars von Trier gibt es Wirbel wegen umstrittener Hitler-Äußerungen.
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Isabelle Huppert
Zunächst ist sie unter Jurypräsident Dirk Bogarde 1984 Jurymitglied, 2009 schließlich Präsidentin. In dem Jahr fällt die Entscheidung für die Goldene Palme auf den Österreicher Michael Haneke mit seinem Drama "Das weiße Band". Einige Jahre zuvor, 2001, triumphierte Huppert selbst mit einem Haneke-Film: Für ihre Rolle in "Die Klavierspielerin" wurde sie in Cannes mit dem Darstellerpreis geehrt.
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Quentin Tarantino
2004 führt Erfolgsregisseur Quentin Tarantino die Jury in Cannes an. In seinem Team: vier Männer, vier Frauen, darunter Schauspielerin Tilda Swinton. Die Jury entscheidet sich, Michael Moore's Film "Fahrenheit 9/11" mit der Goldenen Palme auszuzeichnen. Darin befasst sich Moore mit der umstrittenen Wahl von George W. Bush im Jahr 2000 und legt dessen Beziehungen zu den Bin-Ladens offen.
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Martin Scorsese
Mit Martin Scorsese hat 1998 eine weitere Regiegröße die Jurypräsidentschaft in Cannes inne. Er selbst bekam 1976 für seinen bedrückenden "Taxi Driver" die Goldene Palme verliehen. Scorseses Jury von 1998 ehrt den Griechen Theo Angelopoulos für "Die Ewigkeit und ein Tag" mit der höchsten Auszeichnung. Roberto Benignis "Das Leben ist schön" erhält den Großen Preis der Jury.
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Francis Ford Coppola
Seine Bilanz bei dem französischen Filmfestival kann sich sehen lassen: Coppola - hier im Bild mit Tochter Sofia und Sohn Roman - darf sich mit gleich zwei Goldenen Palmen schmücken, sowie einem FIPRESCI Award und einem Ehrenlöwen. Die erste Palme gibt es 1974 für "Der Dialog", die zweite 1979 für "Apocalypse Now". Im selben Jahr triumphiert auch Volker Schlöndorff mit "Die Blechtrommel".
Bild: picture-alliance/AP Photo/L. Rebours
Gérard Depardieu
Bei ihm dürfte vielen zunächst folgendes einfallen: Russisches Staatsbürgerschaft, Steuerflucht, ausfallende Auftritte in der Öffentlichkeit. Doch in erster Linie ist Gérard Depardieu einer der besten und markantesten französischen Schauspieler unserer Zeit. 1990 wird er dafür in Cannes für seine Hauptrolle in "Cyrano von Bergerac" als Bester Schauspieler ausgezeichnet. 1992 ist er Jurypräsident.
Bild: picture-alliance/Photoshot
Whoopi Goldberg
In der 1991 von Roman Polanski angeführten Jury sitzt auch sie: Whoopi Goldberg, hier mit Regisseur Robert Altman (r.) und Tim Robbins. Ihr selbst blieb ein Preis in Cannes zwar bisher verwehrt, doch besitzt sie bereits zwei Golden Globes und einen Oscar. 1991 überzeugt die Jury vor allem "Barton Fink" von den Coen-Brüdern. Die Komödie heimst die Goldene Palme, den Regie- und Darstellerpreis ein.
Bild: Getty Images/AFP/M. Gagne
Jean Cocteau
Der Schriftsteller, Maler und Filmemacher reiht sich ein in die Riege der ausschließlich französischen Jurypräsidenten, die das Festival die ersten zwölf Jahre kannte. Cocteau fungiert sowohl 1953 als auch 1954 als Jurypräsident. Damals hieß der wichtigste Preis noch "Grand Prix" und wurde von verschiedenen Künstlern entworfen. Erst seit 1955 verleiht die Jury die berühmte "Palme d'Or".
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Höhepunkt des seit 1946 jährlich stattfindenden Filmfestivals an der Côte d'Azur ist sicherlich die Bekanntgabe des Films, der die "Palme d'Or", die Goldene Palme, bekommen soll. In diesem Jahr wird es am 28. Mai soweit sein. Bis dahin wird die Jury, der in diesem Jahr der spanische Regisseur Pedro Almodóvar vorsitzt, alle 19 Beiträge gesehen und diskutiert haben. Neben der Deutschen Maren Ade werden auch Jessica Chastain, Fan Bingbing, Agnès Jaoui, Park Chan-wook, Will Smith, Paolo Sorrentino und Gabriel Yared an dieser Diskussion beteiligt sein.
Im Wettbewerb konkurrieren 2017 auch deutschsprachige Werke: Fatih Akin ist mit seinem Thriller "Aus dem Nichts" vertreten, der Österreicher Michael Haneke mit dem Drama "Happy End". Während letzterer bereits zwei Mal die Goldene Palme gewann ("Liebe", "Das weiße Band"), wäre es für Akin eine Premiere und sein bisher größter Erfolg.
Daneben laufen im Wettbewerb Filme von Todd Haynes, François Ozon, Giorgos Lanthimos, Michel Hazanavicius und Hong Sang Soo. Mit Sofia Coppola, Naomi Kawase und Lynne Ramsay sind auch immerhin drei Filmemacherinnen vertreten. Um die Wartezeit bis zur Bekanntgabe der Goldenen Palme 2017 etwas zu verkürzen, zeigen wir, welche Stars in der Vergangenheit bei dieser Entscheidung mitgeredet haben.