1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Justiz lässt bei Berlusconi nicht locker

29. April 2016

Die "Bunga Bunga"-Affäre schien für Silvio Berlusconi abgehakt. Doch wegen des Verdachts der Zeugenbeeinflussung wird sich Italiens Ex-Premier wohl erneut der Justiz stellen müssen - und zwar gleich vor sieben Gerichten.

Silvio Berlusconi (Foto: imago)
Vorliebe für Partys: BerlusconiBild: imago/Insidefoto

Insgesamt müssen sich 34 Verdächtige, darunter 21 junge Frauen, wegen Korruption und Falschaussage im Zusammenhang mit der "Bunga Bunga"-Affäre verantworten. Eine Richterin in Mailand entschied nun nach einer Voranhörung, dass jede Anklage dort behandelt werde, wo der erste mutmaßliche Fall stattfand.

Die Justiz in Mailand soll sich demnach mit dem Großteil der Vorwürfe beschäftigen. Gerichte in Rom, Monza, Pescara, Siena, Treviso und Turin behandeln jeweils Einzelfälle. Der 79-jährige Berlusconi selbst soll vor jedem Gericht erscheinen, was seinen Anwalt bereits zu der Äußerung brachte, er müsse wohl weitere Verteidiger einstellen.

Im Mittelpunkt der Justizsaga ...

... steht die Marokkanerin Karima al-Mahrough alias Ruby. Bei ausschweifenden Partys soll Berlusconi gegen Bezahlung Sex mit Ruby gehabt haben, als diese noch minderjährig war. Später soll er sein Amt als italienischer Regierungschef missbraucht haben, um Ruby aus dem Polizeigewahrsam freizubekommen. Im vergangenen Jahr wurde er aber in letzter Instanz von den Vorwürfen der Förderung von Prostitution Minderjähriger und des Amtsmissbrauchs freigesprochen.

Vorliebe für mächtige Männer: RubyBild: Reuters

Allerdings erhärtete sich später der Verdacht, dass Medienzar Berlusconi der Marokkanerin ein Schweigegeld in Höhe von sieben Millionen Euro zahlte. Alles in allem sollen Ruby sowie andere junge Frauen zehn Millionen Euro erhalten haben - in Form von Bargeld, Geschenken, Autos, Übernachtungen und bezahlten Rechnungen.

wa/kle (afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen