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Computerspiele

18. August 2010

Das Messegelände in Köln ist in den nächsten Tagen das größte Spielzimmer der Welt. Fans von Computerspielen kommen auf der PC-Spiele-Messe Gamescom voll auf ihre Kosten. Vorausgesetzt, sie bringen viel Geduld mit.

Spieler auf der Gamescom(Foto: Koelnmesse)
Es ist angerichtet: In Köln beginnt die GamescomBild: Koelnmesse

Die Gamescom in Köln, Europas größte Computerspielmesse, hat ihre Tore geöffnet. Die Computerspielbranche konnte kurz vor Beginn der Messe allerdings nicht mit besonders guten Zahlen aufwarten. Umso sehnsüchtiger wird die zweite Auflage der Gamescom in Köln erwartet: Denn die Innovationen, die seit Mittwoch (18.08.2010) auf der Messe vorgestellt werden, braucht die Branche dringend.

Fußball-WM bremst Gamer aus


Für qualitativ hochwertige Computerspiele muss man in Deutschland im Schnitt 25 Euro ausgeben. Im ersten Halbjahr dieses Jahres haben das die PC-Spiele-Fans nicht mehr so häufig getan wie bisher gewohnt. Vier Prozent weniger Umsatz verbuchte die Branche - etwas verwunderlich, nach dem es in den letzten Jahren stetig bergauf gegangen war. Olaf Wolters, Geschäftsführer des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware, hat für diese Entwicklung zwei Ursachen ausgemacht: Den langen und kalten Winter in Deutschland, "da haben die Leute zu Hause gesessen und gespielt." Das habe noch für gute Umsätze gesorgt. Im zweiten Quartal dagegen habe man einen leichten Marktrückgang verzeichnet. "Hintergrund hier war sicherlich auch Fußball-WM und Hitzewelle", so Wolters. Insofern sei man mit dem Umsatz insgesamt nicht unzufrieden.

Neuigkeiten dringend erwartet

Klarer Verlierer waren die tragbaren Spielkonsolen, die sogenannten Handhelds. Dieses Segment verlor drastisch, hier brach der Umsatz um ein Viertel ein. Einzig die festen Spielkonsolen wie die Xbox von Microsoft oder Sony´s Playstation konnten weiter zulegen. Hier brauche man eine technologische Auffrischung, sagt Wolters. "Da ist einiges angekündigt worden, ob die angekündigten Neuerungen noch dieses Jahr kommen das wissen wir nicht, das müssen wir abwarten."

Problemteil: Eine mobile KonsoleBild: Koelnmesse
Ausprobieren ausdrücklich erlaubt!Bild: Foto:Koelnmesse

Ältere Spieler und weniger Frauen

Ein Trend, der mit der demographischen Entwicklung in Deutschland einhergeht, zeigt sich auch in der Spielebranche: Der Gamer wird immer älter. Jeder Dritte von ihnen ist über dreißig. Der Altersdurchschnitt steigt damit auf über 25 Jahre. Das vorherrschende Geschlecht vor dem Bildschirm bleibt allerdings männlich. Ein altes Problem. Seit Jahren gelingt es nicht, die Zahl der Frauen vor dem Bildschirm zu erhöhen. Wolters meint, die Branche müsse wohl mehr weibliche Spieleentwickler einzustellen, "um wirklich auch auf der kreativen Ebene mehr Input von weiblicher Seite zu bekommen." Entsprechende Initiativen im Bildungs- und Ausbildungsbereich seien angestoßen.

Mehr Aussteller aus dem Ausland

Das Logo der GamescomBild: Gamescom


Was die zweite Auflage der Gamescom in Köln betrifft, gibt sich der Veranstalter optimistisch. Die Zahl der Aussteller habe man erhöhen können – angesagt hätten sich mehr als 500 aus 33 Ländern. Die Zahl der Welt- und Europapremieren konnte man sogar verdoppeln. Der Kartenvorverkauf läuft ebenfalls gut an. Oliver P. Kuhrt, der Geschäftsführer der Kölnmesse, verweist vor allem auf die gestiegene Zahl der ausländischen Aussteller. "Das war uns ganz, ganz wichtig, dass hier nicht nur als deutsche Veranstaltung zu positionieren, sondern sie wirklich zu einer europäischen Leitveranstaltung zu führen. Und das ist ganz maßgeblich geglückt."

Geduld ist gefragt

Der Kinotrend der 3D-Filme wird auch auf der Gamescom Einzug halten. Viel erwartet man von den neuen 3D-Spielekonsolen, aber die Besucher dürfen sich auch auf weitere Neuerungen freuen, zum Beispiel alle möglichen Online-Funktionalitäten. Branchenexperte Wolters: "Der Trend ist vernetzt spielen, online spielen, miteinander spielen, auch mit traditionellen Spielen."

Wer das alles auf der Messe ausprobieren will, muss viel Geduld mitbringen: Bei der Premiere im vergangenen Jahr betrug die Wartezeit bis zu vier Stunden – trotz 10.000 aufgebauter Spielestationen.

Autor: Arne Lichtenberg
Redaktion: Henrik Böhme

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