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Köln vor Endspiel in Belgrad

6. Dezember 2017

Aus der U19 direkt in die Europa League und in den verzweifelten Kampf um den Klassenverbleib: Peter Stögers Interimsnachfolger Stefan Ruthenbeck erlebt mit der Mannschaft direkt ein Alles-oder-nichts-Spiel.

Europa League 1. FC Köln - Roter Stern Belgrad
Bild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

Gelingt dem 1. FC Köln in der Europa League erneut das, was in der Bundesliga einfach nicht klappen will? Das abgeschlagene Bundesliga-Schlusslicht - mittlerweile ohne seinen einstigen Erfolgstrainer Peter Stöger - braucht am Donnerstag im letzten Gruppenspiel einen Sieg bei Roter Stern Belgrad (Anstoß 21:05 Uhr, ab 20:50 im DW-Liveticker), um nach schwachem Start doch noch die K.o.-Runde zu erreichen. Erstmals auf der Bank wird Interimstrainer Stefan Ruthenbeck sitzen, der bisher die U19 des FC trainierte. Nun ist sein erster Auftritt als Chef direkt ein "Endspiel".

Ruthenbeck im kompletten Neuland

"Das ist doch 'ne geile Geschichte", sagte der 45 Jahre alte Fußball-Lehrer, der in Köln geboren wurde und zuvor als Zweitligacoach beim VfR Aalen und bei Greuther Fürth Punkte und Erfahrungen sammelte. Hinter dem FC Arsenal mit zehn Zählern nehmen Köln und Belgrad in der Gruppe H mit jeweils sechs Punkten Rang zwei und drei ein. Das 0:1 im Hinspiel zwingt den FC im Duell zum Sieg. Die am Sonntag vollzogene Beförderung von der Kölner U19 zum Profi-Chef fällt Ruthenbeck nach eigenem Bekunden nicht schwer: "Ich habe ja auch schon in der Zweiten Liga gearbeitet." Der Europacup indes wird für ihn komplettes Neuland auf einem ganz anderen Niveau - und zu "einer außergewöhnlichen Erfahrung, die insofern auch mit einer gewissen Euphorie verbunden ist".

Stefan Ruthenbeck hat insgesamt fünf Spiele lang Zeit, den FC wieder in die Spur zu bekommenBild: picture-alliance/dpa

"In Belgrad können wir unheimlich viel gewinnen", sagte Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle. Nach der Kür steht dann am Wochenende aber auch schon wieder die Plicht an. Am Sonntag trifft der FC zu Hause auf den SC Freiburg, einen Konkurrenten im Abstiegskampf. Bei bislang drei Punkten und einer Tordifferenz von 6:27 ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt allerdings nicht mehr groß. "In der Liga zählt jeder Punkt, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben zu halten", sagte Wehrle mit Blick auf die drei Bundesliga-Partien bis Weihnachten gegen Freiburg, beim FC Bayern und gegen Wolfsburg. Das Pokal-Achtelfinale auf Schalke am 19. Dezember wird zu Ruthenbecks Schlussakt.

Mit Veh aus der Krise?

Eine Personallücke beim FC ist derweil geschlossen: Denn während Ruthenbeck auf dem Weg zu seinem ersten Pflichtspiel war, wurde mit dem neuen Geschäftsführer Sport, Armin Veh, der Mann verpflichtet, der Ruthenbecks Nachfolger finden soll. Der 56-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis 2020. "Wir haben mit Armin Veh einen Mann für die Position gewonnen, der unsere Kriterien perfekt erfüllt. Er hat große Erfolge vorzuweisen und bringt viel Erfahrung mit, auch in Krisen. Er ist kommunikativ und führungsstark und passt in unser Team am Geißbockheim", sagte FC-Präsident Werner Spinner. Auch Wehrle war froh, dass die wichtige Personalie nach dem Ausscheiden von Schmadtke am 23. Oktober geklärt ist und er nun Unterstützung bekommt.

Hertha und Hoffenheim bereits raus

Ein Muster ohne Wert sind die abschließenden Gruppenspiele der beiden anderen deutschen Teilnehmer. Sowohl Hertha BSC als auch die TSG 1899 Hoffenheim sind in ihren Gruppen bereits vorzeitig ausgeschieden und haben keine Chance mehr auf das Weiterkommen. Die Hertha tritt im Olympiastadion gegen den schwedischen Verein Östersunds FK an, Hoffenheim spielt ebenfalls zu Hause gegen Ludogorez Rasgrad aus Bulgarien.

asz/sn (dpa, sid)

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