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Königin der Schauspielkunst: Helen Mirren wird 80

Elizabeth Grenier pr
25. Juli 2025

Helen Mirren verkörperte auf der Leinwand Monarchinnen aus allen Epochen - und den "Boss". Ein Rückblick auf ihre außergewöhnliche Karriere.

Grossbritannien London | Coronavirus | Helen Mirren
Bild: picture-alliance/dpa/S. Garfitt

"Nennen Sie mich nicht Ma'am - ich bin keine verdammte Königin", warnt Detective Chief Inspector Jane Tennison ihren Fahrer in der erfolgreichen britischen Fernsehkrimiserie "Heißer Verdacht" (Originaltitel: "Prime Suspect"). Dame Helen Mirren tritt darin als hartgesottene Kommissarin auf, die darauf besteht, von ihrem Personal mit "Boss" angesprochen zu werden.

Dabei spielte Mirren in den vergangenen fünf Jahrzehnten gleich mehrere Monarchinnen - angefangen bei Kleopatra im Jahr 1965, über ihre Oscar-prämierte Darstellung von Elisabeth II. in Stephen Frears "The Queen" (2006) bis zu ihrer jüngsten Hauptrolle in der HBO-Miniserie "Catherine the Great" (2019). Meisterhaft verkörpert Mirren die Anmut und Entschlossenheit berühmter weiblicher Herrscherinnen, die sich nur allzu oft mit der Bedrohung des Machtverlusts auseinandersetzen müssen.

Helen Mirren als Hauptkommissarin Jane Tennison in "Heißer Verdacht"Bild: picture-alliance/United Archives/IFTN

Vom Schultheater zur Royal Shakespeare Company

Auch ihre eigene Familie hat vornehme Wurzeln, wie Mirren in ihrer 2008 erschienenen Autobiografie schreibt. Ihr russischer Großvater war Aristokrat. Pjotr Wassiljewitsch Mironow verlor jedoch nach der bolschewistischen Revolution seinen Status und Reichtum.

Mirren wurde am 26. Juli 1945 in London als Ilyena Lydia Mironova geboren. Während des Kalten Krieges ließen die Familienmitglieder ihre Namen anglisieren. Trotz der ärmlichen Verhältnisse, aus denen sie stammte, entwickelte Mirren eine Liebe zur Kunst und spielte im Schultheater mit.

Ihre Karriere begann, als sie in den 1960er-Jahren in die Royal Shakespeare Company eintrat. Als einzige Schauspielerin verkörperte sie beide Queens Elizabeth für die Leinwand. Mirren schlüpfte aber nicht nur in königliche Rollen. So stürzte sie sich in Peter Greenways "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber" (1989) als Ehefrau in eine wilde Liebesaffäre oder griff in "Hitchcock" (2012) als versteckte Mitwirkende einem kreativen Genie unter die Arme.

In "Die Frau in Gold" spielt Mirren eine Jüdin, die um ein von Nazis gestohlenes Klimt-Gemälde kämpftBild: SquareOne Entertainment

Berlinale: Mirren erhält Ehrenbär für ihr Lebenswerk

Vor zehn Jahren übernahm Mirren eine Rolle, die ursprünglich für einen Mann geschrieben worden war. In "Eye in the Sky" (2015) spielte sie die amerikanische Nachrichtendienst-Offizierin Colonel Katherine Powell, Kommandantin einer geheimen Drohnenoperation, mit der hochrangige Al-Shabaab-Terroristen in Nairobi ausgeschaltet werden sollten.

Sie spielte 2023 in dem Film "Golda" auch die ehemalige israelische Premierministerin Golda Meir. In der Rolle der "Eisernen Lady des Nahen Ostens" war sie wegen einer Make-up-Prothese kaum wiederzuerkennen.

Und Fans der "Fast & Furious"-Filmreihe wissen, dass Dame Helen Mirren auch in Action-Filmen sowohl Chefin als auch Königin sein kann. In der Actionreihe spielt sie die erfahrene Kriminelle und Mutter von Deckard, Hattie und Owen: Magdalene "Queenie" Shaw.

Mirren wurde bereits mit einigen Bafta Awards, vier Emmys, drei Golden Globes, dem Musical-Preis Tony sowie dem Goldenen Bären für ihr Lebenswerk geehrt. 

Über mangelnde Rollenangebote kann sich Helen Mirren nach wie vor nicht zu beklagen. Anfang des Jahres war sie im Western-Drama "1923" zu sehen. Aktuell spielt sie in der Gangster-Serie "Mobland" mit. Und demnächst kommt die britische Schauspielerin mit der Krimikomödie "The Thursday Murder Club" ins Kino. Vor ihrem 80. Geburtstag am 26. Juli macht die Oscar-Gewinnerin keine Anstalten, kürzerzutreten.

Dies ist die aktualisierte Fassung eines Artikels vom 25.07.2020. 

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