Es ist lange her, dass Königin Silvia von Schweden und ihr Mann Carl XVI. Gustaf in Deutschland waren. In Berlin beginnt ihr viertägiger Staatsbesuch. Das Paar hat eine enge Beziehung zu Deutschland.
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Königlicher Besuch: Silvia und Carl XVI. Gustav von Schweden zu Gast in Deutschland
Eine seltene Ehre: Das schwedische Königspaar besucht gemeinsam Deutschland. Meist kommt Königin Silvia von Schweden alleine, um ihre Familie in Heidelberg zu besuchen. Nun hat sie ihren Gatten an der Seite.
Bild: DW/G. Schließ
Der kleine Prinz
Kurz vor seinem siebten Geburtstag strahlt Kronprinz Carl Gustaf in die Kamera. Zu seiner Geburt am 30. April 1946 wurden 84 Saluts abgeschossen und seine Mutter, die damalige Erbprinzessin Sibylla, soll in Ohnmacht gefallen sein. Neun Monate später starb sein Vater bei einem Flugzeugabsturz und Carl Gustaf rückte zum Kronprinzen auf. Den Thron bestieg er allerdings erst im Jahr 1973.
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Damals Hostess, heute Königin
Silvia Sommerlath heißt die Königin mit bürgerlichem Namen. Sie wurde am 23. Dezember 1943 in Heidelberg geboren. Ihr Vater war NSDAP-Mitglied und zog nach dem Zweiten Weltkrieg nach Brasilien. Silvia blieb in Deutschland und machte Abitur in Düsseldorf. Hier präsentiert sie als Hostess die begehrten Tickets für die Olympischen Spiele in München 1972. Dort lernte sie König Carl XVI. Gustaf kennen.
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Unadelige Hochzeit
Im Sommer 1976 heiraten Carl XVI. Gustaf und Silvia Sommerlath. Die Bevölkerung war begeistert und störte sich nicht daran, dass Silvia nicht blaublütig war. Silvia ist bereits die dritte bürgerliche Königin von Schweden. Neben vielen Repräsentationspflichten engagiert sich Silvia von Schweden für benachteiligte Kinder.
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Erster Staatsbesuch in Deutschland
1973 trat Carl XVI. Gustaf von Schweden sein Amt als König an. Sechs Jahre später, im März 1979, waren König Carl XVI. Gustaf und seine Frau zum ersten Mal auf Staatsvisite in Deutschland. Dabei trafen sie den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt, aber auch Bayerns Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (rechts im Bild).
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Neue Erbfolge
Als Prinzessin Victoria (2.v.r.) drei Jahre alt war, wurde für sie eigens die Verfassung geändert. Seitdem rangiert die Erstgeborene von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia in der Thronfolge vor ihrem Bruder Carl Philip. Als Ehemann wählte Victoria dann ihren persönlichen Sporttrainer Daniel Westling, mit dem sie bisher zwei Kinder hat: Prinzessin Estelle und Prinz Oscar.
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Royale Bilderbuchfamilie
Königin Silvia und König Carl XVI. Gustaf bekamen drei Kinder: Victoria, Madeleine und Carl Philip. Die Königsfamilie ist in Schweden außerordentlich beliebt. Das trug dazu bei, dass die Monarchie von den Schweden aktuell nicht mehr in Frage gestellt wird.
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Gruß vom Balkon in Berlin
Fand der erste Staatsbesuch noch mitten im Kalten Krieg des geteilten Deutschlands statt, so fand das schwedische Königspaar 1993 ein ganz anderes Land vor. Am 28. April grüßten sie vom Balkon des Roten Rathauses in Berlin. Königin Silvia von Schweden ist bekannt für ihr soziales Engagement: Sie setzt sich für die Rechte notleidender Kinder in der ganzen Welt ein.
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Unterstützung für Angela Merkel
Schweden und Deutsche schultern in Europa die Hauptlast der Flüchtlingskrise. Kurz vor ihrem Staatsbesuch ergriff Königin Silvia Partei für Angela Merkels Flüchtlingspolitik. Sie erinnerte an die Pflicht zu helfen und auch an die lange Einwanderungstradition ihres Landes.
Bild: DW/G. Schließ
Feierlicher Empfang
Bundespräsident Joachim Gauck empfängt Königin Silvia und ihren Gatten auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Vom Rollfeld ging es am Mittwoch weiter zu einem Empfang mit militärischen Ehren im Schloss Bellevue. Der Besuch des schwedischen Königspaares soll die Zusammenarbeit beider Länder verbessern. Man wolle sich über Klimaschutz, Menschenrechte und Europa nach dem Brexit austauschen, heißt es.
Bild: Reuters/A. Schmidt
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Schweden und Deutschland - das ist eine Beziehung, die nicht zuletzt durch Königin Silvia immer wieder gestärkt wird. Erst wenige Wochen vor ihrem dritten Staatsbesuch in Deutschland ergriff die Königin von Schweden Partei für Angela Merkels Flüchtlingspolitik. "Wir schaffen das" sei für sie auch eine Geste christlicher Nächstenliebe.
Auf der Staatsvisite, die heute mit einer Begrüßung durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck im Schloss Bellevue beginnt, steht auch der Besuch des Flüchtlingsprojekts "Refugio". Das ist eine Haus-WG in Neukölln, in der Berliner und Flüchtlinge unter einem Dach wohnen.
Zuvor aber schreitet das Königspaar aus Schweden gemeinsam mit dem Berliner Oberbürgermeister Michael Müller durchs Brandenburger Tor, besichtigt den Reichstag und trifft dann am Nachmittag auf Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Silvia von Schweden - Königin aus Deutschland
Nach ihrem Berlin-Aufenthalt reisen Silvia und Carl XVI. Gustaf von Schweden weiter nach Hamburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Auch ein Besuch der Lutherstadt Wittenberg steht auf dem Programm des Staatsbesuchs. Am 31. Oktober erfolgt dort der offizielle Auftakt für die Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum. Vor 500 Jahren schlug Martin Luther seine Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche.
Königin Silvia von Schweden ist oft in Deutschland. Sie wurde am 23. Dezember 1943 in Heidelberg geboren. Ihr Abitur absolvierte sie in Düsseldorf. Danach lernte sie am Sprach- und Dolmetscherinstitut in München Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch - und Schwedisch. Während der Olympischen Spiele 1972 in München lernte sie ihren heutigen Gatten, König Carl XVI. Gustaf von Schweden kennen. Vier Jahre später heirateten sie. Das Paar hat drei Kinder: Kronprinzessin Victoria, Prinz Carl Philip und Prinzessin Madeleine.