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Politik

Guterres will Flüchtlinge weltweit verteilen

15. Oktober 2016

Der designierte UN-Generalsekretär hat sich für einen neuen Ansatz in der Flüchtlingspolitik ausgesprochen. Um Länder wie den Libanon, die Türkei oder Jordanien zu entlasten, brauche es ein effizientes Verteilsystem.

USA Antonio Guterres in New York
Bild: Getty Images/AFP/K. Betancur

Insbesondere diese drei Staaten müssten vom Druck der Flüchtlinge befreit werden, sagte Antonio Guterres dem Magazin "Focus". Ein Großteil der Menschen, die vor dem Krieg in Syrien, aber auch vor Gewalt in anderen Regionen des Nahen und Mittleren Ostens auf der Flucht sind, kommen im Libanon, die Türkei oder Jordanien unter.

Vorbild: Boat People

"Wir müssen sie viel stärker als bisher unterstützen", forderte Guterres. Deshalb werde ein groß angelegtes und effizientes System zur weltweiten Verteilung von Flüchtlingen benötigt, nicht nur nach Europa, sondern auch nach Nordamerika, Lateinamerika und Australien. Dafür gebe es auch ein Vorbild aus den siebziger Jahren, als die gesamte Weltgemeinschaft den Boat People aus Vietnam geholfen habe, sagte Guterres. Damals waren in Südostasien zehntausende Menschen mit meist ungeeigneten und zudem überladenen Booten vor dem Vietnamkrieg geflohen.

Der künftige Generalsekretär der Vereinten Nationen sprach sich auch für einen Mentalitätswechsel in den UN aus. Die Organisation müsse sich viel stärker als bisher dafür einsetzen, dass Krisen gar nicht erst entstünden. "Die Diplomatie soll Konflikte verhindern, aber wir müssen auch die Lebensbedingungen, die Sicherheit und die Menschenrechte fördern und die Folgen des Klimawandels eindämmen."

Der langjährige UN-Flüchtlingskommissar und frühere portugiesische Regierungschef wird im Januar Nachfolger des derzeitigen UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon. 

qu/mm (dpa, afp, kna)

 

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