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Kajak-Vierer der Männer holt Olympia-Gold

7. August 2021

Der deutsche Kajak-Vierer der Männer gewinnt am 15. Tag der Olympischen Spielen in Tokio Gold. Marathonläuferin Melat Kejeta wird gute Sechste. Gold im Basketball geht einmal mehr an die NBA-Stars aus den USA.

Olympia 2020 Tokio | Deutschland | Kajak-Vierer, 500 m
Bild: Jan Woitas/dpa/picture alliance

Im letzten Rennen der olympischen Kanuwettbewerbe haben sich die deutschen Rennkanuten doch noch eine Medaille gesichert: Schlagmann Max Rendschmidt, Routinier Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke wurden ihrer Favoritenrolle im Kajak-Vierer über 500 Meter gerecht und verwiesen den Rivalen Spanien knapp auf Rang zwei. Bronze ging an die Slowakei. 

Für Deutschlands erfolgreichsten Kanuten war es nach über zwei Jahrzehnten Weltklasse der letzte Schlag am Paddel gewesen. Der 16-fache Weltmeister Rauhe hat nach Bronze in Sydney 2000, Gold in Athen 2004, Silber 2008 in Peking im Kajak-Zweier und Bronze 2016 in Rio im Einer nun Gold im Vierer hinzugefügt. Als Würdigung dieser Erfolge wird Ronald Rauhe die deutsche Fahne bei der Schlussfeier ins Stadion tragen.

Der deutsche Kajak-Vierer der Frauen verpasste dagegen einen Medaillengewinn. Für die Kanutinnen Sabrina Hering-Pradler, Melanie Gebhardt, Jule Hake und Tina Dietze zeigten im Finalrennen reichte es zu Platz fünf. Gold holte sich der Kajak-Vierer aus Ungarn vor Belarus und Polen. Das Canadier-Duo Lisa Jahn und Sophie Koch kam über 500 Meter auf Rang vier. Die Boote aus China, der Ukraine und Kanada waren schneller.

Brendel ohne Chance im Einer-Canadier

Ohne Chance im Einer-Canadier: Sebastian BrendelBild: Phil Walter/Getty Images

Der dreimalige Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel hat auf seiner Paradestrecke eine Medaille deutlich verpasst. Er scheiterte im Einer über 1000 Meter als Siebter schon im Halbfinale, im folgenden B-Finale wurde er Zweiter. Brendel hatte 2012 und 2016 auf dieser Strecke Gold gewonnen. "Ich habe gemerkt, dass ich mit den Besten nicht mithalten kann", sagte der 33 Jahre alte Brendel, der im Zweier an der Seite von Tim Hecker Bronze geholt hatte. "Ich wollte meiner Familie und allen nochmal zeigen, dass ich kämpfe."

Melat Kejeta läuft beim Frauen-Marathon auf Rang sechs

Im Ziel riss sie die Arme hoch, als ob sie gewonnen hätte. Als Olympia-Sechste im Frauen-Marathon fühlte sich auch Melat Kejeta wie eine Siegerin. Aus ihrer Heimat Äthiopien war die 28-Jährige als Teenager geflohen, um ihr Leben zu retten. 13 Jahre später ist sie im deutschen Nationaltrikot in der absoluten Weltspitze angekommen. "Mein Ziel war, eine Medaille zu bekommen für Deutschland", sagte Kejeta und entschuldigte sich, dass es nicht geklappt hat: "Es tut mir leid."

Erfolgreich für die neue Heimat: Melat Kejeta flüchtet mit 15 Jahren aus Äthiopien nach DeutschlandBild: Chai v.d. Laage/imago images

In 2:29:16 Stunden kam die schüchterne Athletin, die für das Laufteam Kassel startet, nach den 42,195 Kilometern ins Ziel - lediglich 116 Sekunden langsamer als Olympiasiegerin Peres Jepchirchir aus Kenia (2:27:20). "Es war unglaublich warm", sagte die erschöpfte Kejeta nach der Lauf-Tortur durch die Straßen von Sapporo. Morgens um sechs Uhr war es bereits 29 Grad Celsius heiß bei 80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Außerdem plagten Kejeta während des Rennens Magenprobleme, die sie ebenso wie die Hitze niederkämpfe. "Ich habe geträumt, als Kind bei Olympia dabei zu sein", sagte Kejeta, die 30 Kilometer in der Spitzengruppe mithalten konnte und feststellte: "Ich habe meinen Traum erfüllt und bin sehr, sehr zufrieden." 

Konstanze Klosterhalfen ist über 10.000 Meter trotz eines beherzten Rennens weit an einer Medaille vorbeigelaufen. Die 24-Jährige kam als Achte ins Ziel und blieb dabei nur knapp über ihrem im Februar dieses Jahres aufgestellten deutschen Rekord. Olympiasiegerin wurde Sifan Hassan aus den Niederlanden in 29:55,32 Minuten, die zuvor bereits Gold über 5000 Meter und Bronze über 1500 Meter gewonnen hatte. Silber ging an Kalkidan Gezahegne aus Bahrain, Bronze gewann Weltrekordlerin Letesenbet Gidey aus Äthiopien.

Favorit Vetter kommt nicht zurecht

Einen ganz schlechten Tag erwischten die deutschen Speerwerfer. Dominator und Goldfavorit Johannes Vetter kam, wie schon in der Qualifikation, nicht mit dem weichen Belag im Tokioter Olympiastadion zurecht und rutschte bei zwei Versuchen sichtbar ab. Er schied vor der Finalrunde als Neunter aus. Etwas besser war Julian Weber unterwegs, er verpasste als Vierter mit 85,30 Metern nur knapp eine Medaille. Olympiasieger wurde der Inder Neeraj Chopra vor den Tschechen Jakub Vadlejch und Vitezslav Vesely.

Speerwerfer Johannes Vetter blieb in Tokio weit unter seiner BestweiteBild: Michael Kappeler/dpa/picture alliance

Über 1500 Meter der Männer setzte sich der Favorit Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen durch. Er überspurtete Timothy Cheruiyot aus Kenia, der knapp vor Josh Kerr ins Ziel kam. Hochsprung-Weltmeisterin Marija Lassizkene hat erstmals Olympia-Gold gewonnen und den Leichtathleten des Russischen Olympischen Komitees (ROC) in der letzten Stadion-Entscheidung den ersten Sieg beschert. Die 28-Jährige setzte sich in einer packenden Konkurrenz mit 2,04 Metern vor der Australierin Nicola McDermott (2,02) durch. Bronze ging an das ukrainische Ausnahmetalent Jaroslawa Mahutschich

Verletzung stoppt Karateka Horne

Weltmeister Jonathan Horne hat keine Chance mehr auf die erste deutsche Medaille im Karate. In seinem zweiten Vorrunden-Kampf beim Kumite über 75 kg gegen den Georgier Gogita Arkania verletzte sich der 32-Jährige fünf Sekunden vor Schluss am rechten Unterarm. Anschließend blieb er mit schmerzverzerrten Gesicht und schreiend auf der Matte liegen und musste minutenlang behandelt werden. "So wie es aussieht, ist wahrscheinlich das Ellenbogengelenk rausgesprungen oder der Arm überstreckt", sagte der Sportdirektor des Deutschen Karate Verbands (DKV), Christian Grüne. 

US-Basketballer und Brasiliens Fußballer siegreich

NBA-Superstar Kevin Durant hat die US-Basketballer zum vierten Olympiasieg nacheinander geführt. Der Gold-Favorit wurde seiner Rolle im Endspiel gerecht und setzte sich gegen Frankreich mit 87:82 (44:39) durch. Bronze ging im kleinen Finale an Australien. Die ohne ihre Stars aus der Major League Baseball angetretenen Baseballer der USA verpassten Gold dagegen. Im Finale unterlagen sie Japan mit 0:2. Bronze ging an das Team aus der Dominikanischen Republik.

Brasiliens Fußballer sind zum zweiten Mal Olympiasieger. Fünf Jahre nach dem Heimtriumph von Rio über die deutsche Mannschaft setzten sich die Südamerikaner im dramatischen Finale von Tokio gegen Spanien nach Verlängerung mit 2:1 (1:1, 1:0) durch. Das entscheidende Tor in der Hitzeschlacht gelang dem eingewechselten Außenstürmer Malcolm in der 108. Minute.

Gigantisch gut: mit 37 Jahren gewinnt Karabatic mit Frankreich noch einmal GoldBild: FRANCK FIFE/AFP

Handball-Superstar Nikola Karabatic aus Frankreich darf sich seine dritte Goldmedaille umhängen. Der Routinier von Rekordweltmeister Frankreich setzte sich mit seinem Team im Endspiel mit 25:23 (14:10) gegen WM-Champion Dänemark durch und nahm damit erfolgreich Revanche für die Finalniederlage 2016 in Rio. Bronze ging wie schon 1996, 2000 und 2008 an Spanien, das im Duell um Platz drei Ägypten 33:31 besiegte.

Im Beachvolleyball triumphierte das Duo Anders Mol und Christian Sörum aus Norwegen. Im Finale bezwangen sie die Weltmeister Oleg Stojanowski/Wjatscheslaw Krassilnikow (ROC) klar mit 2:0 (21:17, 21:18). Im Spiel um Bronze setzten sich Cherif Younousse/Ahmed Tijan aus Katar gegen das lettische Duo Martins Plavins/Edgars Tocs durch.

Erstes Olympia-Gold für Israel

Historisch: erste Olympiasiegerin aus Israel - Linoy AshramBild: Lionel Bonaventure/AFP/Getty Images

Sportgymnastin Linoy Ashram hat in Tokio Geschichte geschrieben. Die 22-Jährige gewann im Einzelfinale die Goldmedaille und avancierte damit zur ersten Olympiasiegerin aus Israel überhaupt. Mit einem Start-Ziel-Sieg verwies die Weltranglisten-Erste die amtierende Mehrkampf-Weltmeisterin Dina Awerina (ROC) auf den zweiten Platz. Dritte wurde Alina Harnasko aus Belarus. 

Schwedens Springreiter holen Gold

97 Jahre nach der letzten Goldmedaille für eine schwedische Springreit-Equipe heißt der Olympiasieger wieder Schweden. Im Stechen um Gold setzten sich Henrik von Eckermann auf King Edward, Malin Baryard-Johnsson auf Indiana und Peder Fredricsson auf All In gegen die US-Equipe durch. Bronze ging an Europameister Belgien. Die Schweden hatten 1912, 1920 und 1924 die ersten drei olympischen Mannschaftswettbewerbe in Serie gewonnen. 1928 gab es noch einmal Bronze, danach keine weitere Medaille mehr.

Die deutschen Springreiter kehren dagegen ohne Medaillenerfolg aus Tokio zurück. Im Team-Finale belegte die Equipe mit dem Weltranglistenersten Daniel Deußer auf Killer Queen, Maurice Tebbel auf Don Diarado und Andre Thieme auf Chakaria Platz neun.

Raisner von Olympia ausgechlossen

Nach dem desaströsen Auftritt der Modernen Fünfkämpferin Annika Schleu und ihrer Bundestrainerin Kim Raisner am 14. Wettkampftag von Tokio hat der Weltverband UIPM Konsequenzen gezogen und Raisner von den Olympischen Spielen ausgeschlossen

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