Immer mehr Leichen werden aus Ruinen gezogen, anderswo wüten noch Feuer. Der Ort Paradise muss komplett wieder aufgebaut werden. Helfer stehen dort vor riesigen Aufgaben.
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Beim "Camp"-Feuer im Norden des Bundesstaats stieg die Zahl der Toten auf 56, nachdem in Trümmern herunter gebrannter Häuser acht weitere Leichen gefunden wurden, wie der Sheriff von Butte County mitteilte. Von dem kleinen Ort Paradise blieben nur qualmende Ruinen übrig. Der Chef der Katastrophenschutzbehörde FEMA, Brock Long, sagte, der Wiederaufbau und die vorübergehende Versorgung der Menschen dort seien eine enorme Herausforderung.
"Woolsey"-Feuer ist noch nicht gelöscht
Im Süden Kaliforniens nordwestlich von Los Angeles wütet weiter das "Woolsey"-Feuer. Dort fraßen sich die Flammen durch die pittoreske hügelige Gegend rund um den Promi-Wohnort Malibu. Tausende Bewohner der Gegend mussten sich in Sicherheit bringen und ihre Häuser verlassen. Zwei Menschen kamen dort in den Feuern um, so dass insgesamt bislang also 58 Tote zu beklagen sind. Damit ist dies die schwerste Brandkatastrophe, die der Bundesstaat je erlebt hat. Die Villen mehrerer in und um Malibu ansässiger Stars brannten ab - darunter die Häuser von Popstar Miley Cyrus und ihrem Lebensgefährten Liam Hemsworth sowie von Schauspieler Gerard Butler und TV-Moderator Thomas Gottschalk.
Verheerende Waldbrände in Kalifornien
Über 30 Tote, Hunderte Vermisste, Tausende zerstörte Häuser - das ist die schreckliche Bilanz des seit Tagen in Kalifornien wütenden Großfeuers. Bei anhaltender Trockenheit ist eine Entspannung der Lage nicht in Sicht.
Bild: picture-alliance/AP Photo/N. Berger
"Die neue Abnormalität"
Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, sprach angesichts der in diesem Jahr besonders heftigen Waldbrände von einer neuen "Abnormalität". Im dürregeplagten US-Bundesstaat brennen derzeit drei Großfeuer: Im Norden das "Camp Fire" und im Süden das "Woolsey Fire" sowie das "Hill Fire", dessen Rauch auf dem Foto den Himmel über der Kleinstadt Camarillo verdunkelt.
Bild: picture-alliance/AP Photo/CBS2/KCAL9
Zehntausende müssen fliehen
Die Behörden in Kalifornien forderten über 150.000 Menschen auf, die vom Feuer bedrohten Gebiete zu verlassen - so auch die Angestellten und Patienten des Feather River Krankenhauses in Paradise. Die nordkalifornische Kleinstadt wurde am Donnerstagmorgen von den sich schnell ausbreitenden Flammen des "Camp Fire" überrascht.
Bild: picture-alliance/AP Photo/N. Berger
Kleinstadt Paradise nahezu ausgelöscht
In Paradise waren viele Menschen gezwungen, ihre Autos auf der Flucht vor dem Feuer stehen zu lassen. Auf der einzigen Ausfallstraße aus der Kleinstadt mussten sie zu Fuß um ihr Leben rennen. Über 6000 Häuser gingen in Flammen auf. Am Sonntag war das "Camp Fire" laut den Behörden nur zu 25 Prozent eingedämmt.
Bild: picture-alliance/AP Photo/N. Berger
Auch Promi-Ort Malibu betroffen
Westlich von Los Angeles bedrohen die Flammen des Woolsey-Feuers die Prominentensiedlung Malibu. Mehrere Villen brannten dort nieder. Unter anderem verloren die US-Sängerin Miley Cyrus, der Schauspieler Gerard Butler und der Entertainer Thomas Gottschalk ihre Häuser.
Bild: picture-alliance/AP Photo/R. H.W. Chiu
Viele Tote und Vermisste
Bis Sonntagabend gab es nach offiziellen Angaben mindestens 31 Todesopfer - Leichen wurden in ausgebrannten Häusern und Autos gefunden. Die meisten Toten forderte das "Camp Fire". Mehr als 220 Menschen werden noch vermisst. Chaotische Verhältnisse mit gesperrten Straßen und fehlendes Telefonnetz erschweren die Suche nach Angehörigen.
Bild: Reuters/S. Lam
Ungekannte Ausmaße
Geschmolzenes Aluminium läuft aus einem völlig ausgebrannten Auto in Malibu. Das Ausmaß der Zerstörung der diesjährigen Waldbrände ist in Kalifornien so groß wie nie zuvor: Bei keinem Feuer brannten so viele Gebäude nieder, allein das "Camp Fire" hat ein 450 Quadratkilometer großes Gebiet verwüstet.
Bild: picture alliance/AP Photo/R. Saxon
Schwierige Löscharbeiten
Mehr als 8000 Feuerwehrleute kämpften am Wochenende gegen die Flächenbrände in Kalifornien an. Einer der drei Großbrände, das "Hill Fire", konnte dank eines massiven Löscheinsatzes zu 70 Prozent eingedämmt werden. Die Behörden gehen davon aus, dass die Löscharbeiten noch drei Wochen dauern, da sie durch starke Winde erschwert werden.
Bild: Reuters/G. Blevins
Alles dahin
Eine Bewohnerin tröstet vor den Trümmern ihres Hauses ihre Tochter. So wie sie mussten viele Menschen ihren ganzen Besitz den Flammen überlassen. Die Feuerwehr hatte zum Verlassen der Häuser aufgefordert: "Ihr Haus kann wieder aufgebaut werden, aber niemand kann Ihnen Ihr Leben zurückbringen."
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Locher
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Seit einer Woche sind mehrere tausend Feuerwehrleute im Einsatz, um die Flammen im Norden und im Süden Kaliforniens zu bekämpfen. 130 Menschen werden laut Honea dort derzeit noch vermisst. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown äußerte sich schockiert über das Ausmaß der Zerstörung. "Es sieht aus wie ein Kriegsgebiet", sagte er. US-Innenminister Ryan Zinke, der die betroffenen Gebiete am Mittwoch besuchte, sprach von einer verheerenden Tragödie und betonte: "Das ist das schlimmste Feuer, das ich je gesehen habe."
Die Gesundheitsbehörden riefen die Bevölkerung auf, sich und besonders Kinder vor der rauchverschmutzten Luft zu schützen und drinnen zu bleiben.