Butterkeks, umhüllt von Schokolade. Ein Kuchen, der ganz ohne Backen auskommt.
In Deutschland heißt er Kalter Hund oder Kalte Schnauze und ist absolut Kult.
Frau: Ohhh, wunderbar!
Mann: Schmeckt einfach.
Frau: Ja, als Kind war das mein Lieblingskuchen.
Frau:Wird nicht gebacken und das ist eine ziemliche Kalorienbombe.
Frau: Mit der Schokolade, schmeckt wunderbar.
Wie macht man den Kalten Hund und - warum heißt er eigentlich so? Das erfahrt ihr jetzt.
Wir sind im Süden Berlins, im Café "Alte Backstube". Dieser Mann weiß fast alles über den Kalten Hund: Seit 2017 produziert und verkauft er den Kuchen.
Uwe Marchlowitz, Bäcker: Ich heiße Uwe Marchlowitz und ich finde es sehr schön, etwas herzustellen, was anderen Menschen eine gute Laune beschert.
Einmal in der Woche macht Uwe Marchlowitz Kalten Hund. Und hier zählt Handarbeit. Er nimmt: Kakao, gemahlene Mandeln, Zucker, Kokosfett, frische Eier, Milch. Und jede Menge Butterkekse.
Uwe Marchlowitz: Bei dem Fett achten wir darauf, dass es flüssig ist, aber nicht zu heiß ist. Das heißt, um die 50 Grad sind optimal. Die Milch erhitzen wir so, dass sie heiß ist, aber auch nicht kocht.
Zuerst werden Kakao, Zucker und Mandeln vermischt.
Uwe Marchlowitz: Das muss jetzt ein paar Minuten rühren, damit es sich noch weiter schön vermengt, in der Zwischenzeit werden wir dann die ersten Zutaten mit reingeben.
Das geschmolzene Kokosfett muss langsam, nach und nach, zur Kakaomasse gegeben werden.
Uwe Marchlowitz: Die Zutaten sollen alle gleichmäßig vermengt sind, damit es eine komplett homogene Masse gibt. Der nächste Schritt ist unsere Milch. Und auch da ist wieder wichtig, ein bisschen Geduld zu haben und nicht alles auf einmal reinzumachen.
Zum Schluss noch das Ei.
Uwe Marchlowitz: Das sieht gut aus. Und gut abtropfen lassen, wir wollen ja nichts von der guten Masse verschenken.
Jetzt geht's ans Schichten. In eine mit Folie ausgelegte Kastenform werden abwechselnd Kakaomasse und Kekse eingefüllt.
Uwe Marchlowitz: Wichtig ist, dass wir unten etwas haben, damit die Kekse erstmal ein wenig fixiert sind.
Und warum genau Butterkekse?
Uwe Marchlowitz: Die Kekse nehmen die Feuchtigkeit, die wir in der Masse haben, auf und werden weich, sodass wir sie – wie einen Kuchen – nachher im Verkauf für unser Café schneiden können.
Uwe Marchlowitz schichtet acht Reihen Kekse übereinander - dann kommt das Finish.
Uwe Marchlowitz: Am Ende machen wir von oben und an die Seiten ein Großteil der Masse ran und drücken das vorsichtig nach innen. Dadurch wird der Hohlraum, den wir hier jetzt innen haben, gefüllt. Und wir haben am Ende eine nicht immer ganz gleichmäßige aber doch relativ regelmäßige Keksstruktur und Schokoladenstruktur. Denn nur Keks ist ja ein bisschen langweilig, soll ja auch Schokolade dabei sein.
Der Kalte Hund kommt - am besten über Nacht - in den Kühlschrank. Neben dem Klassiker gibt es noch weitere Variationen, doch dazu gleich mehr. Erstmal schauen wir, woher der Kalte Hund seinen ungewöhnlichen Namen hat.
Vermutlich liegt der Ursprung im Bergbau: Die dort verwendeten Grubenwagen – auch Hunt genannt – erinnern an die Kastenform, in der der Kuchen gemacht wird. Und wer hat ihn erfunden?
Uwe Marchlowitz: Das wird man nie mit Gewissheit herausbekommen. Man sagt, Anfang des 20. Jahrhunderts hat man dieses Rezept irgendwann mal ins Leben gerufen – irgendwann mal ist es entstanden. Das hat was zu tun mit Verfügbarkeit von Rohstoffen. In vielen Familien war man froh, wenn die Kinder ein bisschen was auf den Rippen hatten. Und da eignet sich natürlich der Kalte Hund - damals wie heute - sehr gut dazu.
Im Berliner Café gibt es neben dem Klassiker auch Neu-Interpretationen: Etwa den Kalten Hund mit Minze oder Erdnuss – oder mit weißer Schokolade und Nougat-Crunch. Mindestens zehn Sorten sind hier immer im Angebot. Und welche verkauft sich am besten?
Uwe Marchlowitz: Der Klassiker. Wir haben auch viel älteres Publikum, und bei denen ist der kalte Hund wirklich noch ein Stück Kindheit, und zu Hause hat man halt in der Regel den klassischen kalten Hund gemacht.
Ein leichter Kuchen ist der Kalte Hund nicht - aber lecker.