1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kamala Harris sichert sich US-Präsidentschaftskandidatur

3. August 2024

US-Vizepräsidentin Kamala Harris zieht für die Demokraten in den Präsidentschaftswahlkampf. Sie errang bei einer Online-Abstimmung ihrer Partei die notwendige Mehrheit der Delegiertenstimmen.

Kamala Harris lächelt bei einer Wahlkampfveranstaltung in Texas
Sie hat Grund zur Freude: US-Vizepräsidentin Kamala HarrisBild: IMAGO/NurPhoto

Bereits am zweiten Tag des seit Donnerstag laufenden elektronischen Votums der US-Demokraten erreichte Kamala Harris genügend Stimmen für ihre offizielle Nominierung zur Kandidatin für die Präsidentschaftswahl im November. Das teilte das zuständige Gremium ihrer Partei mit. Sie war bei dem digitalen Votum die einzige Anwärterin - ihre Nominierung auf Parteitag in Chicago galt daher als Formalie. 

Damit dürfte Harris bei der Wahl im November gegen den republikanischen Kandidaten Donald Trump antreten. Die 59-Jährige bekommt somit die Chance, als erste Frau in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika das Präsidentenamt zu übernehmen. Im Falle eines Wahlsiegs würde sie an die Spitze der weltgrößten Volkswirtschaft rücken und zugleich die Oberbefehlshaberin des Militärs der atomaren Supermacht werden.

Harris gibt sich zuversichtlich

Harris erklärte, sie fühle sich geehrt. "Es wird nicht einfach sein, aber wir werden es schaffen", betonte sie mit Blick auf den weiteren Wahlkampf und die eigentliche Wahl am 5. November. Für den Wahlsieg müssten alle etwas beitragen. Die Botschaft an die Menschen solle sein, "dass es bei unserer Kampagne um die Zukunft geht", sagte Harris. Es gehe auch um die "Ausweitung von Rechten und Freiheiten".

Das Kampagnenteam von Harris hat nach eigenen Angaben bis zum Freitag bereits Spenden in Höhe von 310 Millionen Dollar (284 Millionen Euro) erhalten. Der Großteil von 200 Millionen Dollar ging demnach ein, nachdem US-Präsident Joe Biden am 21. Juli nach einer wochenlangen Debatte über seine geistige Fitness seinen Verzicht auf eine Kandidatur und seine Unterstützung für Harris verkündet hatte.

Nach Angaben der Parteizentrale hatten im Vorfeld der Abstimmung 3923 Parteidelegierte und damit 99 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Unterschriften Harris' Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur unterstützt.

Nur noch eine Formalie

Üblicherweise werden die Präsidentschaftskandidaten der zwei großen US-Parteien auf Parteitagen offiziell nominiert. Der Parteitag der Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago ist nun aber nur noch dazu da, die bereits zuvor beschlossene Kandidatur von Harris zu zelebrieren.

US-Wahl: Was ist ein "offener Parteitag"?

02:18

This browser does not support the video element.

Pläne bei den Demokraten für das virtuelle Votum über den Präsidentschaftskandidaten noch vor dem Parteitag hatte es bereits gegeben, bevor Biden seinen Rückzug erklärt hatte. Begründet worden waren diese Pläne mit einem Gesetz im Bundesstaat Ohio, wonach die Präsidentschaftskandidaten bis zum 7. August offiziell benannt sein müssen. Ohio verschob die Frist dann zwar bis nach dem Parteitag. Doch äußerten Parteivertreter der Demokraten die Sorge, dass die Republikaner doch die ursprüngliche Frist anwenden könnten.

Wer wird Vizekandidat?

Bis Montag wird Harris voraussichtlich auch ihren Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten benennen. Im Gespräch sind unter anderem die Gouverneure Andy Beshear aus Kentucky und Josh Shapiro aus Pennsylvania sowie Verkehrsminister Pete Buttigieg. Harris hat angekündigt, dass sie bereits am Dienstag gemeinsam mit dem Vizekandidaten in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania auftreten wolle. Das dürfte der Startschuss für einen Blitz-Trip durch sechs weitere Bundesstaaten sein. Die Auswahl des Kandidaten gilt als strategisch wichtige Entscheidung. Es geht dabei darum, entscheidende Stimmen in den mutmaßlich Ausschlag gebenden Bundesstaaten - den sogenannten Swing States - zu gewinnen.

Die personelle Neuausrichtung bei den Demokraten ist für den republikanischen Kandidaten Trump eine Herausforderung. Mit Bidens Rückzug ging auch sein Vorsprung in den Umfragen zurück. Die Wahlkampfspenden für ihn im Juli fielen deutlich geringer aus als bei Harris.

Trump wagt sich nun doch in TV-Debatte

Im US-Wahlkampf stimmte der Kandidat der Republikaner, Donald Trump, einer Fernsehdebatte mit seiner demokratischen Rivalin Kamala Harris zu. "Ich habe mit Fox News vereinbart, am Mittwoch, den 4. September, mit Kamala Harris zu debattieren", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Ob Harris dem TV-Duell ebenfalls zustimmte, ist unklar.

Ex-Präsident Donald Trump und Amtsinhaber Joe Biden beim TV-Duell im JuniBild: Will Lanzoni/CNN/ZUMA Press Wire//picture alliance

Die Regeln sollen ähnlich sein wie bei seinem TV-Duell mit Präsident Joe Biden Ende Juni, aber mit Publikum. Harris hatte sich nach Bidens Rückzug als Kandidat im vergangenen Monat zu einer Fernsehdebatte mit Trump bereiterklärt. Trump hatte zunächst aber zurückhaltend reagiert und dies damit begründet, dass Harris noch nicht offizielle Präsidentschaftskandidatin der Demokraten sei.

Vor dem Ausstieg Bidens aus dem Wahlkampf war für den 10. September ein weiteres Fernsehduell mit Trump im Sender ABC angesetzt worden. 

kle/haz (afp, rtr, dpa)

Redaktionsschluss: 16.30 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen