Kamala Harris traut sich neue US-Präsidentenkandidatur zu
Veröffentlicht 26. Oktober 2025Zuletzt aktualisiert 26. Oktober 2025
Die frühere demokratische US-Vize-Präsidentin und unterlegene Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris schließt eine erneute Kandidatur für das Amt im Weißen Haus nicht aus. In einem Interview des britischen Senders BBC, das an diesem Sonntag ausgestrahlt werden soll, sagte Harris, sie werde "möglicherweise" nochmals für das Amt als US-Präsidentin antreten, sie sei mit der US-Politik "nicht fertig".
Die 61-jährige Politikerin betonte, ihre jungen Großnichten würden "mit Sicherheit in ihrer Lebenszeit" eine Präsidentin im Oval Office erleben.
Noch keine Entscheidung getroffen
Harris war im Präsidentschaftswahlkampf 2024 gegen Donald Trump angetreten, nachdem der damalige US-Präsident Joe Biden zunehmend geistig abbaute und schließlich auf Druck seiner Partei im Juli 2024 seine Kandidatur abgab. Aufgrund von Bidens spätem Rückzug konnte Harris nur einen sehr kurzen Wahlkampf führen. Sie unterlag Trump bei der Wahl im November dann deutlich. Sie gilt aber nach wie vor als potenzielles "Schwergewicht" ihrer Partei.
Wie ihre nächsten beruflichen Schritte aussehen werden, sei noch offen, ergänzte Harris: "Ich habe noch nicht entschieden, was ich in Zukunft tun werde, abgesehen von dem, was ich gerade tue." Sie habe ihre gesamte Karriere im Dienste der Gemeinschaft verbracht, "das liegt mir im Blut, und es gibt viele Möglichkeiten, sich zu engagieren", fügte die Demokratin hinzu.
Auch Newsom hat Ambitionen
Die 61-Jährige hatte Ende Juli bekanntgegeben, sich nicht um das Gouverneursamt ihres Heimat-Bundesstaats Kalifornien zu bewerben. Die Wahl findet 2026 statt. Der bisherige Gouverneur des bevölkerungsreichsten und wirtschaftsstärksten US-Staates, der Demokrat Gavin Newsom, darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten.
Newsom werden Ambitionen auf die US-Präsidentschaft und auf eine mögliche Kandidatur für die Demokraten bei der Wahl 2028 nachgesagt. An diesem Sonntag bestätigte der 58-Jährige im Sender CBS News, nach den Zwischenwahlen in den USA im kommenden Jahr werde er ernsthaft über eine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl nachdenken.
Als Biden sich aus dem Rennen um das Weiße Haus zurückzog, wurde Newsom sofort als möglicher Ersatzkandidat der Demokraten ins Spiel gebrach, zog aber bekanntlich den Kürzeren.
Harris' Memoiren veröffentlicht
Das Interview der BBC folgt auf die Veröffentlichung von Harris' Memoiren im vergangenen Monat, in denen sie die gescheiterte Präsidentschaftskandidatur von Joe Biden als "Leichtsinn" bezeichnet hatte. Harris beschuldigte außerdem Mitarbeiter des Weißen Hauses, sie nicht unterstützt zu haben, als Biden zugunsten seiner Vizepräsidentin auf die Präsidentschaftskandidatur verzichtete.
pg/se (afp, ap)