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Kamerun feiert Afrikas Unabhängigkeit

17. Mai 2010

In Jaundé finden derzeit Feierlichkeiten statt. Anlass: das Ende der Kolonialzeit vor 50 Jahren in zahlreichen afrikanischen Staaten. Thema einer internationalen Konferenz sind die neuen Herausforderungen Afrikas.

Afrikanische Soldaten der Kolonialarmee im Senegal (Foto: AP)
Afrikanische Soldaten der KolonialarmeeBild: AP

1. Januar 1960: Kamerun ist das erste afrikanische Land, das im sogenannten "Afrikanischen Jahr" nach Jahrzehnten europäischer Kolonialherrschaft die Unabhängigkeit erreicht. Bis Ende des Jahres folgen noch 16 weitere Staaten, darunter Togo, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Senegal und Nigeria. Die Euphorie bei der Bevölkerung ist groß, voller Hoffnung blicken die Menschen in die Zukunft.

Neue Herausforderungen für Afrika

Kofi Annan ist unter den TeilnehmernBild: AP

50 Jahre später wird die Unabhängigkeit afrikanischer Staaten in Kamerun mit zahlreichen Veranstaltungen noch einmal groß gefeiert. Neben den Festivitäten findet vom 18. bis 19.05.2010 auch die internationale Konferenz "Africa21 conference – New challenges for Africa" statt. Sie beschäftigt sich nicht nur mit den Folgen der Kolonialzeit für den afrikanischen Kontinent, sondern vor allem mit den neuen Herausforderungen, denen Afrika im 21. Jahrhundert gegenüber steht. Unter den Teilnehmern sind Politiker, Entwicklungs- und Finanzexperten sowie Wissenschaftler aus aller Welt. Zu den prominentesten Gästen zählt der aus Ghana stammende Kofi Annan, der bis 2006 Generalsekretär der Vereinten Nationen war. Heute hat er den Vorsitz der Allianz für eine grüne Revolution in Afrika. Die Organisation setzt sich für die Förderung der Landwirtschaft ein und unterstützt vor allem Kleinbauern.

Mehr aus den Ressourcen machen

Rohstoffe wie Diamanten könnten Afrika zu einem reichen Kontinent machenBild: AP

Ob in der Landwirtschaft oder im Umgang mit seinen zahlreichen natürlichen Reichtümern wie Erdöl, Gold, oder Diamanten – wie kann Afrika mehr aus seinen Ressourcen machen? Das ist eines der zentralen Themen, mit denen sich die Teilnehmer auf der Konferenz auseinandersetzen wollen. Dabei soll es unter anderem um eine neue Generation afrikanischer Unternehmer gehen und um die Rolle, die Afrika auf dem Weltmarkt spielt oder in Zukunft spielen könnte. Natürlich wird bei dem Treffen in Jaundé auch die Politik nicht ausgeklammert. So soll zum Beispiel diskutiert werden, wie "Good Governance", eine gute Regierungsführung, besser auf dem Kontinent verankert werden könnte. Dieses Konzept wird häufig von Geldgebern als Kriterium benutzt, wenn es um die Zusage finanzieller Hilfen geht. Und nicht zuletzt sollen Sicherheitsfragen diskutiert werden. Afrika gilt immer noch als der Kontinent mit den meisten ungelösten Krisen und Konflikten. Damit sind nicht nur kriegerische Auseinandersetzungen gemeint, sondern auch die Nahrungsmittelkrise, große Mängel im Gesundheitssystem und die Probleme, die mit Migration in Zusammenhang stehen. Von der Euphorie, die die Menschen vor 50 Jahren erlebten, ist heute vielerorts nichts mehr zu spüren.

Autorin: Katrin Ogunsade
Redaktion: Klaudia Pape