In zahlreichen Landesteilen Griechenlands toben Brände. Hitze und Trockenheit machen auch der Türkei zu schaffen. Hier gab es einen neuen Rekord: 50,5 Grad.
Im Norden Athens wurden zahlreiche Häuser zerstört oder beschädigtBild: Yorgos Karahalis/AP Photo/picture alliance
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In Griechenland kämpfen Einsatzkräfte weiter gegen heftige Waldbrände. Besonders betroffen sind Gebiete nördlich von Athen, auf den Inseln Euböa, Kythira und Kreta und auf der Halbinsel Peloponnes. Im Norden Athens wurden zahlreiche Häuser zerstört oder beschädigt. Zwar gibt es den Behörden zufolge mittlerweile keine aktive Feuerfront mehr, doch einzelne Glutnester flammen immer wieder auf. Die Region sei weiterhin ohne Strom, berichtete der griechische Rundfunk.
Griechenland bittet um EU-Unterstützung
Griechenland hat die Europäische Union um Unterstützung bei der Brandbekämpfung gebeten. Wie ein Feuerwehrsprecher erklärte, forderte die Regierung in Athen über das Katastrophenschutzverfahren RescEU sechs Löschflugzeuge an. Feuerwehrkräfte aus Tschechien waren bereits zur Unterstützung im Land.
Mit Schaufeln und Eimern versuchen diese beiden Männer, einen Brand bei Athen einzudämmenBild: Costas Baltas/Anadolu Agency/IMAGO
Auch in der Türkei kämpfen Einsatzkräfte gegen Waldbrände. In der westtürkischen Provinz Bursa sind die Flammen nah an Wohngegenden herangerückt, etwa 1300 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden, sagte Verkehrsminister Abdulkadir Uraloglu. 500 Menschen sind nach offiziellen Angaben am Boden im Einsatz. In der nordwesttürkischen Provinz Karabük kämpft die Feuerwehr schon den vierten Tag in Folge gegen die Flammen. Dort wurden nach offiziellen Angaben 14 Dörfer evakuiert.
In der Region Bursa in der Türkei wurden etliche Dörfer evakuiertBild: DHA
Türkei meldet neuen Hitzerekord
Die Ursache der Brände war zunächst unklar. Die Türkei habe es in den letzten Tagen mit extremen Bedingungen von starker Hitze und Trockenheit zu tun, sagte Forstminister Ibrahim Yumakli. Am Freitag wurde ein neuer Hitzerekord geknackt: Wie das Umweltministerium in Ankara mitteilte, kletterte das Thermometer in Silopi im Südosten des Landes bis auf 50,5 Grad Celsius.
Extreme Hitze in Südeuropa
Bei Temperaturen teilweise über 40 Grad Celsius in Griechenland, Italien, Türkei und Zypern bleiben beliebte Touristenattraktionen geschlossen, Löschtrupps bekämpfen Waldbrände und erste Hitzetote sind zu beklagen.
Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Es ist enorm heiß
In Griechenlands Hauptstadt Athen bleiben beliebte antike Sehenswürdigkeiten wie die Akropolis bei Spitzenwerten in der Hitze geschlossen. Das Gesundheitsrisiko für Fremdenführer und Touristen ist zu hoch. Ein 18-jähriger Reisender aus den USA berichtet, dass er auf diese Hitze nicht gefasst war. "Nicht gerade das beste Gefühl", sagte er. "Ich habe mich daran gewöhnt, sehr viel Wasser zu trinken."
Bild: Nikolas Kokovlis/NurPhoto/picture alliance
In der gleißenden Sonne
In Griechenland und Nordmazedonien werden Temperaturen von 40 Grad Celsius gemessen. Die Behörden warnen vor den Folgen der Hitze und bitten die Bevölkerung, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Arbeitet man im Freien, sind die Temperaturen eine gefährliche Belastung für den Körper. Victor, Fremdenführer in der nordmazedonischen Stadt Skopje, schüttet sich zur Abkühlung Wasser über das Gesicht.
Bild: Ognen Teofilovski/REUTERS
Schutt und Asche
Im zyprischen Dorf Souni liegt ein kühlender Pool verlassen zwischen verbrannten Häusern, Hunderte Menschen verbrachten wegen Waldbränden die Nacht in Notunterkünften. Löschflugzeuge aus Jordanien, Israel und Spanien kamen dem Inselstaat zur Hilfe und waren bei der Brandbekämpfung im Einsatz. Die Flammen fraßen sich durch ein riesiges Areal von knapp 120 Quadratkilometer bewaldeter Hügel.
Bild: Petros Karadjias/AP/dpa/picture alliance
Dringende Abkühlung auf Sizilien
Endlich ins kühle Nass - ein Brunnen in der sizilianischen Stadt Catania verschafft diesem Mann die ersehnte Abkühlung. Palermo, die Hauptstadt Siziliens, rief bereits die höchste Hitzewarnstufe aus. In der süditalienischen Region Apulien meldeten die Behörden fünf Todesfälle in Zusammenhang mit den Extremtemperaturen. Für Kleinkinder und ältere Menschen kann die Hitze lebensgefährlich werden.
Bild: REUTERS
"Es gibt keinen Schatten"
In Rom suchen Touristen Zuflucht im spärlichen Schatten ihrer Sonnenschirme, während sie auf eine geführte Tour durch das Kolosseum und Forum Romanum warten. Manchmal brechen dehydrierte Touristen in der Sommerhitze zusammen, sagt Francesca Duimich, Vertreterin von Federagit, ein Verband römischer Reiseleiter und erklärt: "Das Forum ist eine Grube; es gibt keinen Schatten, es gibt keinen Wind".
Bild: Gregorio Borgia/AP Photo/picture alliance
Erfrischung in Istanbul
Kopf zuerst in den Bosporus - die perfekte Abkühlung in der türkischen Millionenmetropole Istanbul. Das Hochdruckgebiet "Kamel" treibt die sengend-heiße Luft von Afrika in die Mittelmeerregion. Auch in der Türkei wurden in 18 Provinzen bereits Temperaturen über 40 Grad Celsius gemessen und Meteorologen erwarten weiterhin steigende Temperaturen und Hitzerekorde.
Bild: Agit Erdi Ulukaya/Anadolu/picture alliance
Die Balkanregion brennt
Freiwillige pflügen in der Ortschaft Ponor nah der bulgarischen Hauptstadt Sofia Schneisen in Wiesen und Felder, um die lodernden Flammen daran zu hindern, sich auf Getreideäcker und Wohngebiete auszubreiten.
Bild: NIKOLAY DOYCHINOV/AFP/Getty Images
Arbeit in Rekordhitze
Die Hitze in einem Ganzkörperkostüm muss unvorstellbar sein. In Sofia steht das Maskottchen zu Werbezwecken auf einer leegefegten Straße. Nach dem Hitzetod eines Straßenfegers in Barcelona ist erneut eine heftige Diskussion um bessere Arbeitsbedingungen entbrannt. Gewerkschaften in südeuropäischen Ländern fordern mehr Schutz für Arbeitnehmer in den Sommermonaten.
Bild: Hristo Vladev/Anadolu/picture alliance
Wann der Sommer noch schön ist
In der erträglicheren Wärme des Abends spielen Jugendliche in Thessaloniki mit Wasserfontänen. Arbeitgebern in Griechenland wird empfohlen, Arbeitszeiten im Sommer anzupassen und in der Mittagszeit zu pausieren - allerdings ist das keine Vorschrift.
Bild: Alexandros Avramidis/REUTERS
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Das war die bisher höchste jemals registrierte Temperatur; der bisherige Rekord lag bei 49,5 Grad im August 2023. Auch Griechenland ist seit Tagen von einer Hitzewelle mit Temperaturen von teils mehr als 45 Grad betroffen. Hitze allein löst zwar keine Waldbrände aus. Aber hohe Temperaturen, Trockenheit, geringe Luftfeuchtigkeit und Wind können das Risiko für die Ausbreitung von Waldbränden bei Brandstiftung steigern.