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Den Kampf um die Herzen verloren

9. Februar 2009

Afghanistan braucht eine neue Strategie - das ist erklärtes Ziel des neuen US-Präsidenten Barak Obama. Was die Menschen in Afghanistan von diesen Plänen halten, zeigt eine neue Studie.

Frustration und Enttäuschung bieten idealen Nährboden für Gewalt in AfghanistanBild: AP

Gut sieben Jahre nach dem Sturz der Taliban hat die Mehrheit der Afghanen die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft vorerst verloren. Unter der alltäglichen Erfahrung von Krieg, Gewalt, Korruption und Armut ist auch das anfangs große Vertrauen in die USA und in die NATO in Resignation, Ablehnung und in wachsendem Maße Hass umgeschlagen. Das ist das Ergebnis einer großen repräsentativen Umfrage, die das "Afghan Institute for Social and Public Opinion Research" im Auftrag von WDR/ARD, ABC und BBC durchgeführt hat.

In einem sind sich die neue US-Regierung und die afghanische Bevölkerung einig: Die vergangenen Jahre waren für das Land am Hindukusch verlorene Jahre. Nur noch eine Minderheit der Afghanen (40 %) meint, dass sich ihr Land in die richtige Richtung bewegt. Vor gut drei Jahren waren es noch fast doppelt so viele (77 %). Ist im relativ ruhigen Norden vor allem die anhaltend schlechte Wirtschaftslage für den Stimmungsumschwung verantwortlich, belastet die Menschen im umkämpften Süden zusätzlich die allgegenwärtige Gewalt. Nach sieben Jahren Krieg stellen die Afghanen besonders den US- und NATO-Truppen ein vernichtendes Zeugnis aus: nur noch jeder Dritte (32 % ) bescheinigt ihnen eine positive Leistung - vor drei Jahren waren es noch 68 Prozent. Noch drastischer fällt das Bild in den Kriegsprovinzen aus: im Südwesten hat nur noch jeder fünfte (20 %) ein positives Urteil über die US- und NATO-Truppen.

Nach fünf Jahren Hausarrest ist der Vater der pakistanischen Atombombe, Abdul Khan, wieder freiBild: AP

"Fall erledigt" - Pakistan setzt den Nuklearphysiker Khan auf freien Fuß

Abdul Qadeer Khan gilt in Pakistan als Vater der Atombombe und als Volksheld. Denn er hat seinem Land zum Eintritt in den Kreis der Nuklearmächte verholfen. Besonders im ewigen Streit mit dem Erzfeind und Nachbarn Indien war es der pakistanischen Regierung wichtig, endlich auch mit eigenen Atomwaffen drohen zu können. Aber Khan ist noch weiter gegangen und hat die Nuklartechnologie gleich an mehrere andere Staaten verkauft. Dafür hat ihn vor 5 Jahren ein pakistanisches Gericht verurteilt und seitdem stand der Physiker unter Hausarrest. Seit dem Wochenende darf sich Khan wieder frei bewegen. Für die pakistanische Regierung ist der Fall damit erledigt, aber die Atomkontrolleure der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) befürchten, dass Khan jetzt sein Schmuggel-Netzwerk für Nukleares Know-How wieder aktivieren könnte.

Rockmusik soll die Fledermausmenschen von Manila aus ihrer Lethargie holenBild: DW / Ruth Reichstein

Leben unter den Brücken - ein Musik-Projekt für die Ärmsten der Armen in Manila spricht vor allem die Jugend an

Die Finanzkrise trifft nicht nur die Spekulanten an den Börsen und die europäische Exportwirtschaft. Auch immer mehr Schwellenländer bekommen die schlechte Weltwirtschaftslage zu spüren. Und dort sind es gerade die Ärmsten der Armen, die sich auf noch härtere Zeiten einstellen müssen. Auf den Philippinen leben mindestens 30 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze. In der Hauptstadt Manila müssen sogar mehr als die Hälfte aller Menschen mit weniger als 80 Euro im Monat auskommen. Seit ein paar Jahren finden diejenigen, die gar nichts haben, Zuflucht unter den Brücken des Zwölf-Millionen-Einwohner-Mollochs. Dort bauen sie ihre Hütten, hängen sie wie kleine Holzkästen an die Unterseite der Brückenbögen. Daher haben sie auch ihren Namen: Bat-People -Fledermausmenschen. Wirklich zuhause sind sie niemals unter den Brücken, denn die Polizei der Mega-Metropole vertreibt die Bat-People regelmäßig aus ihren provisorischen Hütten. Mit Rockmusik soll jetzt vor allem die Jugend aus der Hoffnungslosigkeit des Brückenlebens geholt werden.

Redaktion: Nicola Reyk und Thomas Kohlmann

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