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Kanada sucht neue Partner

28. November 2022

Die große Abhängigkeit vom mächtigen Nachbarn USA behagt den Kanadiern nicht mehr. Mit einer neuen Strategie wollen sie die Beziehungen zu über 40 Ländern im Pazifik vertiefen - und auch China etwas entgegensetzen.

G20 Gipfel in Indonesien | Joko Widodo und Justin Trudeau
Kanadas Premier Justin Trudeau und Indonesiens Präsident Joko Widodo am Rande des G20-Gipfels Mitte NovemberBild: Sean Kilpatrick/THE CANADIAN PRESS/empics/picture alliance

Die indopazifische Region werde eine "bedeutende und tiefgreifende Rolle" in der Zukunft der "pazifischen Nation" Kanada spielen, heißt es in Ottawa. Deshalb hat die Regierung von Ministerpräsident Justin Trudeau eine Indopazifik-Strategie verabschiedet. Umgerechnet 1,65 Milliarden Euro sollen in verschiedene Projekte fließen, mit denen das kanadische Engagement im Indopazifik in den nächsten zehn Jahren verstärkt und die Beziehungen zu über 40 Ländern im Pazifik vertieft werden sollen.

Hintergrund der Neuausrichtung ist ein zunehmend restriktiver Kurs der USA in Wirtschaftsbeziehungen sowie eine wachsende Kritik am Freihandel. Wie die jüngsten Handelsdaten zeigen, entfallen 68 Prozent des kanadischen Außenhandels auf den Nachbarn USA, während China nur sieben Prozent einnimmt.

Investitionen auch in Rüstung und Cybersicherheit

Allerdings wird China in der neuen Strategie auch als problematisch wahrgenommen. Mit Blick auf die Volksrepublik heißt es in dem 26-seitigen Strategiepapier, die Regeln für Auslandsinvestitionen würden verschärft, um geistiges Eigentum zu schützen und zu verhindern, dass chinesische Unternehmen Zugriff auf heimische Bodenschätze bekämen.

China sei eine "disruptive Macht", heißt es in dem Konzept, weshalb Gelder aus dem Strategie-Topf auch in Rüstung und Cybersicherheit fließen sollen. Dennoch sei die Zusammenarbeit mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt notwendig, um Probleme wie den Klimawandel oder die Beschränkung von Atomwaffen anzugehen.

Kanada hat die Idee nicht exklusiv

Kanada reiht sich mit seinem Kurs in die Bemühungen westlicher Staaten ein, dem wachsenden wirtschaftlichen und militärischen Einfluss Chinas in der Region etwas entgegenzusetzen. Die USA haben im Sommer einen informellen Staatenbund ins Leben gerufen, um die Beziehungen zu den pazifischen Inselstaaten zu stärken. Zu den sogenannten Partners in the Blue Pacific (PBP) gehören auch Australien, Japan, Neuseeland und Großbritannien. Sie wollen die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der restlichen Welt und den Pazifik-Staaten vorantreiben.

rb/fw (Reuters, www.canada.ca)

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