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PolitikGlobal

Kanadas Premier Carney lobt Beziehungen zu China

1. November 2025

Es gebe einen "Wendepunkt" in den Beziehungen beider Länder, so der kanadische Regierungschef Mark Carney beim APEC-Gipfel in Südkorea. Kanada und China stehen auch im Zentrum des Zollstreits mit US-Präsident Trump.

Kanadas Premier Mark Carney und Chinas Präsident Xi Jinping
Kanadas Premier Mark Carney (l.) und Chinas Präsident Xi Jinping (r.) sehen beide Fortschritte in den Beziehungen ihrer LänderBild: Adrian Wyld/Zumapress/picture alliance

"Wir haben nun einen Weg gefunden, um die aktuellen Probleme anzugehen. Unsere Gespräche waren insgesamt konstruktiv." Bei dem Treffen seien auch heikle Themen angesprochen worden, erklärte Kanadas Premier Mark Carney.

Einladung nach Peking

"Ich habe unsere Minister und Beamten angewiesen, gemeinsam nach Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu suchen und Bereiche für Zusammenarbeit und Wachstum zu identifizieren", so Carney am Rande des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (ASEAN) in Südkorea weiter. Zudem habe er eine Einladung von Präsident Xi Jinping zu einem Besuch in China im kommenden Jahr angenommen.

Chinas Präsident äußerte sich ähnlich. Sein Land sei bereit, mit Kanada zusammenzuarbeiten, "um die chinesisch-kanadischen Beziehungen wieder auf den richtigen Weg zu bringen", betonte Xi. Das Verhältnis habe sich durch "gemeinsame Anstrengungen beider Seiten zuletzt erholt".

Viele Konflikte in den vergangenen Jahren

Es waren die ersten offiziellen Gespräche beider Länder seit 2017. Die Beziehungen zwischen Peking und Ottawa waren in den vergangenen Jahren äußerst angespannt. 2018 war die Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei auf Betreiben der USA in Kanada festgenommen worden, daraufhin wurden in China zwei Kanadier auf Grundlage von Spionagevorwürfen festgenommen.

Zudem soll China sich in die kanadischen Wahlen in den Jahren 2019 und 2021 eingemischt haben - was Peking zurückwies. Kanada hat außerdem deutliche Kritik am Vorgehen der chinesischen Behörden gegen die Demokratiebewegung in der Sonderverwaltungszone Hongkong sowie an ihrem Umgang mit der muslimischen Minderheit der Uiguren geübt.

Gemeinsame Probleme schweißen zusammen

Wenn Kanada und China sich nun aufeinander zubewegen ist das auch auf die Politik von US-Präsident Donald Trump zurückzuführen. Beide Länder stehen im Visier der von Trump betriebenen Zollpolitik. Der US-Präsident hatte vor einer Woche angekündigt, die Zölle auf kanadische Waren um weitere zehn Prozent zu erhöhen und die Handelsgespräche abgebrochen. 

Auslöser war ein politischer Werbespot, den die kanadische Provinz Ontario in mehreren US-Fernsehsendern geschaltet hatte. Trump warf Kanada daraufhin vor, den früheren US-Präsidenten Ronald Reagan falsch zitiert zu haben. In dem TV-Spot war ein Ausschnitt aus einer Rede Reagans aus dem Jahr 1987 gezeigt worden, in dem dieser Zölle für Handelskriege und wirtschaftliche Schäden verantwortlich macht.

Trump war "beleidigt"

Carney erklärte inzwischen: "Ich habe mich beim Präsidenten entschuldigt. Der Präsident war beleidigt."  Zudem habe er Trump angeboten, die unterbrochenen Gespräche wieder aufzunehmen. "Wir sind bereit, ein noch besseres Handelsabkommen für Kanada und die USA zu vereinbaren", sagte Carney.

haz/se (afp, rtr, dpa)

Kanadas Machtwechsel mitten im Handelskrieg

04:04

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