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Politik

Kanadier in China zum Tode verurteilt

14. Januar 2019

Wegen Drogenschmuggels hatte der 36-Jährige in einem ersten Urteil eine langjährige Haftstrafe erhalten. Kanadas Premierminister Justin Trudeau zeigte sich besorgt angesichts der Revision.

China Gericht in der Provinz Liaoning | Prozess Robert Lloyd Schellenberg, kanadischer Staatsbürger
Blick auf das Gerichtsgebäude in Dalia, in dem das Urteil gegen den Kanadier Robert Lloyd Schellenberg gefällt wurdeBild: Reuters

Robert Lloyd S. war im November wegen Drogenhandels zunächst zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht im nordostchinesischen Dalian hob das alte Urteil auf und verhängte nun die Todesstrafe. "Das Gericht weist die Erklärungen und die Verteidigung der angeklagten Person in Gänze zurück, weil sie vollkommen im Widerspruch zu den Fakten stehen", sagte der Vorsitzende Richter.

Das erste Urteil war von einer höheren Instanz als zu milde eingestuft worden. Diese forderte ein höheres Strafmaß. Das neue Urteil wurde nach nur einem Verhandlungstag gefällt. S. hat das Recht Berufung einzulegen. Berichten zufolge war er 2014 in der chinesischen Provinz Liaoning festgenommen worden. Ihm wurden Drogenschmuggel und eine mögliche Verstrickung ins internationale organisierte Verbrechen vorgeworfen.

Weitere Spannungen zwischen China und Kanada erwartet

Kanadas Premierminister Justin Trudeau äußerte sich auf einer Pressekonferenz besorgt über die Entwicklung: "Wir als Regierung machen uns sehr große Sorgen." Das Urteil erscheine ihm "willkürlich".

Das Urteil könnte zu weiteren Spannungen zwischen Kanada und China führen. Seit Wochen befinden sich die beiden Länder auf politischem Konfrontationskurs. Auslöser war die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Telekom-Riesen Huawei, Meng Wanzhou, Anfang Dezember in Kanada. Ihr werden in den USA Bankbetrug im Zusammenhang mit Verstößen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen.

Seitdem werden in China zwei Kanadier festgehalten. Ihnen wird vorgeworfen in Aktivitäten verwickelt zu sein, die "die nationale Sicherheit gefährden". Kritiker werten die Inhaftierungen als Vergeltungsakt für das Vorgehen der kanadischen Behörden gegen die Chinesin. Beide Länder verlangen, dass ihre Landsleute freigelassen werden.

fa/uh (dpa, afpe, rtre)

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