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Politik

Kanaren zum Corona-Risikogebiet erklärt

2. September 2020

Schon seit Wochen gelten Spaniens Festland und die Balearen als Risikogebiet. Wegen der steigenden Corona-Fallzahlen wurde dies jetzt auf die Kanarischen Inseln ausgeweitet.

Spanien Corona-Pandemie | Kanaren jetzt Risikogebiet Symbolbild
Verwaiste Strandpromenade auf Teneriffa (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/D. Martin

Wegen der gestiegenen Zahl von Neuinfektionen mit dem Erreger SARS-CoV2 auf der spanischen Inselgruppe im Atlantik stuften die zuständigen deutschen Bundesministerien für Inneres und Gesundheit sowie das Auswärtige Amt auch die Kanarischen Inseln entsprechend ein. Das bundeseigene Robert-Koch-Institut (RKI), zuständig für die Seuchenbekämpfung, veröffentlichte an diesem Mittwoch eine aktualisierte Liste der Risikogebiete. Dass die Kanaren dabei sein würden, war erwartet worden.

Zentrales Kriterium für die deutsche Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Auf den Kanaren lag diese Zahl zuletzt bei mehr als 95.

Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet für Rückkehrer nach Deutschland, dass eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Für das übrige Spanien erfolgte die Einstufung als Risikogebiet bereits Mitte August.

"Todesstoß" für  den Tourismus

Der kanarische Regionalpräsident Ángel Víctor Torres hatte angesichts der negativen Entwicklung schon vor einigen Tagen neue Einschränkungen bekanntgegeben, die er "drastisch" nannte. Auf den besonders schwer betroffenen Inseln Gran Canaria und Lanzarote sind Veranstaltungen mit mehr als zehn Teilnehmern zunächst bis zum 11. September verboten. Restaurants und Kneipen müssen spätestens um Mitternacht schließen. In der gesamten Region gilt auch am Arbeitsplatz Maskenpflicht. Die Polizei soll mit mehr Beamten dafür sorgen, dass die Vorschriften von den 2,15 Millionen Einwohnern der Inseln auch eingehalten werden.

Die bereits schwer angeschlagene Tourismusbranche der Kanaren hatte schon vor Tagen betont, die zu erwartende deutsche Einstufung als Corona-Risikogebiet werde den Unternehmen einen "Todesstoß" versetzen. Die Tourismusbranche hat einen Anteil von etwa 35 Prozent am Regionaleinkommen.

Mit zirka 2,65 Millionen Besuchern im vorigen Jahr ist Deutschland hinter Großbritannien (zirka fünf Millionen) und vor Inlandstouristen aus Spanien (rund zwei Millionen) der zweitgrößte Markt für die Kanaren. London hatte bereits am 26. Juli eine Quarantäne für alle Spanien-Rückkehrer angeordnet.

qu/jj (dpa, rtr, afp)

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