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Kanzlerin würdigt Medien in Corona-Krise

7. Juli 2020

Unabhängige Medien sind wichtig, gerade in der Corona-Krise. Das hat Kanzlerin Merkel in einem Grußwort zu einer digitalen Medienkonferenz betont. An der Auftaktveranstaltung nahm auch DW-Intendant Peter Limbourg teil.

Bundesrat | Bundeskanzlerin Angela Merkel
Bild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte in ihrer Videobotschaft zum Beginn der Konferenzserie, in der Corona-Pandemie komme es "ganz besonders auf verlässliche Informationen" an. "Hierfür haben Medien und Journalismus eine große Verantwortung." Auch deswegen müsse der Frage nachgegangen werden, "wie ein vielfältiges und verantwortungsvolles Mediensystem zukunftsgerichtet in Europa weiterentwickelt werden kann".

Wider die Desinformation

Medienstaatsministerin Monika Grütters sagte, mediale Vielfalt müsse gerade in Zeiten bewahrt werden, "in denen es einerseits ein Überangebot an Informationen gibt, andererseits aber de facto eine Monopolstellung einzelner Marktteilnehmer vorliegt". Gegen Einschränkungen der Meinungsfreiheit und Desinformation müsse vorgegangen werden.

Die CDU-Politikerin kündigte für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft eine breite Debatte auf europäischer Ebene an "unter anderem zur besseren Auffindbarkeit von Medieninhalten und zur Transparenz von Algorithmen". Sie werde sich für eine gemeinsame europäische Linie bei diesen Themen stark machen.

Neben Grütters nahmen an der Auftaktveranstaltung der Konferenzserie zur EU-Medienpolitik auch die EU-Kommissarin für Werte und Transparenz, Věra Jourová sowie Peter Limbourg, Intendant der Deutschen Welle, teil. Im Anschluss diskutierten Noel Curran (Generaldirektor der European Broadcasting Union, EBU), Guillaume de Posch (Präsident der Association of Television in Europe, ACT) und Valerie Mocker (Investorin für gemeinnützige soziale Innovationen) die Frage, wie die Sicherung von Medienvielfalt im digitalen Zeitalter gelingen kann.

Im Herbst geht es weiter

Der heutigen Auftaktveranstaltung folgen im September und Oktober 2020 fünf so genannte Focus Sessions, die einzelne Aspekte der Diskussionen vertiefen werden. Die Ergebnisse der gesamten Konferenzserie werden dann auf einer digitalen Schlussveranstaltung am 29. Oktober 2020 im Rahmen der Münchner Medientage präsentiert und dort unter anderem mit der Europäischen Kommission diskutiert.

Die digitale Konferenzserie „Vielfalt und Verantwortung. Medien in der digitalen Gesellschaft" begleitet die Arbeit der Ratsarbeitsgruppe Audiovisuelles in Brüssel. Hier sollen unter anderem Ratsschlussforderungen zum Thema Medienpluralismus erarbeitet werden, die auf dem Ministerrat am 1. Dezember unter Vorsitz von Staatsministerin Grütters beschlossen werden können.

haz/sti (dpa, Pressestelle Kulturstaatsministerin)

http://eu2020-medienkonferenz.de/

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