Konklave für die Papstwahl hat begonnen
Veröffentlicht 7. Mai 2025Zuletzt aktualisiert 7. Mai 2025
Die Kardinäle zogen am Nachmittag bei feierlichen Gesängen in die Sixtinische Kapelle im Vatikan ein, um strengstens abgeschirmt von der Öffentlichkeit den Nachfolger des verstorbenen Papstes Franziskus zu bestimmen. Mit den Worten "Extra omnes" ("Alle hinaus") mussten alle nicht-wahlberechtigten Personen die Kapelle verlassen. Seitdem sind die Kardinäle eingesperrt und unter sich. Noch am Abend findet ein erster Wahlgang statt.
Mit der feierlichen Messe "Für die Wahl des Papstes" im Petersdom haben sich die Kardinäle zuvor am Morgen auf das beginnende Konklave eingestimmt. In einer langen Prozession zogen sie in rot-goldenen Gewändern in die Vatikan-Basilika ein. Tausende Gläubige begleiteten den historischen Akt. Der Gottesdienst wurde auch über eine Leinwand auf den Petersplatz übertragen.
Kardinaldekan Giovanni Battista Re leitete den auf Latein gehaltenen Gottesdienst. In seiner Predigt erinnerte er die wahlberechtigten Kardinäle an ihre "höchste" Verantwortung und die "herausragende Bedeutung" ihrer Entscheidung. Er appellierte an die Wahlberechtigten, einen zu den Herausforderungen der Zeit passenden Nachfolger des verstorbenen Papst Franziskus zu finden. Es müsse ein Papst bestimmt werden, "den die Kirche und die Menschheit an diesem schwierigen und komplexen Wendepunkt der Geschichte" brauche. Die vornehmliche Aufgabe eines jeden Papstes sei es, die Einheit der Kirche zu wahren.
Die Wahl sei eine menschliche Handlung, bei der alle persönlichen Erwägungen zurückgestellt werden müssten, sagte der 91-Jährige weiter. Liebe müsse das Denken und Handeln kennzeichnen: "Die Liebe ist die einzige Kraft, die in der Lage ist, die Welt zu verändern."
Wann weht der erste Rauch über der Sixtinischen Kapelle?
Die Messe im Petersdom war der Auftakt zu einer möglicherweise mehrtägigen Papstwahl. Unter den weltberühmten Fresken von Michelangelo stimmen sie in der Sixtinischen Kapelle von der Außenwelt abgeschirmt in geheimer Wahl so lange ab, bis sich eine Zweidrittelmehrheit auf ein neues Oberhaupt der 1,4 Milliarden Katholiken weltweit geeinigt hat.
Gegen 19 Uhr wird nach einer ersten Abstimmung im Konklave der erste Rauch aus dem Schornstein der Sixtina erwartet. Dieser zeigt den jeweiligen Wahlausgang an - Weiß steht für einen neuen Papst, bei schwarzem Rauch wählen die Kardinäle weiter. In den nächsten Tagen sind jeweils zwei Wahlgänge am Vor- und am Nachmittag angesetzt.
Konklave vor einer Richtungsentscheidung
In den Gesprächen im Vorkonklave hatten sich teils unterschiedliche Lager unter den Kardinälen gezeigt. Es gab diejenigen, die den Weg von Papst Franziskus mit Reformen fortsetzen wollen - andere, eher konservative Stimmen, forderten hingegen eine stärkere Rückbesinnung auf Traditionen. Insbesondere die seit Franziskus mögliche Segnung homosexueller Paare ist unter konservativen Katholiken umstritten.
Franziskus war der erste südamerikanische Papst überhaupt und für zwölf Jahre das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er war am Ostermontag gestorben.
pgr/rb/fab/jj (afp, kna)
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