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Politik

Kaschmir-Krise erreicht den UN-Sicherheitsrat

15. August 2019

Angesichts steigender Spannungen in Kaschmir soll sich der UN-Sicherheitsrat mit der Lage in der Himalaya-Region beschäftigen. Derweil lobte sich Indiens Premier Modi für den Schritt, der die Krise ausgelöst hatte.

Mit einer Ausgangssperre und massiver Armeepräsenz verhindert Indiens Zentralregierung derzeit Proteste in Kaschmir
Mit einer Ausgangssperre und massiver Armeepräsenz verhindert Indiens Zentralregierung derzeit Proteste in KaschmirBild: picture-alliance/AP Photo/Dar Yasin

China hat Diplomaten zufolge eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats wegen des Streits zwischen Indien und Pakistan um die Region Kaschmir beantragt. Die Volksrepublik, die zu den fünf Veto-Mächten in dem 15-köpfigen Gremium zählt, unterstützt damit eine Forderung Pakistans.

Zunächst blieb unklar, wann und in welchem Format das Thema behandelt werden soll. China beantragte nach Angaben der Diplomaten eine Sitzung hinter verschlossenen Türen am Donnerstag oder Freitag. Frankreich habe im Gegenzug auf eine weniger formelle Zusammenkunft des Rats in der kommenden Woche gedrungen. Nun müsse Polen, das derzeit den Vorsitz habe, versuchen, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Der Sicherheitsrat der Vereinten NationenBild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Nach Angaben unter anderem von pakistanischer Seite gab es seit 1965 keine große Sitzung des Sicherheitsrats zu Kaschmir. Am Dienstag hatte Pakistan in einem Brief an den Sicherheitsrat um eine Sondersitzung gebeten. Außenminister Shah Mehmood Qureshi schrieb, der Konflikt berge eine "Gefahr für den Weltfrieden".

Pakistans Premier Imran KhanBild: AFP/Getty Images

Pakistans Premierminister Imran Khan hatte Indien am Mittwoch vorgeworfen, Angriffe auf den pakistanischen Teil der Gebirgsregion zu planen und mit Vergeltung gedroht.

Der indische Premierminister Narendra Modi rühmte unterdessen seinen "wegweisenden" Schritt, die Autonomie der Kaschmir-Region beendet zu haben. Die Streichung des Artikels 370 der Verfassung, in dem der Sonderstatus für den von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs festgelegt ist, trage zur Einheit des Landes bei, sagte der Hindu-Nationalist in seiner Rede zum indischen Unabhängigkeitstag. Nach sieben Jahrzehnten des Scheiterns sei "frisches Denken" erforderlich, um die Harmonie in der Region zu gewährleisten.

Indiens Premier Narendra Modi bei seiner Rede zum Unabhängigkeitstag vor dem Roten Fort in Neu DelhiBild: picture-alliance/AP Photo/M. Swarup

Derzeit kontrollieren Tausende Soldaten das abgeriegelte Gebiet, eine Ausgangssperre ist in Kraft. Die indische Regierung hatte den Autonomiestatus Anfang vergangener Woche entzogen, ohne die Bevölkerung der Region Jammu und Kaschmir vorher zu fragen oder sie zu informieren.

Indien und Pakistan streiten sich schon seit mehr als 70 Jahren um die Himalaya-Region. Zwei Kriege wurden deswegen bereits geführt. Beide Atommächte beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir, ein weiterer Teil gehört zu China.

stu/pg (dpa, rtr, afp)

 

 

 

 

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