Kaschmir: Schüsse zwischen Soldaten Indiens und Pakistans
Veröffentlicht 25. April 2025Zuletzt aktualisiert 25. April 2025
Soldaten aus Pakistan und Indien haben sich in der Nacht zum Freitag einen Schusswechsel in der zwischen beiden Ländern umstrittenen Kaschmir-Region geliefert. Die Schüsse seien im Leepa-Tal an der Kontrolllinie gefallen, sagte der pakistanische Regierungsvertreter Syed Ashfaq Gilani in dem von Pakistan verwalteten Teil Kaschmirs der Nachrichtenagentur AFP. Zivilisten seien nicht angegriffen und nicht zu Schaden gekommen, erklärte er. "Das Leben geht normal weiter. Die Schulen sind geöffnet."
Die indische Armee bestätigte, es habe einen begrenzten Beschuss mit Handfeuerwaffen gegeben, der "von Pakistan initiiert" worden sei. Darauf habe man reagiert. Mit dem Vorfall steigen die Spannungen zwischen den Atommächten nach dem Terroranschlag auf Touristen in Pahalgam im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs vom Dienstag weiter.
UN rufen zu "maximaler Zurückhaltung" auf
Am Sitz der Vereinten Nationen in New York rief UN-Sprecher Stéphane Dujarric Indien und Pakistan dazu auf, den Konflikt auf friedlichem Weg zu lösen. "Wir appellieren sehr an beide Regierungen, maximale Zurückhaltung zu üben und sicherzustellen, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtert", sagte er vor Journalisten.
Modi: Werden die Angreifer bis ans Ende der Welt verfolgen
Zuvor hatte Indiens Premierminister Narendra Modi geschworen, die Bewaffneten "zu jagen", die für die Tötung von 26 Zivilisten in Pahalgam verantwortlich sind. "Ich sage der ganzen Welt: Indien wird jeden Terroristen und seine Hintermänner identifizieren, verfolgen und bestrafen", sagte Modi in seiner ersten Rede seit dem Anschlag in der Himalaya-Region. "Wir werden sie bis ans Ende der Welt verfolgen", fügte Modi hinzu.
Die indische Armee zerstörte nach Behördenangaben an diesem Freitag die Häuser der Familien von zwei der mutmaßlichen Attentäter. Die Polizei fahndet nach vier mutmaßlichen Mitgliedern der pakistanischen Extremistengruppe Lashkar-e-Taiba (LeT), zwei Pakistanern und zwei Indern. Auf die Verdächtigen wurde ein Kopfgeld in Höhe von zwei Millionen Rupien (mehr als 20.000 Euro) ausgesetzt. Die LeT wird von den UN als Terrororganisation eingestuft.
Pakistans Regierung weist jede Verwicklung in den Anschlag zurück.
Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt zwischen den beiden Nachbarstaaten hatte sich am Donnerstag verschärft. Die Regierungen in Neu Delhi und Islamabad überzogen sich gegenseitig mit Strafmaßnahmen: Indien setzte unter anderem einen wichtigen Vertrag mit Pakistan über die Nutzung von Wasserressourcen in der Himalaya-Region aus und ordnete die Ausweisung aller pakistanischen Staatsangehörigen bis zum kommenden Dienstag an. Pakistan verwies indische Diplomaten des Landes und kündigte eine Aussetzung des Handels an.
se/haz (afp, ap, rtr)
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